Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Jesu Königs Ahabs. Eine Affter Pro-phetin Apoc. II. v. 20. und Ertz- Verführerin des Volcks I. Reg. 18. 19. Sie brachte die Prophe- ten des HErrn um, dräuete Elia den Tod, und ward zuletzt wegen ihrer Ruchlosigkeit nach des HEr- ren Wort von denen Hunden zer- rissen. 2. Reg. 9. de Jesu, Hippolita, wird auch Rocaberti de Jesu, Maria Josepha, war anfangs eine Jesuitissä Jesuitissae, oder Jesuitinnen, War eine gewisse Zunfft Qua- ter
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Jeſu Koͤnigs Ahabs. Eine Affter Pro-phetin Apoc. II. v. 20. und Ertz- Verfuͤhrerin des Volcks I. Reg. 18. 19. Sie brachte die Prophe- ten des HErrn um, draͤuete Elia den Tod, und ward zuletzt wegen ihrer Ruchloſigkeit nach des HEr- ren Wort von denen Hunden zer- riſſen. 2. Reg. 9. de Jeſu, Hippolita, wird auch Rocaberti de Jeſu, Maria Joſepha, war anfangs eine Jeſuitiſſaͤ Jeſuitiſſæ, oder Jeſuitinnen, War eine gewiſſe Zunfft Qua- ter
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Jeſu
Jeſuitiſſaͤ
Koͤnigs Ahabs. Eine Affter Pro-
phetin Apoc. II. v. 20. und Ertz-
Verfuͤhrerin des Volcks I. Reg.
18. 19. Sie brachte die Prophe-
ten des HErrn um, draͤuete Elia
den Tod, und ward zuletzt wegen
ihrer Ruchloſigkeit nach des HEr-
ren Wort von denen Hunden zer-
riſſen. 2. Reg. 9.
de Jeſu,
Hippolita, wird auch Rocaberti
genennet, von Barcellona aus Cata-
lonien gebuͤrtig, eine gelehrte und
in heiligen Wiſſenſchafften wohler-
fahrne Nonne im Engels-Cloſter
Benedictiner Ordens, ſtarb Anno
1624. d. 6. Auguſt im 73. Jahre
ihres Alters, und machte ſich durch
ihre 3. Scripta 1) de Timore Dei,
2) de Poenitentia, und 3) de Me-
ditatione einen unſterblichen Nah-
men. Vid. Hening. Witte Tom.
I. Diarii Biographic. ad A. 1624.
lit. V. 2. col. 2. Wiewohl in ſel-
bigen viel myſtiſche und fanatiſche
Lehren ſtecken ſollen. Vid. D.
Feuſtkings Gynæceum Hæret. Fa-
nat. p. 531.
de Jeſu,
Maria Joſepha, war anfangs eine
Paͤbſtiſche Nonne, ſo zuletzt Abtiſ-
ſin des Kloſters de Agreda ward.
Sie ruͤhmte ſich ſehr vieler Entzuͤ-
ckungen und Offenbahrungen, wo-
rinnen ſie mit der Mutter Gottes,
den Engeln und vielen Heiligen
ſelbſt geredet zu haben vermeynte.
Man findet ein Buch von ihr, ſo ſie
unter dem Titul: Myſtica civitas
Dei herausgehen laſſen, worinnen
aber viel ſoll enthalten ſeyn, ſo den
Enthuſiasmum der Myſticorum be-
kraͤfftiget. Vid. Alegreum in Pa-
radiſ. Carmelit. p. 490.
Jeſuitiſſæ, oder Jeſuitinnen,
War eine gewiſſe Zunfft Qua-
ckeriſcher und ſectiriſcher Weiber,
ſo A. 1540. in Spanien nach Art
der Jeſuitarum und Maͤnner-Zunfft
ſo damahls von Pabſt Paulo III.
ſehr geſchuͤtzet wurden, angeordnet
und aufgerichtet ward. Ihre Hecke-
Mutter und Stiffterin war die be-
kannte Eliſabetha Roſella, ſo in
kurtzer Zeit einen groſſen Anhang
und Schwarm ſolcher Glaubens-
Schweſtern bekam. Worauf ſie
A. 1541. nach Rom reiſete, in Hoff-
nung, es wuͤrde ſie nebſt ihren
Glaubensſchweſtern mit den Jeſu-
itern und Maͤnner-Orden gleiches
Gluͤck uñ Schutz genieſſen; welches
ihr aber fehl ſchlug, weil daſelbſt
Ignatius Lojola, der doch ehemahls
in Barcellona mit ihr ſehr vertraut
gelebet hatte, vorgab, daß der Ro-
ſellæ Intention ſeinen Reguln zu
wieder waͤr, weßwegen auch der da-
mahlige Pabſt Paulus III. ſolchen
Jeſuitinnen keinen freyen Pas
verſtatten wolte, ob ſie gleich indeſ-
ſen heimlich zu Rom und andern
Orthen Welſchlandes einen An-
hang bekam, auch Jungfern Cloͤ-
ſter zu bauen anfing, worein ſie ge-
wiſſe Probſtinnen und Rectorin-
nen ſetzte. Von dar fienge ſie in
Holland an ſich vor zuthun, und
zwar noch in groͤſſeꝛer Menge als in
Italien, wiewohl ſie daſelbſten
nicht Jeſuitiñen, ſondern von all-
zuoͤftern klopffen des Pater noſters,
Paterkloppers oder Queſelinnen
genennet wurden. Thuan. l. 37.
Hiſt. p. 691. it. Zimmerman. d.
Presbyt riſſ. §. 59. p. 93. Endlich
ward dieſe Roſella als Hecke-Mut-
ter
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