Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Jasis Jasmin Praefation gemacht. Vid. Colomes.in Bibliothec. Select. p. 81. und hatte eine solche beredte Zunge, daß sie auch dem Gelehrtesten das Maul stopffen konte. Rolandus Maresi- us, nennet sie eine Selbst-Lehrerin, weil sie das meiste im studieren vor sich selbst gethan, hat ihr auch ein Epigramma in einem Lateinischen Disticho zu Ehren aufgesetzet, wel- ches nach der Ubersetzung also klin- gen dürffte: Die Sappho war gelehrt, nicht aber keusch zu nennen, Doch beydes wird man hier bey- sammen finden können. Bailletus in seinen Judiciis Erudi- Jasis, siehe. Atalanta, Jasmin Oel, Ist eine Olität, so aus dem wel- Jaso Jesabell Jaso, Eine Tochter des berühmten Jawort, Heisset der völlige Entschluß Iberin, Veronica, eine geschickte und in Idaea, Ward die Mutter aller Götter Idothea, Eine Tochter des Proeti der Ar- Jemina, War eine von denen 3. schönen Jesabell, oder Isebel, Eine Tochter Ehtbaal des Kö- Königs
[Spaltenumbruch]
Jaſis Jasmin Præfation gemacht. Vid. Colomeſ.in Bibliothec. Select. p. 81. und hatte eine ſolche beredte Zunge, daß ſie auch dem Gelehrteſten das Maul ſtopffen konte. Rolandus Mareſi- us, nennet ſie eine Selbſt-Lehrerin, weil ſie das meiſte im ſtudieren vor ſich ſelbſt gethan, hat ihr auch ein Epigramma in einem Lateiniſchen Diſticho zu Ehren aufgeſetzet, wel- ches nach der Uberſetzung alſo klin- gen duͤrffte: Die Sappho war gelehrt, nicht aber keuſch zu nennen, Doch beydes wird man hier bey- ſammen finden koͤnnen. Bailletus in ſeinen Judiciis Erudi- Jaſis, ſiehe. Atalanta, Jasmin Oel, Iſt eine Olität, ſo aus dem wel- Jaſo Jeſabell Jaſo, Eine Tochter des beruͤhmten Jawort, Heiſſet der voͤllige Entſchluß Iberin, Veronica, eine geſchickte und in Idæa, Ward die Mutter aller Goͤtter Idothea, Eine Tochter des Proeti der Ar- Jemina, War eine von denen 3. ſchoͤnen Jeſabell, oder Iſebel, Eine Tochter Ehtbaal des Koͤ- Koͤnigs
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Jaſis Jasmin
Jaſo Jeſabell
Præfation gemacht. Vid. Colomeſ.
in Bibliothec. Select. p. 81. und
hatte eine ſolche beredte Zunge, daß
ſie auch dem Gelehrteſten das Maul
ſtopffen konte. Rolandus Mareſi-
us, nennet ſie eine Selbſt-Lehrerin,
weil ſie das meiſte im ſtudieren vor
ſich ſelbſt gethan, hat ihr auch ein
Epigramma in einem Lateiniſchen
Diſticho zu Ehren aufgeſetzet, wel-
ches nach der Uberſetzung alſo klin-
gen duͤrffte:
Die Sappho war gelehrt, nicht
aber keuſch zu nennen,
Doch beydes wird man hier bey-
ſammen finden koͤnnen.
Bailletus in ſeinen Judiciis Erudi-
tor. T. III. n. D. CCL. p. 247. ruͤh-
met ſie ſehr. Sonſten hat ſie her-
aus gegeben: Tentamina Monta-
ni, Faſciculum Pindi, und ein Buch
unter dem Titul L’ Ombre des
hommes & des Femmes: wie denn
auch einige andere Sachen nach ih-
rem Tode L’ Ombre de la Demoi-
ſelle de Gournay genennet, heraus
kommen. Sie iſt geſtorben Anno
1645. im 80. Jahr ihres Alters,
und hat der gelehrte Valeſius ihr ein
ſchoͤnes Epitaphium gemacht: wel-
ches in Junckeri Centuria Illuſtr.
foem. p. 100. zu finden.
Jaſis, ſiehe. Atalanta,
Jasmin Oel,
Iſt eine Olität, ſo aus dem wel-
ſchen oder ſpaniſchen wohlriechen-
den Jasmin ‒ Stauden gepreſſet
wird. Wormit ſich das Frauen-
zimmer im Aufſetzen das Haar ein-
reibet, ehe ſich ſelbiges mit Pou-
dre beſtreuet.
Jaſo,
Eine Tochter des beruͤhmten
Æſculapii, war in der Medicin und
Artzney-Kunſt ſehr erfahren. Vid.
Cyriac. Spangenberg im Adel-
ſpiegel. p. 427.
Jawort,
Heiſſet der voͤllige Entſchluß
und Einwilligung, ſo die Braut
ihrem Freyer und Werber bene-
benſt ihren Eltern zu verſtehen gie-
bet, und ſich ihm dadurch verbind-
lich macht.
Iberin,
Veronica, eine geſchickte und in
ſchweren Geburthsfaͤllen wohler-
fahrne Frau: ſie hat ein Buch von
dergleichen ſchweren Faͤllen denen
Unwiſſenden zur Nachricht hinter-
laſſen.
Idæa,
Ward die Mutter aller Goͤtter
benennet.
Idothea,
Eine Tochter des Proeti der Ar-
given Koͤnigs, welche benebenſt ih-
ren Schweſtern, ſo durch die furien
verwirret worden waren, von dem
Melampus wieder curiret und zu
ſich ſelbſt gebracht wurde. Der-
gleichen Nahmen fuͤhrte ebenfals
die Tochter des alten Protei.
Jemina,
War eine von denen 3. ſchoͤnen
Toͤchtern Hiobs, deren Schoͤnheit
in keinem Lande gefunden ward.
Hiob. 42. v. 14. & 15.
Jeſabell, oder Iſebel,
Eine Tochter Ehtbaal des Koͤ-
nigs zu Zidon, und Gemahlin des
Koͤnigs
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