Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Jo
ter allen erkiesete. Als sich nun
der König über solche unverhoffte
Wahl sehr verwunderte, und die Ur-
sache von ihr zu wissen begehrte,
warum sie nicht ihren Mann oder
doch zum wenigsten einen von ihren
Kindern das Leben erhielte; gab
diese Intaphernia zur Antwort dar-
auff; o! König, wann ich schon
meinen Mann und Kinder verlieh-
re, so können mir die Götter einen
andern Mann und andere Kinder
wieder geben, aber einen Bruder
können sie mir nicht wieder geben,
denn meine Eltern sind beyderseits
vorlängst gestorben. Welche Re-
de dem König so wohl gefiel, daß er
nicht nur den Bruder, sondern auch
den ältesten Sohn los gab, der
Mann aber und die andern musten
ihr Leben hergeben. Herodotus.

Io,

Eine Tochter des Inachi, oder
wie einige wollen, des Argi und der
Ismenes, ward von dem Jupiter hef-
tig geliebet, und damit sie von der
Juno nicht erkennet würde, in eine
junge Kuh verwandelt. Nachdem
aber die Juno solchen Streich merck-
te, hat sie sich von ihrem Jupiter die-
se Kuh ausgebeten, und als sie sel-
bige von ihm erhalten, den hundert
augigten Argum zum Wächter über
sie gesetzet, welcher aber auff An-
stifften des Jupiters von dem Mer-
curio
eingeschläffert und umge-
bracht worden. Die Io aber ist von
der Juno durch eine ihre zugeschickte
grosse Hornüsse erbärmlich gepla-
get und gestochen worden, so daß sie
vor Schmertz hin und her geflohen.
Endlich ist sie nach Egypten gekom-
men, und von dem dasigen Könige
[Spaltenumbruch]

Jocasta Johanna
Osiris zur Gemahlin auffgenom-
men, auch in solchen Ehren erhal-
ten worden, daß sie nach ihrem To-
de als eine Göttin, unter dem Nah-
men Isis, verehret ward.

Jocasta,

Eine Tochter des Creontis,
Mutter des Oedipus, und Gemah-
lin des Thebanischen Königs Laij.
Nach dessen Todte sie den Oedi-
pum,
nicht wissend, daß es ihr Sohn
sey, geheyrathet, und mit ihm den
Eteoclem und Polynicen ge-
zeuget; welche beyden Gebrüdere
in der Schlacht sich beyderseits
selbst verwundet und getödtet, worü-
ber sich diese Mutter so sehr alteri-
ret, daß sie sich selbst ermordet.

Johanna,

Des berühmten Käysers Caro-
li V.
Mutter, ist in der Lateinischen
Sprache und Oratorie so gelehrt ge-
wesen, daß sie auf alle Lateinische
Reden, die man zu ihr gethan, wie-
der Lateinisch geantwortet. Welches
man auch von ihrer Schwester der
Königin in Engelland, und von de-
nen andern beyden, so in Portu-
gall gestorben, schreibet: Vid. Lu-
dovic. Vives lib. I. d. Institut. foem.
p. 201. & Voss. c. 2. d. Philolog.
p. 14. it. Gothofr. Ferdin. a Buckisch
in Nucl. Histor. P. 2. c. 1. Sect. 2.
p.
9.

Johanna,

Königin in Neapolis: sie ver-
mählte sich an Andream, einen Un-
garischen Printzen, welchen sie aber
bald aus übermäßiger Herrschsucht
und Geilheit mit einem seidnen
Stricke selbst erwürget, dessen

Bruder
Frauenzimmer-Lexicon. G g

[Spaltenumbruch]

Jo
ter allen erkieſete. Als ſich nun
der Koͤnig uͤber ſolche unverhoffte
Wahl ſehr verwunderte, uñ die Ur-
ſache von ihr zu wiſſen begehrte,
warum ſie nicht ihren Mann oder
doch zum wenigſten einen von ihꝛen
Kindern das Leben erhielte; gab
dieſe Intaphernia zur Antwort dar-
auff; o! Koͤnig, wann ich ſchon
meinen Mann und Kinder verlieh-
re, ſo koͤnnen mir die Goͤtter einen
andern Mann und andere Kinder
wieder geben, aber einen Bruder
koͤnnen ſie mir nicht wieder geben,
denn meine Eltern ſind beyderſeits
vorlaͤngſt geſtorben. Welche Re-
de dem Koͤnig ſo wohl gefiel, daß er
nicht nur den Bruder, ſondern auch
den aͤlteſten Sohn los gab, der
Mann aber und die andern muſten
ihr Leben hergeben. Herodotus.

Io,

Eine Tochter des Inachi, oder
wie einige wollen, des Argi und der
Ismenes, ward von dem Jupiter hef-
tig geliebet, und damit ſie von der
Juno nicht erkennet wuͤrde, in eine
junge Kuh verwandelt. Nachdem
aber die Juno ſolchen Streich merck-
te, hat ſie ſich von ihrem Jupiter die-
ſe Kuh ausgebeten, und als ſie ſel-
bige von ihm erhalten, den hundert
augigten Argum zum Waͤchter uͤber
ſie geſetzet, welcher aber auff An-
ſtifften des Jupiters von dem Mer-
curio
eingeſchlaͤffert und umge-
bracht worden. Die Io aber iſt von
der Juno durch eine ihre zugeſchickte
groſſe Hornuͤſſe erbaͤrmlich gepla-
get und geſtochen worden, ſo daß ſie
vor Schmertz hin und her geflohen.
Endlich iſt ſie nach Egypten gekom-
men, und von dem daſigen Koͤnige
[Spaltenumbruch]

Jocaſta Johanna
Oſiris zur Gemahlin auffgenom-
men, auch in ſolchen Ehren erhal-
ten worden, daß ſie nach ihrem To-
de als eine Goͤttin, unter dem Nah-
men Isis, verehret ward.

Jocaſta,

Eine Tochter des Creontis,
Mutter des Oedipus, und Gemah-
lin des Thebaniſchen Koͤnigs Laij.
Nach deſſen Todte ſie den Oedi-
pum,
nicht wiſſend, daß es ihr Sohn
ſey, geheyrathet, und mit ihm den
Eteoclem und Polynicen ge-
zeuget; welche beyden Gebruͤdere
in der Schlacht ſich beyderſeits
ſelbſt veꝛwundet uñ getoͤdtet, woruͤ-
ber ſich dieſe Mutter ſo ſehr alteri-
ret, daß ſie ſich ſelbſt ermordet.

Johanna,

Des beruͤhmten Kaͤyſers Caro-
li V.
Mutter, iſt in der Lateiniſchen
Sprache und Oratorie ſo gelehꝛt ge-
weſen, daß ſie auf alle Lateiniſche
Reden, die man zu ihr gethan, wie-
der Lateiniſch geantwortet. Welches
man auch von ihrer Schweſter der
Koͤnigin in Engelland, und von de-
nen andern beyden, ſo in Portu-
gall geſtorben, ſchreibet: Vid. Lu-
dovic. Vives lib. I. d. Inſtitut. fœm.
p. 201. & Voſſ. c. 2. d. Philolog.
p. 14. it. Gothofr. Ferdin. a Buckiſch
in Nucl. Hiſtor. P. 2. c. 1. Sect. 2.
p.
9.

Johanna,

Koͤnigin in Neapolis: ſie ver-
maͤhlte ſich an Andream, einen Un-
gariſchen Printzen, welchen ſie aber
bald aus uͤbermaͤßiger Herrſchſucht
und Geilheit mit einem ſeidnen
Stricke ſelbſt erwuͤrget, deſſen

Bruder
Frauenzim̃er-Lexicon. G g
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0487"/><cb n="929"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Jo</hi></fw><lb/>
ter allen erkie&#x017F;ete. Als &#x017F;ich nun<lb/>
der Ko&#x0364;nig u&#x0364;ber &#x017F;olche unverhoffte<lb/>
Wahl &#x017F;ehr verwunderte, un&#x0303; die Ur-<lb/>
&#x017F;ache von ihr zu wi&#x017F;&#x017F;en begehrte,<lb/>
warum &#x017F;ie nicht ihren Mann oder<lb/>
doch zum wenig&#x017F;ten einen von ih&#xA75B;en<lb/>
Kindern das Leben erhielte; gab<lb/>
die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Intaphernia</hi> zur Antwort dar-<lb/>
auff; o! Ko&#x0364;nig, wann ich &#x017F;chon<lb/>
meinen Mann und Kinder verlieh-<lb/>
re, &#x017F;o ko&#x0364;nnen mir die Go&#x0364;tter einen<lb/>
andern Mann und andere Kinder<lb/>
wieder geben, aber einen Bruder<lb/>
ko&#x0364;nnen &#x017F;ie mir nicht wieder geben,<lb/>
denn meine Eltern &#x017F;ind beyder&#x017F;eits<lb/>
vorla&#x0364;ng&#x017F;t ge&#x017F;torben. Welche Re-<lb/>
de dem Ko&#x0364;nig &#x017F;o wohl gefiel, daß er<lb/>
nicht nur den Bruder, &#x017F;ondern auch<lb/>
den a&#x0364;lte&#x017F;ten Sohn los gab, der<lb/>
Mann aber und die andern mu&#x017F;ten<lb/>
ihr Leben hergeben. <hi rendition="#aq">Herodotus.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Io,</hi> </head><lb/>
          <p>Eine Tochter des <hi rendition="#aq">Inachi,</hi> oder<lb/>
wie einige wollen, des <hi rendition="#aq">Argi</hi> und der<lb/><hi rendition="#aq">Ismenes,</hi> ward von dem <hi rendition="#aq">Jupiter</hi> hef-<lb/>
tig geliebet, und damit &#x017F;ie von der<lb/><hi rendition="#aq">Juno</hi> nicht erkennet wu&#x0364;rde, in eine<lb/>
junge Kuh verwandelt. Nachdem<lb/>
aber die <hi rendition="#aq">Juno</hi> &#x017F;olchen Streich merck-<lb/>
te, hat &#x017F;ie &#x017F;ich von ihrem <hi rendition="#aq">Jupiter</hi> die-<lb/>
&#x017F;e Kuh ausgebeten, und als &#x017F;ie &#x017F;el-<lb/>
bige von ihm erhalten, den hundert<lb/>
augigten <hi rendition="#aq">Argum</hi> zum Wa&#x0364;chter u&#x0364;ber<lb/>
&#x017F;ie ge&#x017F;etzet, welcher aber auff An-<lb/>
&#x017F;tifften des <hi rendition="#aq">Jupiters</hi> von dem <hi rendition="#aq">Mer-<lb/>
curio</hi> einge&#x017F;chla&#x0364;ffert und umge-<lb/>
bracht worden. Die <hi rendition="#aq">Io</hi> aber i&#x017F;t von<lb/>
der <hi rendition="#aq">Juno</hi> durch eine ihre zuge&#x017F;chickte<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Hornu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e erba&#x0364;rmlich gepla-<lb/>
get und ge&#x017F;tochen worden, &#x017F;o daß &#x017F;ie<lb/>
vor Schmertz hin und her geflohen.<lb/>
Endlich i&#x017F;t &#x017F;ie nach Egypten gekom-<lb/>
men, und von dem da&#x017F;igen Ko&#x0364;nige<lb/><cb n="930"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Joca&#x017F;ta Johanna</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">O&#x017F;iris</hi> zur Gemahlin auffgenom-<lb/>
men, auch in &#x017F;olchen Ehren erhal-<lb/>
ten worden, daß &#x017F;ie nach ihrem To-<lb/>
de als eine Go&#x0364;ttin, unter dem Nah-<lb/>
men <hi rendition="#aq">Isis,</hi> verehret ward.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Joca&#x017F;ta,</hi> </head><lb/>
          <p>Eine Tochter des <hi rendition="#aq">Creontis,</hi><lb/>
Mutter des <hi rendition="#aq">Oedipus,</hi> und Gemah-<lb/>
lin des <hi rendition="#aq">Thebani</hi>&#x017F;chen Ko&#x0364;nigs <hi rendition="#aq">Laij.</hi><lb/>
Nach de&#x017F;&#x017F;en Todte &#x017F;ie den <hi rendition="#aq">Oedi-<lb/>
pum,</hi> nicht wi&#x017F;&#x017F;end, daß es ihr Sohn<lb/>
&#x017F;ey, geheyrathet, und mit ihm den<lb/><hi rendition="#aq">Eteoclem</hi> und <hi rendition="#aq">Polynicen</hi> ge-<lb/>
zeuget; welche beyden Gebru&#x0364;dere<lb/>
in der Schlacht &#x017F;ich beyder&#x017F;eits<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t ve&#xA75B;wundet un&#x0303; geto&#x0364;dtet, woru&#x0364;-<lb/>
ber &#x017F;ich die&#x017F;e Mutter &#x017F;o &#x017F;ehr <hi rendition="#aq">alteri-</hi><lb/>
ret, daß &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t ermordet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Johanna,</hi> </head><lb/>
          <p>Des beru&#x0364;hmten Ka&#x0364;y&#x017F;ers <hi rendition="#aq">Caro-<lb/>
li V.</hi> Mutter, i&#x017F;t in der Lateini&#x017F;chen<lb/>
Sprache und <hi rendition="#aq">Oratorie</hi> &#x017F;o geleh&#xA75B;t ge-<lb/>
we&#x017F;en, daß &#x017F;ie auf alle Lateini&#x017F;che<lb/>
Reden, die man zu ihr gethan, wie-<lb/>
der Lateini&#x017F;ch geantwortet. Welches<lb/>
man auch von ihrer Schwe&#x017F;ter der<lb/>
Ko&#x0364;nigin in Engelland, und von de-<lb/>
nen andern beyden, &#x017F;o in Portu-<lb/>
gall ge&#x017F;torben, &#x017F;chreibet: <hi rendition="#aq">Vid. Lu-<lb/>
dovic. Vives lib. I. d. In&#x017F;titut. f&#x0153;m.<lb/>
p. 201. &amp; Vo&#x017F;&#x017F;. c. 2. d. Philolog.<lb/>
p. 14. it. Gothofr. Ferdin. a Bucki&#x017F;ch<lb/>
in Nucl. Hi&#x017F;tor. P. 2. c. 1. Sect. 2.<lb/>
p.</hi> 9.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Johanna,</hi> </head><lb/>
          <p>Ko&#x0364;nigin in Neapolis: &#x017F;ie ver-<lb/>
ma&#x0364;hlte &#x017F;ich an <hi rendition="#aq">Andream,</hi> einen Un-<lb/>
gari&#x017F;chen Printzen, welchen &#x017F;ie aber<lb/>
bald aus u&#x0364;berma&#x0364;ßiger Herr&#x017F;ch&#x017F;ucht<lb/>
und Geilheit mit einem &#x017F;eidnen<lb/>
Stricke &#x017F;elb&#x017F;t erwu&#x0364;rget, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Frauenzim&#x0303;er</hi>-<hi rendition="#aq">Lexicon.</hi> G g</fw><fw place="bottom" type="catch">Bruder</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0487] Jo Jocaſta Johanna ter allen erkieſete. Als ſich nun der Koͤnig uͤber ſolche unverhoffte Wahl ſehr verwunderte, uñ die Ur- ſache von ihr zu wiſſen begehrte, warum ſie nicht ihren Mann oder doch zum wenigſten einen von ihꝛen Kindern das Leben erhielte; gab dieſe Intaphernia zur Antwort dar- auff; o! Koͤnig, wann ich ſchon meinen Mann und Kinder verlieh- re, ſo koͤnnen mir die Goͤtter einen andern Mann und andere Kinder wieder geben, aber einen Bruder koͤnnen ſie mir nicht wieder geben, denn meine Eltern ſind beyderſeits vorlaͤngſt geſtorben. Welche Re- de dem Koͤnig ſo wohl gefiel, daß er nicht nur den Bruder, ſondern auch den aͤlteſten Sohn los gab, der Mann aber und die andern muſten ihr Leben hergeben. Herodotus. Io, Eine Tochter des Inachi, oder wie einige wollen, des Argi und der Ismenes, ward von dem Jupiter hef- tig geliebet, und damit ſie von der Juno nicht erkennet wuͤrde, in eine junge Kuh verwandelt. Nachdem aber die Juno ſolchen Streich merck- te, hat ſie ſich von ihrem Jupiter die- ſe Kuh ausgebeten, und als ſie ſel- bige von ihm erhalten, den hundert augigten Argum zum Waͤchter uͤber ſie geſetzet, welcher aber auff An- ſtifften des Jupiters von dem Mer- curio eingeſchlaͤffert und umge- bracht worden. Die Io aber iſt von der Juno durch eine ihre zugeſchickte groſſe Hornuͤſſe erbaͤrmlich gepla- get und geſtochen worden, ſo daß ſie vor Schmertz hin und her geflohen. Endlich iſt ſie nach Egypten gekom- men, und von dem daſigen Koͤnige Oſiris zur Gemahlin auffgenom- men, auch in ſolchen Ehren erhal- ten worden, daß ſie nach ihrem To- de als eine Goͤttin, unter dem Nah- men Isis, verehret ward. Jocaſta, Eine Tochter des Creontis, Mutter des Oedipus, und Gemah- lin des Thebaniſchen Koͤnigs Laij. Nach deſſen Todte ſie den Oedi- pum, nicht wiſſend, daß es ihr Sohn ſey, geheyrathet, und mit ihm den Eteoclem und Polynicen ge- zeuget; welche beyden Gebruͤdere in der Schlacht ſich beyderſeits ſelbſt veꝛwundet uñ getoͤdtet, woruͤ- ber ſich dieſe Mutter ſo ſehr alteri- ret, daß ſie ſich ſelbſt ermordet. Johanna, Des beruͤhmten Kaͤyſers Caro- li V. Mutter, iſt in der Lateiniſchen Sprache und Oratorie ſo gelehꝛt ge- weſen, daß ſie auf alle Lateiniſche Reden, die man zu ihr gethan, wie- der Lateiniſch geantwortet. Welches man auch von ihrer Schweſter der Koͤnigin in Engelland, und von de- nen andern beyden, ſo in Portu- gall geſtorben, ſchreibet: Vid. Lu- dovic. Vives lib. I. d. Inſtitut. fœm. p. 201. & Voſſ. c. 2. d. Philolog. p. 14. it. Gothofr. Ferdin. a Buckiſch in Nucl. Hiſtor. P. 2. c. 1. Sect. 2. p. 9. Johanna, Koͤnigin in Neapolis: ſie ver- maͤhlte ſich an Andream, einen Un- gariſchen Printzen, welchen ſie aber bald aus uͤbermaͤßiger Herrſchſucht und Geilheit mit einem ſeidnen Stricke ſelbſt erwuͤrget, deſſen Bruder Frauenzim̃er-Lexicon. G g

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/487
Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/487>, abgerufen am 30.12.2024.