Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Margaritha und vortrefflichen Geist, auch inandern Sachen von sich blicken ließ. Sie hielt sehr viel auf ge- lehrte Leute und starb A. C. 1574. den 14. Sept. Margarita, Aus Polen, ein in der Medicin Margarita, Dulcini Eheweib, war die Ur- Marga Marghe Margarita Costa, Eine zwar schöne Italiänische Margarita Valesia, Henrici II. in Franckreich und Marggräfin, Ist eine aus einem hohen Hause Margherita, Durastanti, eine vortreffliche B. Maria, Q q 2
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Margaritha und vortrefflichen Geiſt, auch inandern Sachen von ſich blicken ließ. Sie hielt ſehr viel auf ge- lehrte Leute und ſtarb A. C. 1574. den 14. Sept. Margarita, Aus Polen, ein in der Medicin Margarita, Dulcini Eheweib, war die Ur- Marga Marghe Margarita Coſta, Eine zwar ſchoͤne Italiaͤniſche Margarita Valeſia, Henrici II. in Franckreich und Marggraͤfin, Iſt eine aus einem hohen Hauſe Margherita, Duraſtanti, eine vortreffliche B. Maria, Q q 2
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Margaritha
Marga Marghe
und vortrefflichen Geiſt, auch in
andern Sachen von ſich blicken
ließ. Sie hielt ſehr viel auf ge-
lehrte Leute und ſtarb A. C. 1574.
den 14. Sept.
Margarita,
Aus Polen, ein in der Medicin
wohl erfahrnes Weib, war ſo be-
ruͤhmt und gelehrt, daß ihr der da-
mahlig regierende Polniſche Koͤnig
Ladislaus die Freyheit voͤllig ver-
ſtattete dieſe ihre Kunſt gleich an-
dern Medicis oͤffentlich zu treiben
und Patienten ungehindert zu cu-
riren. Vid. Tiraquell. Tom. I. c.
31. p. 199. it. Thomaſ. Diſput. I.
de Foemin. Erudit. theſ. 1. §. 52. in
not. Lit. a. Weiſ. im eurioͤſen An-
hange zum politiſchen Nach-Tiſch.
pag. 336.
Margarita,
Dulcini Eheweib, war die Ur-
heberin und Anfaͤngerin der tollen
Secte, ſo ſich im 13. und 14. Seculo
in der Lombardie fratricellos, ſo
wohl weiblichen als maͤnnlichen
Geſchlechts, nenneten, und des
Nachts ihre conventicula und Zu-
ſammenkuͤnffte angeſtellet, worin-
nen die heßlichſten Thaten ausgeuͤ-
bet wurden. Bzovius in Annal. ad
An. 1303. n. 11. Ihre naͤrriſchen
und abgeſchmackten Lehren hat
Colberg. Part. 1. Chriſt. Platon. c.
1. p. 74. dargethan, worunter die-
ſer mit iſt, daß ein Menſch in dieſem
Leben einen ſo hohen Grad der
Vollkommenheit erlangen koͤnne,
daß er gantz unſuͤndhafft wuͤrde,
und in der Gnade Gottes nicht
mehr zunehmen koͤnte. Vid. Pra-
tcol. Elench. Hæreſ. l. 6. n. 13.
Margarita Coſta,
Eine zwar ſchoͤne Italiaͤniſche
Saͤngerin, aber auch wegen ihrer
Liebes-Affairen ſehr verdaͤchtige
Weibes-Perſon. Vid. Erythræ-
um in Pinacothec. P. II. p. 130.
Margarita Valeſia,
Henrici II. in Franckreich und
Catharinæ de Medices gelehrte
Tochter. Eine mit ungemeiner
Leibes und Gemuͤths Schoͤnheit be-
gabte Princeßin, Henrici Prin-
tzens von Bearn, nachmahls Koͤ-
nigs zu Navarra und endlich gar
Franckreichs Gemahlin, welcher ſie
aber verſtieß, und A. 1599. Mari-
am Mediceam aus dem Hauſe Flo-
rentz ſich antrauen ließ. Sie ward
gebohren den 13. May A. 1552. Uñ
ſtarb A. 1615. den 37. Mart. mit wel-
chen Fall die in Franckreich ſo lang
gebluͤhete Valeſiſche Familia aufhoͤ-
rete. Auſſer ihrer herrlichen Wiſ-
ſenſchafft in gelehrten Sachen war
ſie auch zugleich eine nette Poetin,
waſſen ſie viel Poemata mit einem
Commentario de rebus à ſe per vi-
tam geſtis hinterlaſſen. Vid. Thu-
an. in Hiſt. & Barclai. in Euphorm
Luſin. P. IV. c. 7. it. Gramond. Lib.
I. Hiſtor. Gall. p. 74.
Marggraͤfin,
Iſt eine aus einem hohen Hauſe
entſproſſene Princeßin, ſo an einen
Marggrafen vermaͤhlet worden.
Margherita,
Duraſtanti, eine vortreffliche
und kuͤnſtliche Saͤngerin in I-
talien.
B. Maria,
Q q 2
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