Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Hrosvita Titul Trägern von hohen Schulen;den Dänischen Dorff-Pfaffen u. d. g. m. heraus gegeben, worin- nen sie weder geistlicher noch welt- licher Personen verschonet, muste sich auch deßwegen nacher Wester- wig in Gottland retiriren, und starb A. 1648. Vid. Joh. Moller. P. II. Isag. Hist. Cimbr. p. 141. Hrosvita oder Rosvvita, Helena von: wird auch von etli- Hubert Hure pigrammata diversa & quasdamnon inelegantes Epistolas. Die- se Opera aber der Hrosvitae sind wie- derum mit einem Appendice und Praefat. des berühmten Schurzflei- schii heraus gekommen. Sie ist mit vielen Elogiis, als von Johanne Dal- burgio Bischoffen zu Worms, Mar- tino Pelichio dem ersten Rector in Wittenberg, Itel wolfo a Stein, Jo- hanne Cuspiniano, Caspare Bruschio und anderen mehr, beehret wor- den. Hubert, Francisca, ein gelehrtes Frauen- Huberta, siehe. Haberta Su- sanna. Huff, Heisset dem Weibes-Volck bey Hure oder, Coquette, Ist eine liederliche Vettel und fer
[Spaltenumbruch]
Hrosvita Titul Traͤgern von hohen Schulen;den Daͤniſchen Dorff-Pfaffen u. d. g. m. heraus gegeben, worin- nen ſie weder geiſtlicher noch welt- licher Perſonen verſchonet, muſte ſich auch deßwegen nacher Weſter- wig in Gottland retiriren, und ſtarb A. 1648. Vid. Joh. Moller. P. II. Iſag. Hiſt. Cimbr. p. 141. Hrosvita oder Rosvvita, Helena von: wird auch von etli- Hubert Hure pigrammata diverſa & quasdamnon inelegantes Epiſtolas. Die- ſe Opera aber der Hrosvitæ ſind wie- derum mit einem Appendice und Præfat. des beruͤhmten Schurzflei- ſchii heraus gekom̃en. Sie iſt mit vielen Elogiis, als von Johanne Dal- burgio Biſchoffen zu Worms, Mar- tino Pelichio dem erſten Rector in Wittenberg, Itel wolfo à Stein, Jo- hanne Cuſpiniano, Caſpare Bruſchio und anderen mehr, beehret wor- den. Hubert, Franciſca, ein gelehrtes Frauen- Huberta, ſiehe. Haberta Su- ſanna. Huff, Heiſſet dem Weibes-Volck bey Hure oder, Coquette, Iſt eine liederliche Vettel und fer
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Hrosvita
Hubert Hure
Titul Traͤgern von hohen Schulen;
den Daͤniſchen Dorff-Pfaffen
u. d. g. m. heraus gegeben, worin-
nen ſie weder geiſtlicher noch welt-
licher Perſonen verſchonet, muſte
ſich auch deßwegen nacher Weſter-
wig in Gottland retiriren, und
ſtarb A. 1648. Vid. Joh. Moller.
P. II. Iſag. Hiſt. Cimbr. p. 141.
Hrosvita oder Rosvvita,
Helena von: wird auch von etli-
chen Helena á Köſſau genennet,
eine edle Sachſin, ſo im Cloſter zu
Gandersheim gebohren und auch
erzogen worden. Eine in vielen
Goͤttlichen und weltlichen Wiſſen-
ſchafften und Sprachen gelehrte
Nonne und Poetin, ſo zu Zeiten
Kaͤyſer Ottonis II. A. 970. flori-
rete. Trithemius in Catalog. il-
luſtr. Viror. p. 129. giebet ihr ein
herrliches Lob, dergleichen auch an-
dere gelehrte Maͤnner hin und wie-
der thun. Conrad Celle hat ihre
Opera zuſammen zu Nuͤrnberg
1501. heraus gegeben. Worin-
nen zu finden, 1) Sex Comœdiæ in
æmulationem Terentii: nehmlich
Gallicanus, Dulcicius, Callimachus,
Abraham, Paffnucius, Fides & Spes
betittelt; 2) Octo ſacras hiſto-
rias verſu hex. & pent. nehmlich
Hiſtoriam B. Mariæ Virginis, Hi-
ſtoriam reſurrectionis Domini, Hi-
ſtoriam & Vitam S. Gangolti, Hi-
ſtoriam S. Pelagii, Hiſtoriam con-
verſionis S. Theophili, Hiſtoriam
Pasſionis S. Dionyſii, Hiſtoriam Paſ-
ſionis S. Agnetis & Hiſtoriam de
Aſcenſione Domini. 3) de Lapſu
cujusdam Juvenis per S. Baſilium
converſi. libr. 1. 4) Ottonis Im-
peratoris Primi Res geſtas. 5) E-
pigrammata diverſa & quasdam
non inelegantes Epiſtolas. Die-
ſe Opera aber der Hrosvitæ ſind wie-
derum mit einem Appendice und
Præfat. des beruͤhmten Schurzflei-
ſchii heraus gekom̃en. Sie iſt mit
vielen Elogiis, als von Johanne Dal-
burgio Biſchoffen zu Worms, Mar-
tino Pelichio dem erſten Rector in
Wittenberg, Itel wolfo à Stein, Jo-
hanne Cuſpiniano, Caſpare Bruſchio
und anderen mehr, beehret wor-
den.
Hubert,
Franciſca, ein gelehrtes Frauen-
zimmer in Franckreich, lebte zu
Mans um das 1584. Jahr, und
machte ſich ſonderlich durch ihre
ſchoͤnen Gedichte bekannt.
Huberta, ſiehe. Haberta Su-
ſanna.
Huff,
Heiſſet dem Weibes-Volck bey
dem Einkauff des Fleiſches das er-
ſte Stuͤck, ſo von der Hinter-Keule
oder Viertheil des Rindes ge-
hacket wird, und ſich unten am
Schos anfaͤnget.
Hure oder, Coquette,
Iſt eine liederliche Vettel und
geiles Weibes-Bild, welches ihren
Leib um einen leichtfertigen Ge-
winſt, allen unzuͤchtigen Manns-
Volck, ſonder Unterſcheid Tag
und Nacht Preiß giebt. Der Ba-
bylonier ihre Huren waren der
Goͤttin Veneri conſecriret, und
hielten ſich auf dem Wege auf, hat-
ten ſich auch mit Stricken geguͤr-
tet, denn es war daſelbſt die ſchaͤnd-
liche Gewohnheit, daß keine Jung-
fer
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