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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Maria
giebt, daß sie zu Marseille denen
Frantzosen solle geprediget haben.
Mr. Anquetin, ein Geistlicher in
Franckreich, hat eine besondere
Disputation von ihr heraus gege-
ben. Vid. die Historischen Remar-
quen An. 1699. pag.
296. Ein
mehrers ist von ihr zu lesen bey dem
Zeillero in seinem Historischen An-
zeiger. p. 388. Der Pater Sautel
hat in einem gantzen Tractat Epi-
giammatum
u. Elegien ihren Lebens-
Wandel und Wesen aufgewiesen
und betittelt selbigen Divae Magda-
lenae Ignes Sacros & pias lacrymas.
Colon. Agripp. in
12.

Maria Medicaea,

Eine Mutter Ludovici III. und
Tochter Francisci, Groß-Hertzogs
von Florentz. Ihr Gemahl war
Henricus IV. Man fand an Ihr
einen recht heroischen und Helden-
müthigen Geist, denn als sie nach
ihres Gemahls Tod zur Regentin
des Reichs so lange erkläret ward,
biß ihr noch junger Sohn mündig
und zum Regiren geschickt wurde,
hat sie dem Regiment klug und
tapffer vorgestanden, maßen sie die
Rebellen, so sich damahls entspin-
nen wolten, in der Zeit dämpffte, in
kurtzen ein Kriegs-Heer, ehe man
es kaum hoffen konte, auf die Bei-
ne brachte, und selbiges selbsten
musterte. Ihre Heldenthaten fin-
det man weitläufftig in des Gram
mond. Hist. Gall. L. I. p. 50. & L. V.
p.
251.

Maria Pix,

Eine gute Poetin, so schon be-
reits viel heraus gegeben, und noch
immer mehr publiciret. Vid. Act.
[Spaltenumbruch]

Mariagen-Spiel
Erudit. Lipsiens. ad An. 1699. p.
421.

Maria Stuarta,

Königin in Engelland, Jacobi II.
Königs in Engelland Tochter und
Wilhelmi Henrici in Engelland
vortreffliche Gemahlin, eine vor-
treffliche kluge, glückliche und he-
roische Königin, sie ward mit ihrem
Gemahl An. 1689. den 21. April
gekröhnet, was sie in dem ehemali-
gen Kriege, wider Franckreich vor
Helden-Proben abgeleget, weiß
noch iederman, und ihr kurtzer Le-
bens-Lauff stehet aus der von denen
Holländern ihr zu Ehren aufgesetz-
ten Inscription: Maria Stuarta,
Fortis, Felix & plus quam Foemina

leichte zu ersehen; maßen ihre he-
roische Thaten, die noch das Glücke
darzu begleitete, einem Manne
mehr ähnlicher als einem Weibes-
Bilde zu seyn scheinen.

Maria Victoria,

Madame la Dauphine, aus Chur-
Bayerischen Stamm. Eine sol-
che kluge und in denen Sprachen
erfahrne Dame, daß sie bey empfan-
genen Glückwünschungen einem
ieden auf seine Sprache geantwor-
tet. Vid. Franck f. Relation Autumn.
A.
1680.

Mariagen-Spiel,

Ist ein dem Frauenzimmer ge-
wöhnliches Spiel, so unter zwey
Personen mit deutscher Karte ge-
spielet wird, König und Ober einer-
ley Farbe, heißt eine Mariage, und
gilt 20. Augen, ist es aber Trumph-
Farbe, gilt es 40. Es werden zu

An-
Q q 5

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Maria
giebt, daß ſie zu Marſeille denen
Frantzoſen ſolle geprediget haben.
Mr. Anquetin, ein Geiſtlicher in
Franckreich, hat eine beſondere
Diſputation von ihr heraus gege-
ben. Vid. die Hiſtoriſchen Remar-
quen An. 1699. pag.
296. Ein
mehrers iſt von ihr zu leſen bey dem
Zeillero in ſeinem Hiſtoriſchen An-
zeiger. p. 388. Der Pater Sautel
hat in einem gantzen Tractat Epi-
giammatum
u. Elegien ihꝛen Lebens-
Wandel und Weſen aufgewieſen
und betittelt ſelbigen Divæ Magda-
lenæ Ignes Sacros & pias lacrymas.
Colon. Agripp. in
12.

Maria Medicæa,

Eine Mutter Ludovici III. und
Tochter Franciſci, Groß-Hertzogs
von Florentz. Ihr Gemahl war
Henricus IV. Man fand an Ihr
einen recht heroiſchen und Helden-
muͤthigen Geiſt, denn als ſie nach
ihres Gemahls Tod zur Regentin
des Reichs ſo lange erklaͤret ward,
biß ihr noch junger Sohn muͤndig
und zum Regiren geſchickt wurde,
hat ſie dem Regiment klug und
tapffer vorgeſtanden, maßen ſie die
Rebellen, ſo ſich damahls entſpin-
nen wolten, in der Zeit daͤmpffte, in
kurtzen ein Kriegs-Heer, ehe man
es kaum hoffen konte, auf die Bei-
ne brachte, und ſelbiges ſelbſten
muſterte. Ihre Heldenthaten fin-
det man weitlaͤufftig in des Gram
mond. Hiſt. Gall. L. I. p. 50. & L. V.
p.
251.

Maria Pix,

Eine gute Poetin, ſo ſchon be-
reits viel heraus gegeben, und noch
immer mehr publiciret. Vid. Act.
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Mariagen-Spiel
Erudit. Lipſienſ. ad An. 1699. p.
421.

Maria Stuarta,

Koͤnigin in Engelland, Jacobi II.
Koͤnigs in Engelland Tochter und
Wilhelmi Henrici in Engelland
vortreffliche Gemahlin, eine vor-
treffliche kluge, gluͤckliche und he-
roiſche Koͤnigin, ſie ward mit ihrem
Gemahl An. 1689. den 21. April
gekroͤhnet, was ſie in dem ehemali-
gen Kriege, wider Franckreich vor
Helden-Proben abgeleget, weiß
noch iederman, und ihr kurtzer Le-
bens-Lauff ſtehet aus der von denen
Hollaͤndern ihr zu Ehren aufgeſetz-
ten Inſcription: Maria Stuarta,
Fortis, Felix & plus quam Fœmina

leichte zu erſehen; maßen ihre he-
roiſche Thaten, die noch das Gluͤcke
darzu begleitete, einem Manne
mehr aͤhnlicher als einem Weibes-
Bilde zu ſeyn ſcheinen.

Maria Victoria,

Madame la Dauphine, aus Chur-
Bayeriſchen Stamm. Eine ſol-
che kluge und in denen Sprachen
erfahrne Dame, daß ſie bey empfan-
genen Gluͤckwuͤnſchungen einem
ieden auf ſeine Sprache geantwor-
tet. Vid. Franck f. Relation Autumn.
A.
1680.

Mariagen-Spiel,

Iſt ein dem Frauenzimmer ge-
woͤhnliches Spiel, ſo unter zwey
Perſonen mit deutſcher Karte ge-
ſpielet wird, Koͤnig und Ober einer-
ley Farbe, heißt eine Mariage, und
gilt 20. Augen, iſt es aber Trumph-
Farbe, gilt es 40. Es werden zu

An-
Q q 5
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[0639] Maria Mariagen-Spiel giebt, daß ſie zu Marſeille denen Frantzoſen ſolle geprediget haben. Mr. Anquetin, ein Geiſtlicher in Franckreich, hat eine beſondere Diſputation von ihr heraus gege- ben. Vid. die Hiſtoriſchen Remar- quen An. 1699. pag. 296. Ein mehrers iſt von ihr zu leſen bey dem Zeillero in ſeinem Hiſtoriſchen An- zeiger. p. 388. Der Pater Sautel hat in einem gantzen Tractat Epi- giammatum u. Elegien ihꝛen Lebens- Wandel und Weſen aufgewieſen und betittelt ſelbigen Divæ Magda- lenæ Ignes Sacros & pias lacrymas. Colon. Agripp. in 12. Maria Medicæa, Eine Mutter Ludovici III. und Tochter Franciſci, Groß-Hertzogs von Florentz. Ihr Gemahl war Henricus IV. Man fand an Ihr einen recht heroiſchen und Helden- muͤthigen Geiſt, denn als ſie nach ihres Gemahls Tod zur Regentin des Reichs ſo lange erklaͤret ward, biß ihr noch junger Sohn muͤndig und zum Regiren geſchickt wurde, hat ſie dem Regiment klug und tapffer vorgeſtanden, maßen ſie die Rebellen, ſo ſich damahls entſpin- nen wolten, in der Zeit daͤmpffte, in kurtzen ein Kriegs-Heer, ehe man es kaum hoffen konte, auf die Bei- ne brachte, und ſelbiges ſelbſten muſterte. Ihre Heldenthaten fin- det man weitlaͤufftig in des Gram mond. Hiſt. Gall. L. I. p. 50. & L. V. p. 251. Maria Pix, Eine gute Poetin, ſo ſchon be- reits viel heraus gegeben, und noch immer mehr publiciret. Vid. Act. Erudit. Lipſienſ. ad An. 1699. p. 421. Maria Stuarta, Koͤnigin in Engelland, Jacobi II. Koͤnigs in Engelland Tochter und Wilhelmi Henrici in Engelland vortreffliche Gemahlin, eine vor- treffliche kluge, gluͤckliche und he- roiſche Koͤnigin, ſie ward mit ihrem Gemahl An. 1689. den 21. April gekroͤhnet, was ſie in dem ehemali- gen Kriege, wider Franckreich vor Helden-Proben abgeleget, weiß noch iederman, und ihr kurtzer Le- bens-Lauff ſtehet aus der von denen Hollaͤndern ihr zu Ehren aufgeſetz- ten Inſcription: Maria Stuarta, Fortis, Felix & plus quam Fœmina leichte zu erſehen; maßen ihre he- roiſche Thaten, die noch das Gluͤcke darzu begleitete, einem Manne mehr aͤhnlicher als einem Weibes- Bilde zu ſeyn ſcheinen. Maria Victoria, Madame la Dauphine, aus Chur- Bayeriſchen Stamm. Eine ſol- che kluge und in denen Sprachen erfahrne Dame, daß ſie bey empfan- genen Gluͤckwuͤnſchungen einem ieden auf ſeine Sprache geantwor- tet. Vid. Franck f. Relation Autumn. A. 1680. Mariagen-Spiel, Iſt ein dem Frauenzimmer ge- woͤhnliches Spiel, ſo unter zwey Perſonen mit deutſcher Karte ge- ſpielet wird, Koͤnig und Ober einer- ley Farbe, heißt eine Mariage, und gilt 20. Augen, iſt es aber Trumph- Farbe, gilt es 40. Es werden zu An- Q q 5

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/639>, abgerufen am 18.11.2024.