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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Lamia Lampr
nen Tempel aufrichteten, und sel-
bigen der Venus Lamiae Heilig-
thum betittelten.

Lamia,

Von Athen. War eine vor-
treffliche Sängerin, und wuste
die Flöte sehr zierlich zu spielen.

Laminita,

Anna, eine Prophetische und
Quackerische Jungfer, so nach ih-
ren vermeynten Erscheinungen
vorgab, wie Christus sich öffters
ihr auf mancherley Weise geoffen-
bahret, sie herrlich verkläret, und
zu einer Lehrerin göttlicher Geheim-
nüsse aufgestellet hätte. Wie
übel aber solche selbst gewachsene
Prophetin mit ihren tollen Einfäl-
len und Entzückungen angelauf-
fen, lehret Bzovius ad An. 1201.
§. 10. Vid. Voet. Tom. II. Disser-
tat. Select. p.
1066.

Lampe,

Ist ein von Zinn oder Thon
schlanck und hoch getriebenes Ge-
fäß, hat oben her einen kleinen run-
den Kessel mit einer Schnautze,
worinnen der Tocht lieget, und ist
mit einem Henckel versehen, wird
meistentheils in denen Küchen ge-
brauchet.

Lampertsnüsse. siehe. Nuß.
Lamprete,

Mustela, Lamproye, ist ein Fisch
von sehr guten und angenehmen
Geschmack, sein Fleisch hingegen
soll desto unverdaulicher seyn. Es
werden hier aber nicht die kleinen
Lampreten verstanden, welche in
[Spaltenumbruch]

Lampr Landg
süssen Wassern wohnen, und sonst
Neunaugen heissen, sondern die
grossen, so aus der See kommen,
darunter etliche Armes dick, 3.
biß 4. Pfund schwer und lang
wie Aale seyn sollen. Ihre Zube-
reitung bestehet nach des Kochs
Vorschrifft, im Absieden, welches
also verrichtet wird.

Lampreten zu sieden,

Die Lampreten müssen in süssen
Wein, oder wenn man sie recht gut
haben will, in Malvasier ersauf-
fen. Darnach schneidet sie in Stü-
cken, damit die Farbe in den Wein
komme, und saltzet sie ein wenig.
Hierauf setzet einen Kessel mit
Wasser und demjenigen Wein,
darinne die Lampreten gelegen,
auffs Feuer, werffet ein Paar Lor-
beer-Blätter, Ingber, Pfeffer,
Nelcken und Zucker darein, und las-
set es sieden, leget hernach die Lam-
preten auch drein, welche kurtz ein-
kochen müssen, so sind sie recht.

Lampusa,

War eine mit von denen Sibyl-
len. Vid. M. Blum. Dissert. de
Poetriis Graec. §. 41. pag.
37.

Lancea. siehe. a Passione Eli-
sabetha Maria.
Landgertha,

Eine Heldenmüthige Jungfer
und rechte Heroinne, sie bothe sich
dazumahl in männlichen Kleidern
dem Dänischen König Regnero,
wieder den Schwedischen König
Fro, als eine Rächerin der ihrem
weiblichen Geschlechte durch unter-

nom-
N n 2

[Spaltenumbruch]

Lamia Lampr
nen Tempel aufrichteten, und ſel-
bigen der Venus Lamiæ Heilig-
thum betittelten.

Lamia,

Von Athen. War eine vor-
treffliche Saͤngerin, und wuſte
die Floͤte ſehr zierlich zu ſpielen.

Laminita,

Anna, eine Prophetiſche und
Quackeriſche Jungfer, ſo nach ih-
ren vermeynten Erſcheinungen
vorgab, wie Chriſtus ſich oͤffters
ihr auf mancherley Weiſe geoffen-
bahret, ſie herrlich verklaͤret, und
zu einer Lehrerin goͤttlicher Geheim-
nuͤſſe aufgeſtellet haͤtte. Wie
uͤbel aber ſolche ſelbſt gewachſene
Prophetin mit ihren tollen Einfaͤl-
len und Entzuͤckungen angelauf-
fen, lehret Bzovius ad An. 1201.
§. 10. Vid. Voet. Tom. II. Diſſer-
tat. Select. p.
1066.

Lampe,

Iſt ein von Zinn oder Thon
ſchlanck und hoch getriebenes Ge-
faͤß, hat oben her einen kleinen run-
den Keſſel mit einer Schnautze,
worinnen der Tocht lieget, und iſt
mit einem Henckel verſehen, wird
meiſtentheils in denen Kuͤchen ge-
brauchet.

Lampertsnuͤſſe. ſiehe. Nuß.
Lamprete,

Muſtela, Lamproye, iſt ein Fiſch
von ſehr guten und angenehmen
Geſchmack, ſein Fleiſch hingegen
ſoll deſto unverdaulicher ſeyn. Es
werden hier aber nicht die kleinen
Lampreten verſtanden, welche in
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Lampr Landg
ſuͤſſen Waſſern wohnen, und ſonſt
Neunaugen heiſſen, ſondern die
groſſen, ſo aus der See kommen,
darunter etliche Armes dick, 3.
biß 4. Pfund ſchwer und lang
wie Aale ſeyn ſollen. Ihre Zube-
reitung beſtehet nach des Kochs
Vorſchrifft, im Abſieden, welches
alſo verrichtet wird.

Lampreten zu ſieden,

Die Lampreten muͤſſen in ſuͤſſen
Wein, oder wenn man ſie recht gut
haben will, in Malvaſier erſauf-
fen. Darnach ſchneidet ſie in Stuͤ-
cken, damit die Farbe in den Wein
komme, und ſaltzet ſie ein wenig.
Hierauf ſetzet einen Keſſel mit
Waſſer und demjenigen Wein,
darinne die Lampreten gelegen,
auffs Feuer, werffet ein Paar Lor-
beer-Blaͤtter, Ingber, Pfeffer,
Nelcken und Zucker darein, und laſ-
ſet es ſieden, leget hernach die Lam-
preten auch drein, welche kurtz ein-
kochen muͤſſen, ſo ſind ſie recht.

Lampuſa,

War eine mit von denen Sibyl-
len. Vid. M. Blum. Diſſert. de
Poetriis Græc. §. 41. pag.
37.

Lancea. ſiehe. à Pasſione Eli-
ſabetha Maria.
Landgertha,

Eine Heldenmuͤthige Jungfer
und rechte Heroinne, ſie bothe ſich
dazumahl in maͤnnlichen Kleidern
dem Daͤniſchen Koͤnig Regnero,
wieder den Schwediſchen Koͤnig
Fro, als eine Raͤcherin der ihrem
weiblichen Geſchlechte durch unter-

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N n 2
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[0585] Lamia Lampr Lampr Landg nen Tempel aufrichteten, und ſel- bigen der Venus Lamiæ Heilig- thum betittelten. Lamia, Von Athen. War eine vor- treffliche Saͤngerin, und wuſte die Floͤte ſehr zierlich zu ſpielen. Laminita, Anna, eine Prophetiſche und Quackeriſche Jungfer, ſo nach ih- ren vermeynten Erſcheinungen vorgab, wie Chriſtus ſich oͤffters ihr auf mancherley Weiſe geoffen- bahret, ſie herrlich verklaͤret, und zu einer Lehrerin goͤttlicher Geheim- nuͤſſe aufgeſtellet haͤtte. Wie uͤbel aber ſolche ſelbſt gewachſene Prophetin mit ihren tollen Einfaͤl- len und Entzuͤckungen angelauf- fen, lehret Bzovius ad An. 1201. §. 10. Vid. Voet. Tom. II. Diſſer- tat. Select. p. 1066. Lampe, Iſt ein von Zinn oder Thon ſchlanck und hoch getriebenes Ge- faͤß, hat oben her einen kleinen run- den Keſſel mit einer Schnautze, worinnen der Tocht lieget, und iſt mit einem Henckel verſehen, wird meiſtentheils in denen Kuͤchen ge- brauchet. Lampertsnuͤſſe. ſiehe. Nuß. Lamprete, Muſtela, Lamproye, iſt ein Fiſch von ſehr guten und angenehmen Geſchmack, ſein Fleiſch hingegen ſoll deſto unverdaulicher ſeyn. Es werden hier aber nicht die kleinen Lampreten verſtanden, welche in ſuͤſſen Waſſern wohnen, und ſonſt Neunaugen heiſſen, ſondern die groſſen, ſo aus der See kommen, darunter etliche Armes dick, 3. biß 4. Pfund ſchwer und lang wie Aale ſeyn ſollen. Ihre Zube- reitung beſtehet nach des Kochs Vorſchrifft, im Abſieden, welches alſo verrichtet wird. Lampreten zu ſieden, Die Lampreten muͤſſen in ſuͤſſen Wein, oder wenn man ſie recht gut haben will, in Malvaſier erſauf- fen. Darnach ſchneidet ſie in Stuͤ- cken, damit die Farbe in den Wein komme, und ſaltzet ſie ein wenig. Hierauf ſetzet einen Keſſel mit Waſſer und demjenigen Wein, darinne die Lampreten gelegen, auffs Feuer, werffet ein Paar Lor- beer-Blaͤtter, Ingber, Pfeffer, Nelcken und Zucker darein, und laſ- ſet es ſieden, leget hernach die Lam- preten auch drein, welche kurtz ein- kochen muͤſſen, ſo ſind ſie recht. Lampuſa, War eine mit von denen Sibyl- len. Vid. M. Blum. Diſſert. de Poetriis Græc. §. 41. pag. 37. Lancea. ſiehe. à Pasſione Eli- ſabetha Maria. Landgertha, Eine Heldenmuͤthige Jungfer und rechte Heroinne, ſie bothe ſich dazumahl in maͤnnlichen Kleidern dem Daͤniſchen Koͤnig Regnero, wieder den Schwediſchen Koͤnig Fro, als eine Raͤcherin der ihrem weiblichen Geſchlechte durch unter- nom- N n 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/585>, abgerufen am 18.11.2024.