Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Homme Hoogwa Hommezia, Magdalena, des berühmten Honig, Mel, Miel, ist nach Sirachs Hoogwandin. Anneken. Eine quackerische Nie- Hooto Hopffen viel Gutes in sich zu haben schei-nen, viel irrige Lehren aber zugleich auch hegen. Vid. D. Feustking. Gynaeceum Haeretic. Fanatic. pag. 352. seq. Hootonin, Elisabeth. Eine Engelländische Hopffen, Lupulus, Houblon, ist das be- folgen-
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Homme Hoogwa Hommezia, Magdalena, des beruͤhmten Honig, Mel, Miel, iſt nach Sirachs Hoogwandin. Anneken. Eine quackeriſche Nie- Hooto Hopffen viel Gutes in ſich zu haben ſchei-nen, viel irrige Lehren aber zugleich auch hegen. Vid. D. Feuſtking. Gynæceum Hæretic. Fanatic. pag. 352. ſeq. Hootonin, Eliſabeth. Eine Engellaͤndiſche Hopffen, Lupulus, Houblon, iſt das be- folgen-
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Homme Hoogwa
Hooto Hopffen
Hommezia,
Magdalena, des beruͤhmten
Pataviſchen Profeſſoris Caroli Pati-
ni gelehrte Gemahlin, hat zu groſ-
ſer Vergnuͤgung der gelehrten Welt
ihre Reflexiones Morales & Chri-
flianas A. 1680. heraus gegeben.
Vid. Andr. Carol. in Memorabil.
Eccleſ. T. 2. l. 9. c. 7. p. 264. Conf.
Acta Eruditor. Lipſienſ. An. 1684.
p. 587. Sie hat 2. gleichfalls ge-
lehrte Toͤchter Gabrielis Carola, und
Carola Catharina genannt. Siehe
Patina.
Honig,
Mel, Miel, iſt nach Sirachs
Ausſpruch c. X. die allerſuͤſſeſte
Frucht, welches die Biene, das
kleine Voͤglein, giebt. Honig
trifft man faſt aller Orten an, wie-
wohl eines immer edler, als das
andere. Sowohl in der Apothecke,
als in der Kuͤche hat es ſeinen Nu-
tzen, und pfleget man es bißweilen
in unſern Laͤndern an gewiſſe Eſſen
zu thun, davon ſelbe einen liebli-
chen Geſchmack bekommen. In
Orientaliſchen Gegenden aber wird
es dißfalls weit mehr gebraucht.
Hoogwandin.
Anneken. Eine quackeriſche Nie-
derlaͤnderin aus der Graffſchafft
Meurs, und Weigelianiſche Crea-
tur, ſo der Prediger ihre Lehren, Le-
ben, Amt und Verrichtungen auf
das ſchimpfflichſte laͤſterte. Von
Anno 1650. biß 60. hat ſie viel
Schrifften ausgeſtreuet, als: Die
Klagen Sions, den Morgenſtern,
Neu-Jahrs Gedancken, den Pruͤ-
feſtein, den Luſt-Hof des Gemuͤths
und die Auslegung uͤber die Offen-
bahrung Johannis: welche zwar
viel Gutes in ſich zu haben ſchei-
nen, viel irrige Lehren aber zugleich
auch hegen. Vid. D. Feuſtking.
Gynæceum Hæretic. Fanatic. pag.
352. ſeq.
Hootonin,
Eliſabeth. Eine Engellaͤndiſche
Ertz-Quaͤckerin, ſo A. 1650. am er-
ſten unter den Weibern auffgetre-
ten und denenſelben oͤffentlich ge-
prediget, wodurch ſie viel andere
Weiber verfuͤhret. Etzliche Jahr
darnach reiſete ſie mit dem Quacker
Foxen in Neu-Engelland, um ihre
Religion daſelbſt in Auffnehmen
zu bringen, allwo ſie oͤffentlich auf
die Cantzel trat; allein ſie muſte
von denen Inwohnern daſelbſt ſo
viel leiden, daß ſie daruͤber ihren
Geiſt auf der Inſul Jamaica auff-
zugeben gezwungen ward. Vid.
Crœſ. Hiſtor. Quaker. p. 53.
Hopffen,
Lupulus, Houblon, iſt das be-
kannte Gewaͤchs, ſo zum Bier-
brauen, als ein hoͤchſt noͤthiges
Stuͤck erfodert wird: denn was das
Saltz bey ſolchen Dingen, die man
lange auff behalten will, verrichtet,
eben dieſes præſtiret auch der Hopf-
fen bey dem Braun-Bier. Ab-
ſonderlich aber werden diejenigen
Hopffen-Sparges oder Hopffen-
Keimigen, ſo im Fruͤhling aus der
Wurtzel hervor ſproſſen, ſehr ge-
ruͤhmet, daß ſie das Gebluͤt reini-
gen und denen Verſtopffungen des
Bauchs, der Leber und des Miltzes,
weil ſie kuͤhlen, wiederſtehen ſollen.
Zu dem Ende nutzet man ſolche in
der Speiſe nicht nur zum Salat,
ſondern unſer Koch bereitet ſie auch
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