Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Hallis Halß Tode bey Delphis Nachricht be-kam, so gleich vor Kummer in das Meer sich stürtzte. Sie wurde aber von den Göttern aus Erbar- mung in einen Vogel ihres Nah- mens verwandelt, welcher Vogel heut zu Tage der Eyß-Vogel be- nennet wird. Hallis, Elisabeth, war A. 1528. Prio- Hallis, Ursula, war A. 1504. Unter- Halß-Band, Ist ein von Gold ausgearbei- Halß-Ketten, siehe. Ketten. Halß-Potterlein, Heisset dem Augspurgischen Halß Hand Weibes-Bildern die Schnürlein,so sie um den Halß schlingen: sie seynd von Schmeltz-Corallen oder von andern Sachen geschnüret. Halß-Tuch, Ist ein meistens viereckigt ge- Hamadryades, Wurden diejenigen Nymphen Hand-Bänder, Seynd schwartz oder ponoeau Handfaß,
[Spaltenumbruch]
Hallis Halß Tode bey Delphis Nachricht be-kam, ſo gleich vor Kummer in das Meer ſich ſtuͤrtzte. Sie wurde aber von den Goͤttern aus Erbar- mung in einen Vogel ihres Nah- mens verwandelt, welcher Vogel heut zu Tage der Eyß-Vogel be- nennet wird. Hallis, Eliſabeth, war A. 1528. Prio- Hallis, Urſula, war A. 1504. Unter- Halß-Band, Iſt ein von Gold ausgearbei- Halß-Ketten, ſiehe. Ketten. Halß-Potterlein, Heiſſet dem Augſpurgiſchen Halß Hand Weibes-Bildern die Schnuͤrlein,ſo ſie um den Halß ſchlingen: ſie ſeynd von Schmeltz-Corallen oder von andern Sachen geſchnuͤret. Halß-Tuch, Iſt ein meiſtens viereckigt ge- Hamadryades, Wurden diejenigen Nymphen Hand-Baͤnder, Seynd ſchwartz oder ponœau Handfaß,
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Hallis Halß
Halß Hand
Tode bey Delphis Nachricht be-
kam, ſo gleich vor Kummer in das
Meer ſich ſtuͤrtzte. Sie wurde
aber von den Goͤttern aus Erbar-
mung in einen Vogel ihres Nah-
mens verwandelt, welcher Vogel
heut zu Tage der Eyß-Vogel be-
nennet wird.
Hallis,
Eliſabeth, war A. 1528. Prio-
rin in den im XIII. Seculo geſtiff-
teten Nonnen-Cloſter zu St. Geor-
gen in Leipzig Bernhardiner Or-
dens.
Hallis,
Urſula, war A. 1504. Unter-
Priorin in dem im XIII. Seculo ge-
ſtiffteten Nonnen-Cloſter zu St-
Georgen in Leipzig Bernhardiner
Ordens. A. 1501. war ſie noch
Kellerin darinnen.
Halß-Band,
Iſt ein von Gold ausgearbei-
teter weiblicher Schmuck, meiſten-
theils ſchwartz amuliret und geaͤ-
tzet, offtermahls aber auch mit Dia-
manten, Perlen und andern Edel-
geſteinen verſetzet, wird von dem
Frauenzimmer um den Halß ge-
bunden. Die Halß-Baͤnder wa-
ren ſchon dem Ebraͤiſchen Frauen-
zimmer gewoͤhnlich. Proverb.
XXV, 12. Hoſ. II. v. 13. und der
Iſraeliter gleichfals. Jud. VIII, 26.
An etlichen Orten traͤget das
Frauenzimmer zuſammen gekruͤm̃-
te Ducaten an einer ſeidenen
Schnure, ſtatt des Halß-Bandes.
Halß-Ketten, ſiehe. Ketten.
Halß-Potterlein,
Heiſſet dem Augſpurgiſchen
Weibes-Bildern die Schnuͤrlein,
ſo ſie um den Halß ſchlingen: ſie
ſeynd von Schmeltz-Corallen oder
von andern Sachen geſchnuͤret.
Halß-Tuch,
Iſt ein meiſtens viereckigt ge-
ſchnittenes u. geſaͤumtes Tuch von
Flor, Seide, Caton, Cam̃er-Tuch,
Neſtel-Tuch, glatten oder geſtreiff-
ten Terletenk, Schleyer, Schwaͤ-
biſch, Leinwand, buntẽ Coton, halb-
ſeidnen und halbleinenen Zeuge zu-
beꝛeitet. Seynd entweder ſchlecht,
oder mit Spitzen, Canten und
Zaͤcklein umſtochen und friſiret,
auch oͤffters durch und durch gene-
het und mit Mahler-Nahd gezie-
ret, auch an denen Hinter-Zipffeln
mit kleinen Qvaſten und Drotteln
beſetzet. Die Hals-Tuͤcher von Flor
oder Mouſſelin, werden insgemein
mit Gold oder Silber, auch bunter
und weiſſer Seide oder Zwirn
durchnehet, an deſſen ſtatt aber mit
Gold-oder Silber-Lahn auch weiſ-
ſer Seide und Zwirn, auf vielerley
Art und Manier durchzogen; biß-
weilen auch Bogenweiſe ausge-
ſchnitten, und mit Zaͤcklein oder
Spitzen-Rand umſtochen.
Hamadryades,
Wurden diejenigen Nymphen
und Wald-Goͤttinnen genennet, ſo
mit den Baͤumen zugleich geboh-
ren wurden, und auch mit ſelbigen
wieder abſturben.
Hand-Baͤnder,
Seynd ſchwartz oder ponœau
ſchmahl und dicht gewebte Baͤnder,
ſo ſich das Frauenzimmer um die
Haͤnde feſt zu binden pfleget.
Handfaß,
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