Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Hora Horenb Hora, War bey denen alten Römern Hora oder, Horta. siehe. Her- silia. Horae, Des Jupiters und der Themis Horbin, Susanna Maria, ein geschicktes Horenburgin, Anna Elisabeth, gebohrne Güld- Horten Houlie Hortensia, Eine gelehrte Tochter des Hor- Hosen-Butter, Heißt diejenige, so man in höl- Hosen ihres Mannes hat das Weib, Ist ein bekanntes Sprüchwort, des Houlieres, Madame, ihrem rechten Nah- dam
[Spaltenumbruch]
Hora Horenb Hora, War bey denen alten Roͤmern Hora oder, Horta. ſiehe. Her- ſilia. Horæ, Des Jupiters und der Themis Horbin, Suſanna Maria, ein geſchicktes Horenburgin, Anna Eliſabeth, gebohrne Guͤld- Horten Houlie Hortenſia, Eine gelehrte Tochter des Hor- Hoſen-Butter, Heißt diejenige, ſo man in hoͤl- Hoſen ihres Mannes hat das Weib, Iſt ein bekanntes Spruͤchwort, des Houlieres, Madame, ihrem rechten Nah- dam
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0454"/> <cb n="763[863]"/> </div><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Hora Horenb</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Hora,</hi> </head><lb/> <p>War bey denen alten Roͤmern<lb/> diejenige Goͤttin, ſo der Schoͤnheit<lb/> und Zierde vorſtand. Sie meyn-<lb/> ten, dieſe Goͤttin <hi rendition="#aq">Hora</hi> ſey die <hi rendition="#aq">Herſi-<lb/> lia,</hi> des <hi rendition="#aq">Romuli</hi> Weib, welche mit<lb/> unter die Sternen geſetzet worden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Hora</hi> oder, <hi rendition="#aq">Horta.</hi> ſiehe. <hi rendition="#aq">Her-<lb/> ſilia.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Horæ,</hi> </head><lb/> <p>Des <hi rendition="#aq">Jupiters</hi> und der <hi rendition="#aq">Themis</hi><lb/> Toͤchter, <hi rendition="#aq">Carpo</hi> und <hi rendition="#aq">Thallote</hi> ge-<lb/> nennt, wiewohl ſie auch einige <hi rendition="#aq">Dice,<lb/> Eunomia</hi> und <hi rendition="#aq">Irene</hi> betitteln: ihr<lb/> Amt beſtehet darinnen, daß ſie, als<lb/> Goͤttinnen des Wetters, die Him-<lb/> mels-Thuͤren auf- und zuſchlieſſen,<lb/> der Sonnen an die Hand gehen,<lb/> und nach Belieben gut Wetter<lb/> machen. Sie ſollen denen Fa-<lb/> buln nach ſehr weiche Fuͤſſe haben,<lb/> und unter allen Goͤttinnen die<lb/> langſamſten ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Horbin,</hi> </head><lb/> <p>Suſanna Maria, ein geſchicktes<lb/> und gelehrtetes Weibes-Bild, ſo<lb/> aus den Spruͤch Woͤrtern Salo-<lb/> monis ein ſo genanntes Narren-<lb/> Buch geſchrieben, worinnen ſie al-<lb/> lerhand Arten der Narren vorſtel-<lb/> let, und auf eine Satyriſche Art<lb/> durchziehet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Horenburgin,</hi> </head><lb/> <p>Anna Eliſabeth, gebohrne Guͤld-<lb/> apffelin, aus Wolffenbuͤttel, ge-<lb/> ſchwohrne Kinder-Mutter zu<lb/> Braunſchweig, hat ein Buch her-<lb/> aus gegeben unter dem Titul:<lb/> Unterricht der Hebammen, wel-<lb/> ches viel <hi rendition="#aq">Approbation</hi> gefunden.</p><lb/> <cb n="864"/> </div><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Horten Houlie</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Hortenſia,</hi> </head><lb/> <p>Eine gelehrte Tochter des <hi rendition="#aq">Hor-<lb/> tenſii,</hi> von groſſer Beredſamkeit;<lb/> brachte es auch durch ihre Bered-<lb/> ſamkeit ſo weit, daß der damahlige<lb/> groſſe <hi rendition="#aq">Tribut,</hi> den der <hi rendition="#aq">Octavius,<lb/> Antonius</hi> und <hi rendition="#aq">Lepidus,</hi> denen Ma-<lb/> tronen und Weibern aufferleget,<lb/> um ein groſſes vergeringert und<lb/> nachgelaſſen wurde. <hi rendition="#aq">Quintilianus<lb/> in Inſtitut. Orat. l. 1. c. 1. p.</hi> 9. und<lb/><hi rendition="#aq">Valerius Maxim. l. 8. c. 3. Hiſt.</hi> 3.<lb/> wiſſen dieſe ihre gegen das <hi rendition="#aq">Tri-<lb/> umvirat</hi> zu Rom damahls gehal-<lb/> tene Rede nicht genug zu ruͤhmen.<lb/> Sie ſoll es faſt dem beruͤhmten<lb/> Griechiſchen <hi rendition="#aq">Oratori Demoſtheni</hi><lb/> zuvor gethan haben. <hi rendition="#aq">Vid. Lotich.<lb/> d. Nobil. fœm. p. 124. & Baudii<lb/> Amores p.</hi> 372.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Hoſen-Butter,</hi> </head><lb/> <p>Heißt diejenige, ſo man in hoͤl-<lb/> tzerne Faͤßlein einzudruͤcken pfle-<lb/> get: wird in halbe und gantze Hoſen<lb/> getheilet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Hoſen ihres Mannes hat<lb/> das Weib,</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein bekanntes Spruͤchwort,<lb/> ſo von denen herrſchſuͤchtigen Wei-<lb/> bern geſaget wird, welche ihren<lb/> Maͤnnern in allen befehlen und<lb/> das Regiment uͤber ſelbige fuͤhren<lb/> wollen. Siehe <hi rendition="#fr">Weiber. Regi-<lb/> ment.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">des Houlieres,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Madame,</hi> ihrem rechten Nah-<lb/> men nach <hi rendition="#aq">Antonia Garde</hi> genannt,<lb/> eine galante Frantzoͤiſche Poetin,<lb/> deren ſchoͤne Gedancken durchge-<lb/> hends <hi rendition="#aq">approbiret</hi> werden. Ihre <hi rendition="#aq">Poe-<lb/> ſien</hi> ſind in 2. Theilen zu Amſter-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dam</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0454]
Hora Horenb
Horten Houlie
Hora,
War bey denen alten Roͤmern
diejenige Goͤttin, ſo der Schoͤnheit
und Zierde vorſtand. Sie meyn-
ten, dieſe Goͤttin Hora ſey die Herſi-
lia, des Romuli Weib, welche mit
unter die Sternen geſetzet worden.
Hora oder, Horta. ſiehe. Her-
ſilia.
Horæ,
Des Jupiters und der Themis
Toͤchter, Carpo und Thallote ge-
nennt, wiewohl ſie auch einige Dice,
Eunomia und Irene betitteln: ihr
Amt beſtehet darinnen, daß ſie, als
Goͤttinnen des Wetters, die Him-
mels-Thuͤren auf- und zuſchlieſſen,
der Sonnen an die Hand gehen,
und nach Belieben gut Wetter
machen. Sie ſollen denen Fa-
buln nach ſehr weiche Fuͤſſe haben,
und unter allen Goͤttinnen die
langſamſten ſeyn.
Horbin,
Suſanna Maria, ein geſchicktes
und gelehrtetes Weibes-Bild, ſo
aus den Spruͤch Woͤrtern Salo-
monis ein ſo genanntes Narren-
Buch geſchrieben, worinnen ſie al-
lerhand Arten der Narren vorſtel-
let, und auf eine Satyriſche Art
durchziehet.
Horenburgin,
Anna Eliſabeth, gebohrne Guͤld-
apffelin, aus Wolffenbuͤttel, ge-
ſchwohrne Kinder-Mutter zu
Braunſchweig, hat ein Buch her-
aus gegeben unter dem Titul:
Unterricht der Hebammen, wel-
ches viel Approbation gefunden.
Hortenſia,
Eine gelehrte Tochter des Hor-
tenſii, von groſſer Beredſamkeit;
brachte es auch durch ihre Bered-
ſamkeit ſo weit, daß der damahlige
groſſe Tribut, den der Octavius,
Antonius und Lepidus, denen Ma-
tronen und Weibern aufferleget,
um ein groſſes vergeringert und
nachgelaſſen wurde. Quintilianus
in Inſtitut. Orat. l. 1. c. 1. p. 9. und
Valerius Maxim. l. 8. c. 3. Hiſt. 3.
wiſſen dieſe ihre gegen das Tri-
umvirat zu Rom damahls gehal-
tene Rede nicht genug zu ruͤhmen.
Sie ſoll es faſt dem beruͤhmten
Griechiſchen Oratori Demoſtheni
zuvor gethan haben. Vid. Lotich.
d. Nobil. fœm. p. 124. & Baudii
Amores p. 372.
Hoſen-Butter,
Heißt diejenige, ſo man in hoͤl-
tzerne Faͤßlein einzudruͤcken pfle-
get: wird in halbe und gantze Hoſen
getheilet.
Hoſen ihres Mannes hat
das Weib,
Iſt ein bekanntes Spruͤchwort,
ſo von denen herrſchſuͤchtigen Wei-
bern geſaget wird, welche ihren
Maͤnnern in allen befehlen und
das Regiment uͤber ſelbige fuͤhren
wollen. Siehe Weiber. Regi-
ment.
des Houlieres,
Madame, ihrem rechten Nah-
men nach Antonia Garde genannt,
eine galante Frantzoͤiſche Poetin,
deren ſchoͤne Gedancken durchge-
hends approbiret werden. Ihre Poe-
ſien ſind in 2. Theilen zu Amſter-
dam
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |