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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Jus
weder in genere eine iede Brühe,
so aus denen Speisen gekochet und
gebraten wird; oder in specie eine
solche, welche aus Rindfleisch, Tau-
ben etc. die in brauner Butter und
Speck, nebst guten Kräutern, Ge-
würtz und andern Dingen, dämpf-
fen müssen, bereitet wird. Hier-
von zeiget folgende Beschreibung.

Jus zu machen,

Nehmet Rindfleisch, es sey was
vor welches es will, derbes oder
sonst anders, und zerklopffet es
ziemlich, darnach streuet es mit
Mehl an, setzet aber zugleich in ei-
ner Casserole Butter und Speck
auf das Feuer, und wenn diese
braun ist, so leget Fleisch drein, und
dämpffet es so lange, biß es braun
ist. Ferner schneidet Rüben, Kraut
und Zwiebeln hinein, welche auch
mit braun werden müssen. Dar-
nach leget Lorbeer-Blätter, einen
Stengel Thymian, Citronenscha-
len, Brodrinden, und gantz Ge-
würtz drein, giesset gute Rindfleisch-
Brühe drauf, werffet eine Hand
voll Morgeln dran, und lasset es
mit einander kochen. Diese Jus
wird öffters durch ein Haartuch
gestrichen, auch sonst nur also ver-
brauchet, und wissen sich die Fran-
tzosen derer absonderlich zu bedie-
nen, und bey ihren Essen gar sehr
anzubringen. In Teutschen wohl-
bestellten Küchen, sonderlich an
grossen Höfen, findet man derglei-
chen Jus auch, an kleinen Höfen
aber wird wenig davon angetrof-
fen; es wäre dann, daß eine Jus
Potage
solte verfertiget werden.
Wer weiter von der Jus Nachricht
verlanget, wie solche auf andere
[Spaltenumbruch]

Justi Jutur
Art zuzurichten, der darff nur auf
die Zubereitung der Speisen Acht
haben, so wird er davon hin und
wieder gute Nachricht finden.

Justina,

Des Magnentii, hernachmahls
aber auch des Valentiniani des äl-
teren Weib, war zwar sehr gelehrt,
aber unchristlich und gottloß dar-
bey, gestalt sie der Arianer gifftige
Lehre in sich gesogen, und dem heili-
gen Ambrosio viel Verdruß an-
thate, denn nachdem sie ihren
Mann Valentinianum listiger Wei-
se umbringen lassen, hat diese Ke-
tzerin ihren Sohn, als des Reichs
Successorn, mit eben ihrer Aria-
nischen Seuche angestecket, wel-
cher, weil er es von seiner losen
Mutter nicht besser gelernet, mit
dem Ambrosio einen grossen Streit
der Lehre wegen anfieng, auch dem-
selbigen ein blutiges Ende machte.
Vid. Centuriat. Magdeburg. Cen-
tur. IV. c. 10. p. 672. it. Cap. III.
pag.
83.

Justitia Sengeria. siehe. Sen-
geria.
Juswinin,

Juliana. Ein in der Orarorie
wohlerfahrnes Weibesbild; Sie
hatte sich starck in Hochzeit- und
Trauerreden geübet, auch deren ein
gantz Buch voll zusammen getra-
gen.

Juturna,

Eine Tochter des Daunus, und
Königs Turni Schwester; so der
Jupiter, dem sie ihre Jungfer-
schafft gegönnet, unsterblich ge-

macht

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Jus
weder in genere eine iede Bruͤhe,
ſo aus denen Speiſen gekochet und
gebraten wird; oder in ſpecie eine
ſolche, welche aus Rindfleiſch, Tau-
ben ꝛc. die in brauner Butter und
Speck, nebſt guten Kraͤutern, Ge-
wuͤrtz und andern Dingen, daͤmpf-
fen muͤſſen, bereitet wird. Hier-
von zeiget folgende Beſchreibung.

Jus zu machen,

Nehmet Rindfleiſch, es ſey was
vor welches es will, derbes oder
ſonſt anders, und zerklopffet es
ziemlich, darnach ſtreuet es mit
Mehl an, ſetzet aber zugleich in ei-
ner Caſſerole Butter und Speck
auf das Feuer, und wenn dieſe
braun iſt, ſo leget Fleiſch drein, und
daͤmpffet es ſo lange, biß es braun
iſt. Ferner ſchneidet Ruͤben, Kraut
und Zwiebeln hinein, welche auch
mit braun werden muͤſſen. Dar-
nach leget Lorbeer-Blaͤtter, einen
Stengel Thymian, Citronenſcha-
len, Brodrinden, und gantz Ge-
wuͤrtz drein, gieſſet gute Rindfleiſch-
Bruͤhe drauf, werffet eine Hand
voll Morgeln dran, und laſſet es
mit einander kochen. Dieſe Jus
wird oͤffters durch ein Haartuch
geſtrichen, auch ſonſt nur alſo ver-
brauchet, und wiſſen ſich die Fran-
tzoſen derer abſonderlich zu bedie-
nen, und bey ihren Eſſen gar ſehr
anzubringen. In Teutſchen wohl-
beſtellten Kuͤchen, ſonderlich an
groſſen Hoͤfen, findet man derglei-
chen Jus auch, an kleinen Hoͤfen
aber wird wenig davon angetrof-
fen; es waͤre dann, daß eine Jus
Potage
ſolte verfertiget werden.
Wer weiter von der Jus Nachricht
verlanget, wie ſolche auf andere
[Spaltenumbruch]

Juſti Jutur
Art zuzurichten, der darff nur auf
die Zubereitung der Speiſen Acht
haben, ſo wird er davon hin und
wieder gute Nachricht finden.

Juſtina,

Des Magnentii, hernachmahls
aber auch des Valentiniani des aͤl-
teren Weib, war zwar ſehr gelehrt,
aber unchriſtlich und gottloß dar-
bey, geſtalt ſie der Arianer gifftige
Lehre in ſich geſogen, und dem heili-
gen Ambroſio viel Verdruß an-
thate, denn nachdem ſie ihren
Mann Valentinianum liſtigeꝛ Wei-
ſe umbringen laſſen, hat dieſe Ke-
tzerin ihren Sohn, als des Reichs
Succeſſorn, mit eben ihrer Aria-
niſchen Seuche angeſtecket, wel-
cher, weil er es von ſeiner loſen
Mutter nicht beſſer gelernet, mit
dem Ambroſio einen groſſen Streit
der Lehre wegen anfieng, auch dem-
ſelbigen ein blutiges Ende machte.
Vid. Centuriat. Magdeburg. Cen-
tur. IV. c. 10. p. 672. it. Cap. III.
pag.
83.

Juſtitia Sengeria. ſiehe. Sen-
geria.
Juswinin,

Juliana. Ein in der Orarorie
wohlerfahrnes Weibesbild; Sie
hatte ſich ſtarck in Hochzeit- und
Trauerreden geuͤbet, auch deren ein
gantz Buch voll zuſammen getra-
gen.

Juturna,

Eine Tochter des Daunus, und
Koͤnigs Turni Schweſter; ſo der
Jupiter, dem ſie ihre Jungfer-
ſchafft gegoͤnnet, unſterblich ge-

macht
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[0502] Jus Juſti Jutur weder in genere eine iede Bruͤhe, ſo aus denen Speiſen gekochet und gebraten wird; oder in ſpecie eine ſolche, welche aus Rindfleiſch, Tau- ben ꝛc. die in brauner Butter und Speck, nebſt guten Kraͤutern, Ge- wuͤrtz und andern Dingen, daͤmpf- fen muͤſſen, bereitet wird. Hier- von zeiget folgende Beſchreibung. Jus zu machen, Nehmet Rindfleiſch, es ſey was vor welches es will, derbes oder ſonſt anders, und zerklopffet es ziemlich, darnach ſtreuet es mit Mehl an, ſetzet aber zugleich in ei- ner Caſſerole Butter und Speck auf das Feuer, und wenn dieſe braun iſt, ſo leget Fleiſch drein, und daͤmpffet es ſo lange, biß es braun iſt. Ferner ſchneidet Ruͤben, Kraut und Zwiebeln hinein, welche auch mit braun werden muͤſſen. Dar- nach leget Lorbeer-Blaͤtter, einen Stengel Thymian, Citronenſcha- len, Brodrinden, und gantz Ge- wuͤrtz drein, gieſſet gute Rindfleiſch- Bruͤhe drauf, werffet eine Hand voll Morgeln dran, und laſſet es mit einander kochen. Dieſe Jus wird oͤffters durch ein Haartuch geſtrichen, auch ſonſt nur alſo ver- brauchet, und wiſſen ſich die Fran- tzoſen derer abſonderlich zu bedie- nen, und bey ihren Eſſen gar ſehr anzubringen. In Teutſchen wohl- beſtellten Kuͤchen, ſonderlich an groſſen Hoͤfen, findet man derglei- chen Jus auch, an kleinen Hoͤfen aber wird wenig davon angetrof- fen; es waͤre dann, daß eine Jus Potage ſolte verfertiget werden. Wer weiter von der Jus Nachricht verlanget, wie ſolche auf andere Art zuzurichten, der darff nur auf die Zubereitung der Speiſen Acht haben, ſo wird er davon hin und wieder gute Nachricht finden. Juſtina, Des Magnentii, hernachmahls aber auch des Valentiniani des aͤl- teren Weib, war zwar ſehr gelehrt, aber unchriſtlich und gottloß dar- bey, geſtalt ſie der Arianer gifftige Lehre in ſich geſogen, und dem heili- gen Ambroſio viel Verdruß an- thate, denn nachdem ſie ihren Mann Valentinianum liſtigeꝛ Wei- ſe umbringen laſſen, hat dieſe Ke- tzerin ihren Sohn, als des Reichs Succeſſorn, mit eben ihrer Aria- niſchen Seuche angeſtecket, wel- cher, weil er es von ſeiner loſen Mutter nicht beſſer gelernet, mit dem Ambroſio einen groſſen Streit der Lehre wegen anfieng, auch dem- ſelbigen ein blutiges Ende machte. Vid. Centuriat. Magdeburg. Cen- tur. IV. c. 10. p. 672. it. Cap. III. pag. 83. Juſtitia Sengeria. ſiehe. Sen- geria. Juswinin, Juliana. Ein in der Orarorie wohlerfahrnes Weibesbild; Sie hatte ſich ſtarck in Hochzeit- und Trauerreden geuͤbet, auch deren ein gantz Buch voll zuſammen getra- gen. Juturna, Eine Tochter des Daunus, und Koͤnigs Turni Schweſter; ſo der Jupiter, dem ſie ihre Jungfer- ſchafft gegoͤnnet, unſterblich ge- macht

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/502>, abgerufen am 18.11.2024.