Heisset, wenn das Weibes-Volck die zerrissenen Strümpffe oder Handschuch unten her abschneidet, und wieder etwas neues dran stri- cket.
Anschüsse der Brüste,
Oder Nodi mammarum, sind besondere Zufälle der säugenden Weiber und Verstopffungen derer Milch-Drüßen, von Gerinnung übel disponirter Milch herrüh- rend. Wann dieses Ubel einreisset, können allerhand Gebrechen dar- aus entstehen, als: Entzündun- gen derer Brüste, Brüst-Geschwü- re, kröpffigte Brüste, auch endlich gar der Krebß.
Anteuorta,
War bey denen alten Römern eine Göttin, so die zukünfftige Din- ge vorher sahe.
Anthea,sieheSthenoboea.
Anthusa,
Aus Cilicien gebürtig, ein in der Philosophie wohlerfahrnes Weib, hat absonderlich viel auff das Wahrsagen gehalten, und durch Träume und Gesichter unterschie- dene Sachen, als eine Wahrsage- rin zuvorhero sagen können. Me- nagius in Histor. Mulier. Philosoph. pag. 13 & 14.
Anticlea,
Die Mutter des Ulysses, ward, da sie mit dem Laerta solte verehli- [Spaltenumbruch]
Antig Antiq
chet werden; von dem liederlichen Sisyphone des AEoli Sohne entfüh- ret und geschwängert.
Antigone,
Die Schwester des Priamus, und Laomedontis Tochter, welche die Juno, weil sie sich auff ihre Schönheit viel einbildete, und ei- nen grossen Hochmuth spühren liesse, in einen Storch verwandelte.
Antiope,
Lyci des Thebaner Königs Weib, welche der Jupiter, so sich in einen Wald-Gott verstellet, ge- schwängert, nachdem aber Lycus solches vermercket, hat er sie ver- stossen, und an ihrer Stelle Diroen genommen.
Antiope,
War die Königin der streitbah- ren und heldenmüthigen Amazo- nen.
Antiqua
Maria de la, aus Marchena in Andalusien, eine Prophetische Nonne aus Spanien, hat weder lesen noch schreiben können, den- noch aber viel Sachen auffzeichnen lassen, die ihr, wie sie vorgegeben, von GOtt, mit dem sie öffters selbst geredet, eingegeben worden. Petrus a S. Caecilio, in seinem noch nicht herausgegebenen Buche de Scri- ptoribus Ordinis B. Mariae de Mer- cede meynet, eswären heutiges Ta- ges noch fast 3000. kleine Tra- ctätlein von dieser Maria de la Anti- qua übrig, mit einer besondern Lehre angefüllet, die allen so wohl Manns- als Weibs-Personen, geistlichen
Stan-
C 4
[Spaltenumbruch]
Anſtri Anti
digkeit an deſſen Stelle den Hahn hinein ſtecken.
Anſtricken,
Heiſſet, wenn das Weibes-Volck die zerriſſenen Struͤmpffe oder Handſchuch unten her abſchneidet, und wieder etwas neues dran ſtri- cket.
Anſchuͤſſe der Bruͤſte,
Oder Nodi mammarum, ſind beſondere Zufaͤlle der ſaͤugenden Weiber und Verſtopffungen derer Milch-Druͤßen, von Gerinnung uͤbel diſponirter Milch herruͤh- rend. Wann dieſes Ubel einreiſſet, koͤnnen allerhand Gebrechen dar- aus entſtehen, als: Entzuͤndun- gen derer Bruͤſte, Bruͤſt-Geſchwuͤ- re, kroͤpffigte Bruͤſte, auch endlich gar der Krebß.
Anteuorta,
War bey denen alten Roͤmern eine Goͤttin, ſo die zukuͤnfftige Din- ge vorher ſahe.
Anthea,ſieheSthenobœa.
Anthuſa,
Aus Cilicien gebuͤrtig, ein in der Philoſophie wohlerfahrnes Weib, hat abſonderlich viel auff das Wahrſagen gehalten, und durch Traͤume und Geſichter unterſchie- dene Sachen, als eine Wahrſage- rin zuvorhero ſagen koͤnnen. Me- nagius in Hiſtor. Mulier. Philoſoph. pag. 13 & 14.
Anticlea,
Die Mutter des Ulyſſes, ward, da ſie mit dem Laerta ſolte verehli- [Spaltenumbruch]
Antig Antiq
chet werden; von dem liederlichen Siſyphone des Æoli Sohne entfuͤh- ret und geſchwaͤngert.
Antigone,
Die Schweſter des Priamus, und Laomedontis Tochter, welche die Juno, weil ſie ſich auff ihre Schoͤnheit viel einbildete, und ei- nen groſſen Hochmuth ſpuͤhren lieſſe, in einen Storch verwandelte.
Antiope,
Lyci des Thebaner Koͤnigs Weib, welche der Jupiter, ſo ſich in einen Wald-Gott verſtellet, ge- ſchwaͤngert, nachdem aber Lycus ſolches vermercket, hat er ſie ver- ſtoſſen, und an ihrer Stelle Diroen genommen.
Antiope,
War die Koͤnigin der ſtreitbah- ren und heldenmuͤthigen Amazo- nen.
Antiqua
Maria de la, aus Marchena in Andaluſien, eine Prophetiſche Nonne aus Spanien, hat weder leſen noch ſchreiben koͤnnen, den- noch aber viel Sachen auffzeichnen laſſen, die ihr, wie ſie vorgegeben, von GOtt, mit dem ſie oͤffters ſelbſt geredet, eingegeben worden. Petrus a S. Cæcilio, in ſeinem noch nicht herausgegebenen Buche de Scri- ptoribus Ordinis B. Mariæ de Mer- cede meynet, eswaͤren heutiges Ta- ges noch faſt 3000. kleine Tra- ctaͤtlein von dieſer Maria de la Anti- qua uͤbrig, mit einer beſondern Lehre angefuͤllet, die allen ſo wohl Mañs- als Weibs-Perſonen, geiſtlichen
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[0061]
Anſtri Anti
Antig Antiq
digkeit an deſſen Stelle den Hahn
hinein ſtecken.
Anſtricken,
Heiſſet, wenn das Weibes-Volck
die zerriſſenen Struͤmpffe oder
Handſchuch unten her abſchneidet,
und wieder etwas neues dran ſtri-
cket.
Anſchuͤſſe der Bruͤſte,
Oder Nodi mammarum, ſind
beſondere Zufaͤlle der ſaͤugenden
Weiber und Verſtopffungen derer
Milch-Druͤßen, von Gerinnung
uͤbel diſponirter Milch herruͤh-
rend. Wann dieſes Ubel einreiſſet,
koͤnnen allerhand Gebrechen dar-
aus entſtehen, als: Entzuͤndun-
gen derer Bruͤſte, Bruͤſt-Geſchwuͤ-
re, kroͤpffigte Bruͤſte, auch endlich
gar der Krebß.
Anteuorta,
War bey denen alten Roͤmern
eine Goͤttin, ſo die zukuͤnfftige Din-
ge vorher ſahe.
Anthea, ſiehe Sthenobœa.
Anthuſa,
Aus Cilicien gebuͤrtig, ein in der
Philoſophie wohlerfahrnes Weib,
hat abſonderlich viel auff das
Wahrſagen gehalten, und durch
Traͤume und Geſichter unterſchie-
dene Sachen, als eine Wahrſage-
rin zuvorhero ſagen koͤnnen. Me-
nagius in Hiſtor. Mulier. Philoſoph.
pag. 13 & 14.
Anticlea,
Die Mutter des Ulyſſes, ward,
da ſie mit dem Laerta ſolte verehli-
chet werden; von dem liederlichen
Siſyphone des Æoli Sohne entfuͤh-
ret und geſchwaͤngert.
Antigone,
Die Schweſter des Priamus,
und Laomedontis Tochter, welche
die Juno, weil ſie ſich auff ihre
Schoͤnheit viel einbildete, und ei-
nen groſſen Hochmuth ſpuͤhren
lieſſe, in einen Storch verwandelte.
Antiope,
Lyci des Thebaner Koͤnigs
Weib, welche der Jupiter, ſo ſich in
einen Wald-Gott verſtellet, ge-
ſchwaͤngert, nachdem aber Lycus
ſolches vermercket, hat er ſie ver-
ſtoſſen, und an ihrer Stelle Diroen
genommen.
Antiope,
War die Koͤnigin der ſtreitbah-
ren und heldenmuͤthigen Amazo-
nen.
Antiqua
Maria de la, aus Marchena in
Andaluſien, eine Prophetiſche
Nonne aus Spanien, hat weder
leſen noch ſchreiben koͤnnen, den-
noch aber viel Sachen auffzeichnen
laſſen, die ihr, wie ſie vorgegeben,
von GOtt, mit dem ſie oͤffters ſelbſt
geredet, eingegeben worden. Petrus
a S. Cæcilio, in ſeinem noch nicht
herausgegebenen Buche de Scri-
ptoribus Ordinis B. Mariæ de Mer-
cede meynet, eswaͤren heutiges Ta-
ges noch faſt 3000. kleine Tra-
ctaͤtlein von dieſer Maria de la Anti-
qua uͤbrig, mit einer beſondern Lehre
angefuͤllet, die allen ſo wohl Mañs-
als Weibs-Perſonen, geiſtlichen
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/61>, abgerufen am 23.02.2025.
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