Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Masq Mater Masquen-Kleider, Sind allerhand von fremden Masquin, Ist eine aus weissen Wachs, Masseldrätig Garn, Heissen bey dem Spinnen dieje- Mästen. siehe. Stopffen. Matador, Heissen bey dem L'Ombre. Spiel Mater de Jesu. siehe. Maria [Spaltenumbruch]
del Incarnation. Mathildis Mathildis, Eine Gemahlin Henrici I. Kö- Mathildis, Eine mächtige Fürstin in Ita- griffen,
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Maſq Mater Maſquen-Kleider, Sind allerhand von fremden Masquin, Iſt eine aus weiſſen Wachs, Maſſeldraͤtig Garn, Heiſſen bey dem Spinnen dieje- Maͤſten. ſiehe. Stopffen. Matador, Heiſſen bey dem L’Ombre. Spiel Mater de Jeſu. ſiehe. Maria [Spaltenumbruch]
del Incarnation. Mathildis Mathildis, Eine Gemahlin Henrici I. Koͤ- Mathildis, Eine maͤchtige Fuͤrſtin in Ita- griffen,
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Maſq Mater
Mathildis
Maſquen-Kleider,
Sind allerhand von fremden
Nationen und andern erdichteten
Trachten und Moden erborgte
Kleider und Habite, worein ſich
die Dames auf den Redouten und
Aſſembléen zu verkleiden, und in
ſelbigen zu divertiren pflegen.
Masquin,
Iſt eine aus weiſſen Wachs,
Froſchleich-Waſſer, Pomade,
Wallrath und Campffer verfer-
tigte und auf eine zarte Leinwand
geſtrichene Maſſa, woraus ſich die
Dames Masquen uͤber das Geſich-
te zu ſchneiden, und zu verfertigen
pflegen, welche ihnen zarte und
weiſſe Haut machen ſoll.
Maſſeldraͤtig Garn,
Heiſſen bey dem Spinnen dieje-
nigen Faͤden, welche wegen allzu
ſtarcker Drehung zuſammen lauf-
fen und unbrauchbar werden.
Maͤſten. ſiehe. Stopffen.
Matador,
Heiſſen bey dem L’Ombre. Spiel
die oberſten Truͤmphe, ſo nach der
Reyhe von oben herunter gehen,
werden von dꝛeyen an biß auf neun
gezehlet, wenn kein Blat darzwi-
ſchen fehlet; wer ſolche Matadors
als Spieler hat, bekoͤmmt ſelbige
abſonderlich bezahlet, verliehret er
aber das Spiel, muß er ſelbige de-
nen Gegenſpielern bezahlen.
Mater de Jeſu. ſiehe. Maria
del Incarnation.
Mathildis,
Eine Gemahlin Henrici I. Koͤ-
nigs in Engelland, hatte ſich an-
fangs feſte vorgeſetzet, als eine
Jungfrau zu ſterben, ward aber
von ihrem Bruder dem Schotti-
ſchen Koͤnig Edgaro darzu gezwun-
gen, weßwegen fie ſich auch vor
Schmertz und Ungedult wuͤnſchte,
daß kein Kind aus ihrer Ehe moͤch-
te gluͤcklich ſeyn, oder eines natuͤr-
lichen Todes ſterben, welches auch
mehr als zu wohl eingetroffen.
Mathildis,
Eine maͤchtige Fuͤrſtin in Ita-
lien; Hertzogs Bonifacii und Bea-
tricis Tochter, vermaͤhlte ſich erſt-
lich mit Hertzog Godefrido dem hoͤ-
ckerichten von Lotharingen, her-
nachmahls aber mit dem Fuͤrſten
Welfone II. Hertzog in Bayern,
von welchen ſie ſich aber ſchiede.
Die wunderlichen Urſachen ſol-
cher Eheſcheidung entdecken Cos-
mus Pragenſis, den Freherus An.
1602. unter denen andern Scri-
ptoribus Rerum Bohemicarum mit
heraus gegeben, Adlzreiter in An-
nal. P. 1. p. 497. Bertoldus Con-
ſtantienſis ad A. 1095. Dieſes
iſt die merckenswuͤrdige Dame,
welcher die Roͤmiſchen Paͤbſte die
Vermehrung ihrer Lande und welt-
lichen Gewalt guten theils zu dan-
cken haben, angeſehen ſie dem da-
mahligen Pabſte Gregorio VII.
bey dem ſie Tag und Nacht ſtack,
ihr gantz allodium, welches ein gꝛoß
Stuͤck Landes vom Mantuani-
ſchen, Parmeſaniſchen, Reggiani-
ſchen, Modeneſiſchen, und den gan-
tzen Strich Garfagnana in ſich be-
griffen,
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