Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Männ Mannt tur, Stärcke und Geschicklichkeitdes Leibes. In Mengrelien, ei- nem gewissen Distirict in der Tür- ckey, nehmen die Jungfern in ih- ren 8. und 9. Jahre schon Män- ner, daher auch die Kinder so in der- gleichen unzeitigen und kahlen Ehe erzeuget werden, nicht grös- ser als die Frösche seyn sollen. Männern, Heisset bey dem Weibesvolck so Männer-Hosen um den Kopff wickeln, Ist ein abergläubisches Wesen Männin, Heisset nach der Heil. Schrifft Mannthöricht. siehe. Män- nern. Mann-Tollheit. Siehe. [Spaltenumbruch]
Wüthen der Mutter. Manser Mant Manser, Heisset ein Huren-Kind, so aus Manteau, oder, Auffstecke- Kleid, Ist ein dem Frauenzimmer ge- ten
[Spaltenumbruch]
Maͤnn Mannt tur, Staͤrcke und Geſchicklichkeitdes Leibes. In Mengrelien, ei- nem gewiſſen Diſtirict in der Tuͤr- ckey, nehmen die Jungfern in ih- ren 8. und 9. Jahre ſchon Maͤn- ner, daher auch die Kinder ſo in der- gleichen unzeitigen und kahlen Ehe erzeuget werden, nicht groͤſ- ſer als die Froͤſche ſeyn ſollen. Maͤnnern, Heiſſet bey dem Weibesvolck ſo Maͤnner-Hoſen um den Kopff wickeln, Iſt ein aberglaͤubiſches Weſen Maͤnnin, Heiſſet nach der Heil. Schrifft Mannthoͤricht. ſiehe. Maͤn- nern. Mann-Tollheit. Siehe. [Spaltenumbruch]
Wuͤthen der Mutter. Manſer Mant Manſer, Heiſſet ein Huren-Kind, ſo aus Manteau, oder, Auffſtecke- Kleid, Iſt ein dem Frauenzimmer ge- ten
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Maͤnn Mannt
Manſer Mant
tur, Staͤrcke und Geſchicklichkeit
des Leibes. In Mengrelien, ei-
nem gewiſſen Diſtirict in der Tuͤr-
ckey, nehmen die Jungfern in ih-
ren 8. und 9. Jahre ſchon Maͤn-
ner, daher auch die Kinder ſo in der-
gleichen unzeitigen und kahlen
Ehe erzeuget werden, nicht groͤſ-
ſer als die Froͤſche ſeyn ſollen.
Maͤnnern,
Heiſſet bey dem Weibesvolck ſo
viel, als ein ſehnliches Verlangen
nach einem Mann haben, daher
heiſſet man diejenigen Jungfern
Mannthoͤricht, ſo dergleichen Af
fect und Sehnſucht an ſich haben.
Maͤnner-Hoſen um den
Kopff wickeln,
Iſt ein aberglaͤubiſches Weſen
und Einbildung des Weibesvolcks,
ſo ſich bey dem Ohrenzwang ein
Paar Maͤnner-Hoſen um den Kopf
wickelt, um dadurch den Ohren-
zwang zu vertreiben.
Maͤnnin,
Heiſſet nach der Heil. Schrifft
ſo viel, als des Mannes Weib oder
Frau, Geneſ. II. verſ. 23. Maͤnnin
werden auch heute zu Tage diejeni-
gen tapffern und virtuoſen Weiber,
ſo ein maͤnnliches und heroiſches
Gemuͤthe bey ihren Verrichtun-
gen und Thaten hervor blicken laſ-
ſen, benennet.
Mannthoͤricht. ſiehe. Maͤn-
nern.
Mann-Tollheit. Siehe.
Wuͤthen der Mutter.
Manſer,
Heiſſet ein Huren-Kind, ſo aus
einer gemeinen Metze und Proſti-
bulo gebohren, deſſen Vater man
eigentlich nicht weiß.
Manteau, oder, Auffſtecke-
Kleid,
Iſt ein dem Frauenzimmer ge-
woͤhnlicher Ober-Habit aus Sam-
met, Brocard, Eſtoff, Damaſt, At-
las, Chagrin, Taffet, Cammelot,
halbſeidnen und andern Mode-
Zeugen geſchnitten und zubereitet,
hat einen kurtzen angeſetztẽ geſcho-
benen und in Falten gelegten, zu-
weilen auch gantz glatten Leib, deſto
laͤngern aber und weiten, ſchief und
unten ſpitzig zu lauffenden Schurtz
oder Schweiff, die Ermel an ſelbi-
gen ſind zwar ordinair halb und
ſehr ſtarck in Falten uͤber einander
geſchlagen, auch mit Auffſchlaͤgen
oder aufgewickelten Umſchlag ver-
ſehen, changiren aber oͤffters nach
denen eingefuͤhrten Moden, da-
her die Auffſchlaͤge an ſelbigen bald
ſchmahl, bald breit, glatt oder aus-
geſchweiffet ſeynd, zuweilen wer-
den auch bey vornehmen Dames
gold- oder ſilberne breite Spitzen,
oder auch Frantzen, in Form einer
Engageante dran gehefftet, man
findet in ſelbigen groſſe gegoſſene
Stuͤcken Bley, damit ſich der Er-
mel nach dem Arm recht herunter
ziehet, die Auffſteckung an ſolchen
Kleidern iſt auch unterſchiedlich,
geſtalt der Schurtz von beyden
Seiten auf vielerley façon in groſ-
ſe Falten uͤber einander geleget,
und mit groſſen Nadeln hinten
aufgeſtecket, auch mit untergeleg-
ten
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