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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Mariam Marin
Anfangs ſechs Briefe ieder Perſon
in die Hand gegeben, und ein Blatt
zum Trumph aufgeſchlagen, nach
Ausſchlag des Blatts nimmt iede
Perſon von dem Hauffen wieder
ein neues, die Farbe darff nicht be-
dienet werden, auſſer in denen letz-
ten 6. Leſen, die Trumph Siebene
raubet das aufgewehlte Blatt, der
letzte Stich gilt zehen, und die Au-
gen und Mariagen werden gegen
einander gezehlet, wer die meiſten
hat, gewinnet. Wiewol auch ei-
nige die Mariagen nicht mit zu de-
nen Augen zehlen, ſondern ſich ſel-
bige a part bezahlen laſſen; Die
Mariage darff nicht eher angeſaget
und aufgewieſen werden, als biß
man eine Leſe oder Stich hat.

Mariamne,

Eine Koͤnigin, aus dem Macha-
bæi
ſchen Stamme, des Tyrannen
Herodis frommes Weib, von vor-
trefflicher Leibes-Geſtalt; denn ob
ſie gleich einen unſtraͤfflichen Le-
bens- und Tugend-Wandel fuͤhrte,
und ihres Mannes Wuth und
Schmaͤh-Worte mit der groͤſten
Gedult und Gelaſſenheit uͤberſahe,
muſte ſie doch dieſem Wuͤterich und
Tyrannen ſo unſchuldiger Weiſe
ihren zarten Nacken dem moͤrderi-
ſchen Schwerdte darbiethen.

Marica,

Eine Meer-Nymphe, an dem
Fluß Liris wohnend, welche der Koͤ-
nig Fauno ſich anvertrauet, und
mit ihr den Latinum gezeuget.

Marinella,

Lucretia. Eine Italiaͤniſche
gelehrte Dame, und gute Poetin,
[Spaltenumbruch]

Maroz Marqu
ſo ſich durch eine und andere
Schrifft bekannt gemacht; man
findet von ihr 1.) la Colomba, 2.)
la Vita di Maria Vergine,
und 3.)
la nobilta è excellenza delle donne
con diffetti è mancamenti de gli
huomini,
worinnen ſie die Geſchick-
lichkeit des weiblichen Geſchlechtes
dem Maͤnnlichen weit vorziehet.
Die vortreffliche gelehrte Schu-
mannin gedencket ihrer in ihren
Opuſculis. p. 92.

Marozia, ſiehe. Maurozia.
Marpeſia, ſiehe. Sibylla Helle-
ſpontica.
Marpeſia Amazona, ſiehe.
Martheſia.
Marpeſſa, oder, Marpiſſa,

Eine Tochter des Eveni, des
Ætoliſchen Koͤnigs und Weib des
Idæi oder Idas, von vortreffl. Schoͤn-
heit, eine Mutter der beruͤhmten
Cleopatra. Dieſe ward von ih-
rem Manne ſo zaͤrtlich geliebet,
daß, als ſich Apollo ihm ſelbige zu
entfuͤhren unterſtande, er dieſen ſei-
nen Raͤuber, nachdem er ihm Pfeil
und Bogen genommen, hefftig an-
gefallen.

Marqueda,

Koͤnigin aus Arabien, ſo zu dem
wegen ſeiner unvergleichlichen
Weißheit beſchriehenen Koͤnig Sa-
lomon, A. M.
2956. oder 992.
Jahr vor Chriſti Geburth nach
Jeruſalem kam, auch dieſes Koͤ-
nigs Klugheit noch viel groͤſſer als
den Ruff von ſelbiger in der That
fande, ſie zog aber wieder geſegne-

tes

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/640>, abgerufen am 07.01.2025.