Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Könn Köstg standes und angeflammten Geistes.Vid. Historische Remarques ad An. 1700. die 23. Woche. pag. 177. it. Epistol. speciosam Incomporabi- lis Sophiae Elisabethae Brenneriae ad Petrum Heldengrahn Disputationi ejus de Mulierib. Philosophant. prae- miss. p. 3. von Könneritz, Margaretha, war Anno 1501. Köpffgen, Ist ein kleiner zinnerner tieffer Körbel, oder, Körbelkraut, Cerephyllum. Cerfeuil, ist ein Körblein, Ist ein von Holtz und schlancken a Kössau Helena. Siehe. Hrosuita. Köstgen, Ist eine dem hiesigen Frauenzim- Köthe Kohlg mer absonderlich gebräuchliche Re-dens-Art, wodurch sie diejenigen Essen und Gerichte verstehen, so ei- ne Braut ihrer Pathe, oder nechsten Anverwandtin, die selbsten zur Hochzeit nicht kommen kan, nebst darzu gehörigen Confect und Wei- ne von der Hochzeit-Taffel abson- derlich zu übersenden pfleget. Köthe. siehe. Schranck. Kofent, Sonst schwach oder dünne Bier Kofent-Spahn, Ist ein von Holtz krauß ge- Kohl, siehe. Braunkohl. Kohlrabi, oder, Cauliravi, Ist eine Art des Kohles, welche Kohlgärtnerinn, Seynd diejenigen Mägde, oder chen-
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Koͤnn Koͤſtg ſtandes und angeflam̃ten Geiſtes.Vid. Hiſtoriſche Remarques ad An. 1700. die 23. Woche. pag. 177. it. Epiſtol. ſpecioſam Incomporabi- lis Sophiæ Eliſabethæ Brenneriæ ad Petrum Heldengrahn Diſputationi ejus de Mulierib. Philoſophant. præ- miſſ. p. 3. von Koͤnneritz, Margaretha, war Anno 1501. Koͤpffgen, Iſt ein kleiner zinnerner tieffer Koͤrbel, oder, Koͤrbelkraut, Cerephyllum. Cerfeuil, iſt ein Koͤrblein, Iſt ein von Holtz und ſchlancken â Koͤſſau Helena. Siehe. Hroſuita. Koͤſtgen, Iſt eine dem hieſigen Frauenzim- Koͤthe Kohlg mer abſonderlich gebraͤuchliche Re-dens-Art, wodurch ſie diejenigen Eſſen und Gerichte verſtehen, ſo ei- ne Braut ihrer Pathe, oder nechſten Anverwandtin, die ſelbſten zur Hochzeit nicht kommen kan, nebſt darzu gehoͤrigen Confect und Wei- ne von der Hochzeit-Taffel abſon- derlich zu uͤberſenden pfleget. Koͤthe. ſiehe. Schranck. Kofent, Sonſt ſchwach oder duͤnne Bier Kofent-Spahn, Iſt ein von Holtz krauß ge- Kohl, ſiehe. Braunkohl. Kohlrabi, oder, Cauliravi, Iſt eine Art des Kohles, welche Kohlgaͤrtnerinn, Seynd diejenigen Maͤgde, oder chen-
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Koͤnn Koͤſtg
Koͤthe Kohlg
ſtandes und angeflam̃ten Geiſtes.
Vid. Hiſtoriſche Remarques ad An.
1700. die 23. Woche. pag. 177.
it. Epiſtol. ſpecioſam Incomporabi-
lis Sophiæ Eliſabethæ Brenneriæ ad
Petrum Heldengrahn Diſputationi
ejus de Mulierib. Philoſophant. præ-
miſſ. p. 3.
von Koͤnneritz,
Margaretha, war Anno 1501.
Kuͤſterin in dem im XIII. Seculo
geſtiffteten Nonnen-Cloſter zu St.
Georgen in Leipzig Bernhardi-
ner-Ordens.
Koͤpffgen,
Iſt ein kleiner zinnerner tieffer
Napff, woraus man das warme
Bier oder andere Bruͤhen zu trin-
cken pfleget.
Koͤrbel, oder, Koͤrbelkraut,
Cerephyllum. Cerfeuil, iſt ein
bekanntes Garten-Gewaͤchſe und
Kraut, ſo man in denen Kuͤchen of-
termahls zu Suppen verbrauchet.
Koͤrblein,
Iſt ein von Holtz und ſchlancken
Ruͤthlein zuſammen geflochtenes,
oder auch von Pappe bund uͤber-
mahltes Behaͤltniß rund oder
Oval, eckigt oder auf allerhand Ar-
ten verfertiget, worein das Frau-
enzimmer ihren taͤglichen Putz oder
andere weibliche Sachen zu legen
oder etwas darinnen weg zuſchicken
pfleget.
â Koͤſſau Helena. Siehe.
Hroſuita.
Koͤſtgen,
Iſt eine dem hieſigen Frauenzim-
mer abſonderlich gebraͤuchliche Re-
dens-Art, wodurch ſie diejenigen
Eſſen und Gerichte verſtehen, ſo ei-
ne Braut ihrer Pathe, oder nechſten
Anverwandtin, die ſelbſten zur
Hochzeit nicht kommen kan, nebſt
darzu gehoͤrigen Confect und Wei-
ne von der Hochzeit-Taffel abſon-
derlich zu uͤberſenden pfleget.
Koͤthe. ſiehe. Schranck.
Kofent,
Sonſt ſchwach oder duͤnne Bier
genannt, heiſt der andere Auffgoß
auf die bey dem gekochten Bier uͤ-
berbliebenen Draben oder Draͤber.
Kofent-Spahn,
Iſt ein von Holtz krauß ge-
ſchnitzter runder Spahn, den die
Weiber, ſo Kofent ſchencken, uͤber
ihre Haus-Thuͤre hengen.
Kohl, ſiehe. Braunkohl.
Kohlrabi, oder, Cauliravi,
Iſt eine Art des Kohles, welche
vor nicht gar vielen Jahren aus I-
talien in Teutſchland gebracht wor-
den, daſelbſt er nunmehro in groſ-
ſen Gaͤrten auch haͤuffig gepflan-
tzet, und in Kuͤchen hernach bey
vielen Eſſen angebracht wird.
Kohlgaͤrtnerinn,
Seynd diejenigen Maͤgde, oder
auch Weiber, ſo in groſſen Koͤrben
Salat, Kohl, Kraut, Ruͤben, Moͤh-
ren, Peterſilie, Artſchocken, Wur-
tzeln, Rettig, Gorcken u. a. d. g.
Kuͤchen Kraͤuter aus denen Kohl-
gaͤrten auf die gewoͤhnlichen Wo-
chen-
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