Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Androm Ang Andromache, Des Palladas böses und Zanck- Andromeda, Des Cephei und der Cassiope Angebinde, Ist ein present und Geschencke, Angehencke, siehe Batzen. Angela, siehe Angelia. Angela Curionia, Coelii Secundi Curionis, eines Ange so man nur von einem Frauenzim-mer ersinnen kan, vollkommen be- sessen haben. Die damahls gras- sirende Pest rieb diese gelehrte Jungfer in dem 18. Jahre ihres Al- ters bedaurenswürdig auf. Ihre Eltern haben ihr ein schönes Epita- phium aufrichten lassen, es ist selbi- ges zu finden in des Nath. Chytraei Deliciis Varior. in Europ. itin. p. 441. Angela Nugarola, Des Antonii Nugarulae zu Ve- Angelia, oder Angela, auch Hangela, Des Böhmischen Königs Ray- Angerona, Die Göttin des Stilleschwei- gens,
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Androm Ang Andromache, Des Palladas boͤſes und Zanck- Andromeda, Des Cephei und der Casſiope Angebinde, Iſt ein preſent und Geſchencke, Angehencke, ſiehe Batzen. Angela, ſiehe Angelia. Angela Curionia, Cœlii Secundi Curionis, eines Ange ſo man nur von einem Frauenzim-mer erſinnen kan, vollkommen be- ſeſſen haben. Die damahls graſ- ſirende Peſt rieb dieſe gelehrte Jungfer in dem 18. Jahre ihres Al- ters bedaurenswuͤrdig auf. Ihre Eltern haben ihr ein ſchoͤnes Epita- phium aufrichten laſſen, es iſt ſelbi- ges zu finden in des Nath. Chytræi Deliciis Varior. in Europ. itin. p. 441. Angela Nugarola, Des Antonii Nugarulæ zu Ve- Angelia, oder Angela, auch Hangela, Des Boͤhmiſchen Koͤnigs Ray- Angerona, Die Goͤttin des Stilleſchwei- gens,
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Androm Ang
Ange
Andromache,
Des Palladas boͤſes und Zanck-
ſuͤchtiges Weib, ſo er ſelbſt in dem
Florilegio rariorum Epigrammat. L.
I. c. 17. n. 1. & L. II. c. 10. ſchoͤne
beſchrieben.
Andromeda,
Des Cephei und der Casſiope
Tochter, ward wegen ihrer Mutter
unbaͤndigen Hochmuth von denen
Nymphen an einem Felſen im Mee-
re mit Ketten angeſchloſſen, damit
ſie das von dem Neptuno zur Straf-
fe uͤber den Hals geſchickte See-Un-
geheuer aufffraͤſſe; iſt aber von dem
Perſeus, der ſie hernachmahls zum
Weibe genommen, wiederum be-
freyet, und endlich unter die Zahl
der Sterne am Himmel mit geſe-
tzet worden.
Angebinde,
Iſt ein preſent und Geſchencke,
wormit der Mann ſein Weib, oder
die Mutter ihre Kinder an ihrem
Geburths- und Nahmens-Tage be-
ſchencket.
Angehencke, ſiehe Batzen.
Angela, ſiehe Angelia.
Angela Curionia,
Cœlii Secundi Curionis, eines
Italiaͤners, und Margaritæ Iſaciæ
Tochter, legte ſich von Jugend an
auf die Studia und freyen Kuͤnſte,
worinne ſie eine nicht geringe Wiſ-
ſenſchafft erlangte, zumahl da ſie I-
taliaͤniſch, Teutſch, Frantzoͤiſch und
Lateiniſch nette und zierlich ſprach.
Sie ſoll ein vortrefflich und herrli-
ches Ingenium, und alle Tugenden,
ſo man nur von einem Frauenzim-
mer erſinnen kan, vollkommen be-
ſeſſen haben. Die damahls graſ-
ſirende Peſt rieb dieſe gelehrte
Jungfer in dem 18. Jahre ihres Al-
ters bedaurenswuͤrdig auf. Ihre
Eltern haben ihr ein ſchoͤnes Epita-
phium aufrichten laſſen, es iſt ſelbi-
ges zu finden in des Nath. Chytræi
Deliciis Varior. in Europ. itin.
p. 441.
Angela Nugarola,
Des Antonii Nugarulæ zu Ve-
ron gelehrte Tochter, iſt eine gute
Poetin geweſen, und hat etliche
wohlgemachte Eclogas geſchrie-
ben. Spangenberg in ſeinem Adel-
Spiegel p. 427. Le grand Dictio-
naire Hiſtorique par M. Moreri T.
IV. p. 34. Sonſten gedencket
auch Stengelius in Chriſti Stamm-
Buch 3. Jan. einer Nonne dieſes
Nahmens, des dritten Ordens S.
Franciſci, ſo A. 1308. geſtorben.
Angelia, oder Angela, auch
Hangela,
Des Boͤhmiſchen Koͤnigs Ray-
mundi gelehrte Tochter, hat nach
ihres Vatern Tode zu Tyro im ge-
lobten Lande gelebet, und ein ſehr
ſtrenges Leben gefuͤhret ums Jahr
1166.—1190. und in ihrer Ein-
ſamkeit Contemplationes de Chri-
ſto, ingleichen, weil ſie eine Prophe-
tin geweſen, vid. Wolf. Lection.
Memorabil. Cent. XII. p. 332. Re-
velationes geſchrieben. Vid. Hend-
reich in Pandectis Brandenburg.
p. 183.
Angerona,
Die Goͤttin des Stilleſchwei-
gens,
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