Anfangs sechs Briefe ieder Person in die Hand gegeben, und ein Blatt zum Trumph aufgeschlagen, nach Ausschlag des Blatts nimmt iede Person von dem Hauffen wieder ein neues, die Farbe darff nicht be- dienet werden, ausser in denen letz- ten 6. Lesen, die Trumph Siebene raubet das aufgewehlte Blatt, der letzte Stich gilt zehen, und die Au- gen und Mariagen werden gegen einander gezehlet, wer die meisten hat, gewinnet. Wiewol auch ei- nige die Mariagen nicht mit zu de- nen Augen zehlen, sondern sich sel- bige a part bezahlen lassen; Die Mariage darff nicht eher angesaget und aufgewiesen werden, als biß man eine Lese oder Stich hat.
Mariamne,
Eine Königin, aus dem Macha- baeischen Stamme, des Tyrannen Herodis frommes Weib, von vor- trefflicher Leibes-Gestalt; denn ob sie gleich einen unsträfflichen Le- bens- und Tugend-Wandel führte, und ihres Mannes Wuth und Schmäh-Worte mit der grösten Gedult und Gelassenheit übersahe, muste sie doch diesem Wüterich und Tyrannen so unschuldiger Weise ihren zarten Nacken dem mörderi- schen Schwerdte darbiethen.
Marica,
Eine Meer-Nymphe, an dem Fluß Liris wohnend, welche der Kö- nig Fauno sich anvertrauet, und mit ihr den Latinum gezeuget.
Marinella,
Lucretia. Eine Italiänische gelehrte Dame, und gute Poetin, [Spaltenumbruch]
Maroz Marqu
so sich durch eine und andere Schrifft bekannt gemacht; man findet von ihr 1.) la Colomba, 2.) la Vita di Maria Vergine, und 3.) la nobilta e excellenza delle donne con diffetti e mancamenti de gli huomini, worinnen sie die Geschick- lichkeit des weiblichen Geschlechtes dem Männlichen weit vorziehet. Die vortreffliche gelehrte Schu- mannin gedencket ihrer in ihren Opusculis. p. 92.
Marozia, siehe. Maurozia.
Marpesia, siehe. Sibylla Helle- spontica.
Marpesia Amazona, siehe. Marthesia.
Marpessa, oder, Marpissa,
Eine Tochter des Eveni, des AEtolischen Königs und Weib des Idaei oder Idas, von vortreffl. Schön- heit, eine Mutter der berühmten Cleopatra. Diese ward von ih- rem Manne so zärtlich geliebet, daß, als sich Apollo ihm selbige zu entführen unterstande, er diesen sei- nen Räuber, nachdem er ihm Pfeil und Bogen genommen, hefftig an- gefallen.
Marqueda,
Königin aus Arabien, so zu dem wegen seiner unvergleichlichen Weißheit beschriehenen König Sa- lomon, A. M. 2956. oder 992. Jahr vor Christi Geburth nach Jerusalem kam, auch dieses Kö- nigs Klugheit noch viel grösser als den Ruff von selbiger in der That fande, sie zog aber wieder gesegne-
tes
[Spaltenumbruch]
Mariam Marin
Anfangs ſechs Briefe ieder Perſon in die Hand gegeben, und ein Blatt zum Trumph aufgeſchlagen, nach Ausſchlag des Blatts nimmt iede Perſon von dem Hauffen wieder ein neues, die Farbe darff nicht be- dienet werden, auſſer in denen letz- ten 6. Leſen, die Trumph Siebene raubet das aufgewehlte Blatt, der letzte Stich gilt zehen, und die Au- gen und Mariagen werden gegen einander gezehlet, wer die meiſten hat, gewinnet. Wiewol auch ei- nige die Mariagen nicht mit zu de- nen Augen zehlen, ſondern ſich ſel- bige a part bezahlen laſſen; Die Mariage darff nicht eher angeſaget und aufgewieſen werden, als biß man eine Leſe oder Stich hat.
Mariamne,
Eine Koͤnigin, aus dem Macha- bæiſchen Stamme, des Tyrannen Herodis frommes Weib, von vor- trefflicher Leibes-Geſtalt; denn ob ſie gleich einen unſtraͤfflichen Le- bens- und Tugend-Wandel fuͤhrte, und ihres Mannes Wuth und Schmaͤh-Worte mit der groͤſten Gedult und Gelaſſenheit uͤberſahe, muſte ſie doch dieſem Wuͤterich und Tyrannen ſo unſchuldiger Weiſe ihren zarten Nacken dem moͤrderi- ſchen Schwerdte darbiethen.
Marica,
Eine Meer-Nymphe, an dem Fluß Liris wohnend, welche der Koͤ- nig Fauno ſich anvertrauet, und mit ihr den Latinum gezeuget.
Marinella,
Lucretia. Eine Italiaͤniſche gelehrte Dame, und gute Poetin, [Spaltenumbruch]
Maroz Marqu
ſo ſich durch eine und andere Schrifft bekannt gemacht; man findet von ihr 1.) la Colomba, 2.) la Vita di Maria Vergine, und 3.) la nobilta è excellenza delle donne con diffetti è mancamenti de gli huomini, worinnen ſie die Geſchick- lichkeit des weiblichen Geſchlechtes dem Maͤnnlichen weit vorziehet. Die vortreffliche gelehrte Schu- mannin gedencket ihrer in ihren Opuſculis. p. 92.
Marozia, ſiehe. Maurozia.
Marpeſia, ſiehe. Sibylla Helle- ſpontica.
Marpeſia Amazona, ſiehe. Martheſia.
Marpeſſa, oder, Marpiſſa,
Eine Tochter des Eveni, des Ætoliſchen Koͤnigs und Weib des Idæi oder Idas, von vortreffl. Schoͤn- heit, eine Mutter der beruͤhmten Cleopatra. Dieſe ward von ih- rem Manne ſo zaͤrtlich geliebet, daß, als ſich Apollo ihm ſelbige zu entfuͤhren unterſtande, er dieſen ſei- nen Raͤuber, nachdem er ihm Pfeil und Bogen genommen, hefftig an- gefallen.
Marqueda,
Koͤnigin aus Arabien, ſo zu dem wegen ſeiner unvergleichlichen Weißheit beſchriehenen Koͤnig Sa- lomon, A. M. 2956. oder 992. Jahr vor Chriſti Geburth nach Jeruſalem kam, auch dieſes Koͤ- nigs Klugheit noch viel groͤſſer als den Ruff von ſelbiger in der That fande, ſie zog aber wieder geſegne-
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[0640]
Mariam Marin
Maroz Marqu
Anfangs ſechs Briefe ieder Perſon
in die Hand gegeben, und ein Blatt
zum Trumph aufgeſchlagen, nach
Ausſchlag des Blatts nimmt iede
Perſon von dem Hauffen wieder
ein neues, die Farbe darff nicht be-
dienet werden, auſſer in denen letz-
ten 6. Leſen, die Trumph Siebene
raubet das aufgewehlte Blatt, der
letzte Stich gilt zehen, und die Au-
gen und Mariagen werden gegen
einander gezehlet, wer die meiſten
hat, gewinnet. Wiewol auch ei-
nige die Mariagen nicht mit zu de-
nen Augen zehlen, ſondern ſich ſel-
bige a part bezahlen laſſen; Die
Mariage darff nicht eher angeſaget
und aufgewieſen werden, als biß
man eine Leſe oder Stich hat.
Mariamne,
Eine Koͤnigin, aus dem Macha-
bæiſchen Stamme, des Tyrannen
Herodis frommes Weib, von vor-
trefflicher Leibes-Geſtalt; denn ob
ſie gleich einen unſtraͤfflichen Le-
bens- und Tugend-Wandel fuͤhrte,
und ihres Mannes Wuth und
Schmaͤh-Worte mit der groͤſten
Gedult und Gelaſſenheit uͤberſahe,
muſte ſie doch dieſem Wuͤterich und
Tyrannen ſo unſchuldiger Weiſe
ihren zarten Nacken dem moͤrderi-
ſchen Schwerdte darbiethen.
Marica,
Eine Meer-Nymphe, an dem
Fluß Liris wohnend, welche der Koͤ-
nig Fauno ſich anvertrauet, und
mit ihr den Latinum gezeuget.
Marinella,
Lucretia. Eine Italiaͤniſche
gelehrte Dame, und gute Poetin,
ſo ſich durch eine und andere
Schrifft bekannt gemacht; man
findet von ihr 1.) la Colomba, 2.)
la Vita di Maria Vergine, und 3.)
la nobilta è excellenza delle donne
con diffetti è mancamenti de gli
huomini, worinnen ſie die Geſchick-
lichkeit des weiblichen Geſchlechtes
dem Maͤnnlichen weit vorziehet.
Die vortreffliche gelehrte Schu-
mannin gedencket ihrer in ihren
Opuſculis. p. 92.
Marozia, ſiehe. Maurozia.
Marpeſia, ſiehe. Sibylla Helle-
ſpontica.
Marpeſia Amazona, ſiehe.
Martheſia.
Marpeſſa, oder, Marpiſſa,
Eine Tochter des Eveni, des
Ætoliſchen Koͤnigs und Weib des
Idæi oder Idas, von vortreffl. Schoͤn-
heit, eine Mutter der beruͤhmten
Cleopatra. Dieſe ward von ih-
rem Manne ſo zaͤrtlich geliebet,
daß, als ſich Apollo ihm ſelbige zu
entfuͤhren unterſtande, er dieſen ſei-
nen Raͤuber, nachdem er ihm Pfeil
und Bogen genommen, hefftig an-
gefallen.
Marqueda,
Koͤnigin aus Arabien, ſo zu dem
wegen ſeiner unvergleichlichen
Weißheit beſchriehenen Koͤnig Sa-
lomon, A. M. 2956. oder 992.
Jahr vor Chriſti Geburth nach
Jeruſalem kam, auch dieſes Koͤ-
nigs Klugheit noch viel groͤſſer als
den Ruff von ſelbiger in der That
fande, ſie zog aber wieder geſegne-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/640>, abgerufen am 07.01.2025.
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