Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Irene Irment restitut. & Schmidium in MuliereHeterodox. p. 34. Irene, Die Friedens Göttin, wird un- Irene, Des berühmten Mahlers Cra- Iris, Eine Tochter des Thaumantis Irmentrude, Des Grafens von Altorff aus Ital Isab len aufweisen, und dem Grafen sol-ches Geheimniß verrathen. Wor- auf er diese seine 11. Kinderlein heimlich einer gewissen Frauen auf- zuerziehen übergab, und als sie ein wenig erwachsen waren, selbige alle mit einander seiner wunderlichen Gemahlin vorstellte, und ihr selbi- ge wieder übergab, weßwegen diese Familie, zum Angedencken dieser wundernswürdigen Begebenheit, biß dato noch den Nahmen der Welffen führet. Italiänischer Salat, siehe. Salat. Italiänisches Schloß, Ist eine auf besondere Art von Isabella, Des eyfrigen Königs in Spani- viel G g 4
[Spaltenumbruch]
Irene Irment reſtitut. & Schmidium in MuliereHeterodox. p. 34. Irene, Die Friedens Goͤttin, wird un- Irene, Des beruͤhmten Mahlers Cra- Iris, Eine Tochter des Thaumantis Irmentrude, Des Grafens von Altorff aus Ital Iſab len aufweiſen, und dem Grafen ſol-ches Geheimniß verrathen. Wor- auf er dieſe ſeine 11. Kinderlein heimlich einer gewiſſen Frauen auf- zuerziehen uͤbergab, und als ſie ein wenig erwachſen waren, ſelbige alle mit einander ſeiner wunderlichen Gemahlin vorſtellte, und ihr ſelbi- ge wieder uͤbergab, weßwegen dieſe Familie, zum Angedencken dieſer wundernswuͤrdigen Begebenheit, biß dato noch den Nahmen der Welffen fuͤhret. Italiaͤniſcher Salat, ſiehe. Salat. Italiaͤniſches Schloß, Iſt eine auf beſondere Art von Iſabella, Des eyfrigen Koͤnigs in Spani- viel G g 4
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Irene Irment
Ital Iſab
reſtitut. & Schmidium in Muliere
Heterodox. p. 34.
Irene,
Die Friedens Goͤttin, wird un-
ter dem Bilde eines weiß gekleide-
ten ſittſamen Frauenzimmers, in
der Hand etliche Oelzweige haltend,
abgebildet.
Irene,
Des beruͤhmten Mahlers Cra-
tonis Tochter, ein in der Mahler-
kunſt vortrefflich virtuoſes Frau-
enzimmer, ſo eine Jungfer verferti-
get, die hernachmahls in den Tem-
pel der Ceres zu Eleuſine aufge-
ſtellet worden. Vid. Lotichii Gy-
næcolog. p. 128. it. Sandrarts deut-
ſche Academie. T. II. l. 1. c. 7.
Iris,
Eine Tochter des Thaumantis
und der Electræ, ſoll nach der Poe-
ten Meynung, der Juno Bediente
und Bothſchaffterin geweſen ſeyn.
Heut zu Tage wird ſie unter dem
Bilde eines Regenbogens, nach der
Bedeutung ihres Nahmens, ent-
worffen und vorgeſtellet.
Irmentrude,
Des Grafens von Altorff aus
Provence Gemahlin, gebahr 12.
Kinder auf einmahl. Wovon ſie
eilffe davon verbergen und heimlich
wegtragen laſſen wolte. Zu allem
Gluͤck aber begegnete der Graf der-
jenigen Frau, ſo ſie ins Waſſer tra-
gen ſolte, und weil ſelbige auf be-
fragen, was ſie in dem Korbe haͤtte,
ihm zur Antwort gab, ſie wolte jun-
ge Hunde in das Waſſer tragen,
muſte ſie ſelbige wieder ihren Wil-
len aufweiſen, und dem Grafen ſol-
ches Geheimniß verrathen. Wor-
auf er dieſe ſeine 11. Kinderlein
heimlich einer gewiſſen Frauen auf-
zuerziehen uͤbergab, und als ſie ein
wenig erwachſen waren, ſelbige alle
mit einander ſeiner wunderlichen
Gemahlin vorſtellte, und ihr ſelbi-
ge wieder uͤbergab, weßwegen dieſe
Familie, zum Angedencken dieſer
wundernswuͤrdigen Begebenheit,
biß dato noch den Nahmen der
Welffen fuͤhret.
Italiaͤniſcher Salat, ſiehe.
Salat.
Italiaͤniſches Schloß,
Iſt eine auf beſondere Art von
ſtaͤhlernen Gliedern und Gelencken
verfertigte Bandage, mit einem of-
fenen Voͤrder- und Hinterſchild
verſehen und insgemein mit Sam-
met uͤberzogen: dergleichen die eyf-
ferſuͤchtigen Maͤnner in Welſchland
ihren Weiber umzulegen und an-
zuſchlieſſen pflegen ſollen, um da-
durch den fremden Eingriff zu ver-
hindern und abzuwenden.
Iſabella,
Des eyfrigen Koͤnigs in Spani-
en, Ferdinandi Catholici Gemah-
lin, eine vortreffliche Koͤnigin, hat-
te einen rechten maͤnnlichen und he-
roiſchen Geiſt und einen ungemei-
nen Verſtand, liebete die Studia uͤ-
ber alle maſſen, zoge auch ihre Toͤch-
ter zu ſelbigen, verſtunde die Latini-
taͤt ſehr wohl, und war eine geſchick-
te Rednerin. Vid. Lipſii Monit.
Pol. l. 1. c. 7. wie ſie denn bald ge-
wahr wurde, wenn jemand wieder
den Accent peccirte. Uberdiß ſoll ſie
viel
G g 4
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