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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Abar Abeo
ein Haar-Tuch; Diese Coulis oder
Ablauff schütte endlich auf die Le-
bern, so vorher wie oben gemeldet,
passiret seyn, laß sie nur gemählich
und nicht lange kochen, so werden
sie recht gut und angenehm seyn.

Abarca.

Anna Francisca aus Spanien.
Diese war des im 16. Seculo weit-
berühmten und hochgelehrten Rit-
ters Abarcae Tochter, eine sehr ge-
lehrte Nonne, Cistercienser Ordens,
und hat ein Buch von denen heili-
gen Weibern dieses ihres Ordens
hinterlassen, Vid. Christoph. Hend-
reich in Pandect. Brandenburg.
Tom. I. pag. 6. Edit. Berol. A. 1690.
in Fol.

Abelarda oder Abaillarda He-
loisa
siehe Heloisa.
Abend-Essen;

Bedeutet zwar sonsten insge-
mein die Abend-Mahlzeit, nach
dem heutigen Frauenzimmer-Stylo
aber heisset es diejenige Abend-
Mahlzeit, so ein Bräutigam mit
seiner Braut nach der Trauung
den nechsten Freunden in aller
Stille und sonder grosse Weitläuff-
tigkeit giebet.

Abeona;

Eine Göttin, so von denen Alten
verehret wurde; hatte die Macht,
denen Bittenden volle Gewalt
hinweg zu gehen oder zu ziehen zu
geben.

Abgehacktes Brüstlein, siehe
Brüstlein.
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Absig Abrau
Abgezogene Wasser, siehe
Destillirte Wasser.
Abigail;

Nabals Weib, deren Fürsichtig-
keit und Klugheit in heiliger
Schrifft gerühmt wird, weil Ihr
Mann dadurch von dem Zorn und
Eyfer Davids errettet worden.
Sie ward nach seinem Tode Kö-
nigin, weil sie David zum Weibe
nahm. 1. Sam. XXV, 33. seqq.

Abisag von Sunem,

Die schönste Jungfer aus Is-
rael, so der König David aussu-
chen ließ, Ihn in seinem Alter zu
wärmen.

Abkündigen,

Heisset das Absterben eines ver-
storbenen Frauenzimmers der Ge-
meinde in der Kirchen von der Can-
tzel zu wissen thun, mit beygefügter
Nachricht, wenn und wo Ihr Leich-
Begängniß soll gehalten werden.

Ab- und Zunehmen,

Im stricken, heisset, wenn das
Weibes-Volck bey dem Strumpff
oder Handschuch stricken eine
Schmaase mehr oder weniger
nimmt, damit es die gehörige Pro-
portion
bekömmet.

Abortiren, siehe Unrichtig
gehen.
Abräumen.

Heisset nach gehaltener Mit-
tags- oder Abend-Mahlzeit den
Tisch wieder abdecken, und das ü-
berbliebene Essen nebst den leeren

Schüsseln

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Abar Abeo
ein Haar-Tuch; Dieſe Coulis oder
Ablauff ſchuͤtte endlich auf die Le-
bern, ſo vorher wie oben gemeldet,
paſſiret ſeyn, laß ſie nur gemaͤhlich
und nicht lange kochen, ſo werden
ſie recht gut und angenehm ſeyn.

Abarca.

Anna Franciſca aus Spanien.
Dieſe war des im 16. Seculo weit-
beruͤhmten und hochgelehrten Rit-
ters Abarcæ Tochter, eine ſehr ge-
lehrte Nonne, Ciſtercienſer Oꝛdens,
und hat ein Buch von denen heili-
gen Weibern dieſes ihres Ordens
hinterlaſſen, Vid. Chriſtoph. Hend-
reich in Pandect. Brandenburg.
Tom. I. pag. 6. Edit. Berol. A. 1690.
in Fol.

Abelarda oder Abaillarda He-
loiſa
ſiehe Heloiſa.
Abend-Eſſen;

Bedeutet zwar ſonſten insge-
mein die Abend-Mahlzeit, nach
dem heutigen Frauenzimmer-Stylo
aber heiſſet es diejenige Abend-
Mahlzeit, ſo ein Braͤutigam mit
ſeiner Braut nach der Trauung
den nechſten Freunden in aller
Stille und ſonder groſſe Weitlaͤuff-
tigkeit giebet.

Abeona;

Eine Goͤttin, ſo von denen Alten
verehret wurde; hatte die Macht,
denen Bittenden volle Gewalt
hinweg zu gehen oder zu ziehen zu
geben.

Abgehacktes Bruͤſtlein, ſiehe
Bruͤſtlein.
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Abſig Abrau
Abgezogene Waſſer, ſiehe
Deſtillirte Waſſer.
Abigail;

Nabals Weib, deren Fuͤrſichtig-
keit und Klugheit in heiliger
Schrifft geruͤhmt wird, weil Ihr
Mann dadurch von dem Zorn und
Eyfer Davids errettet worden.
Sie ward nach ſeinem Tode Koͤ-
nigin, weil ſie David zum Weibe
nahm. 1. Sam. XXV, 33. ſeqq.

Abiſag von Sunem,

Die ſchoͤnſte Jungfer aus Iſ-
rael, ſo der Koͤnig David ausſu-
chen ließ, Ihn in ſeinem Alter zu
waͤrmen.

Abkuͤndigen,

Heiſſet das Abſterben eines ver-
ſtorbenen Frauenzimmers der Ge-
meinde in der Kirchen von der Can-
tzel zu wiſſen thun, mit beygefuͤgter
Nachricht, wenn und wo Ihr Leich-
Begaͤngniß ſoll gehalten werden.

Ab- und Zunehmen,

Im ſtricken, heiſſet, wenn das
Weibes-Volck bey dem Strumpff
oder Handſchuch ſtricken eine
Schmaaſe mehr oder weniger
nimmt, damit es die gehoͤrige Pro-
portion
bekoͤmmet.

Abortiren, ſiehe Unrichtig
gehen.
Abraͤumen.

Heiſſet nach gehaltener Mit-
tags- oder Abend-Mahlzeit den
Tiſch wieder abdecken, und das uͤ-
berbliebene Eſſen nebſt den leeren

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[0035] Abar Abeo Abſig Abrau ein Haar-Tuch; Dieſe Coulis oder Ablauff ſchuͤtte endlich auf die Le- bern, ſo vorher wie oben gemeldet, paſſiret ſeyn, laß ſie nur gemaͤhlich und nicht lange kochen, ſo werden ſie recht gut und angenehm ſeyn. Abarca. Anna Franciſca aus Spanien. Dieſe war des im 16. Seculo weit- beruͤhmten und hochgelehrten Rit- ters Abarcæ Tochter, eine ſehr ge- lehrte Nonne, Ciſtercienſer Oꝛdens, und hat ein Buch von denen heili- gen Weibern dieſes ihres Ordens hinterlaſſen, Vid. Chriſtoph. Hend- reich in Pandect. Brandenburg. Tom. I. pag. 6. Edit. Berol. A. 1690. in Fol. Abelarda oder Abaillarda He- loiſa ſiehe Heloiſa. Abend-Eſſen; Bedeutet zwar ſonſten insge- mein die Abend-Mahlzeit, nach dem heutigen Frauenzimmer-Stylo aber heiſſet es diejenige Abend- Mahlzeit, ſo ein Braͤutigam mit ſeiner Braut nach der Trauung den nechſten Freunden in aller Stille und ſonder groſſe Weitlaͤuff- tigkeit giebet. Abeona; Eine Goͤttin, ſo von denen Alten verehret wurde; hatte die Macht, denen Bittenden volle Gewalt hinweg zu gehen oder zu ziehen zu geben. Abgehacktes Bruͤſtlein, ſiehe Bruͤſtlein. Abgezogene Waſſer, ſiehe Deſtillirte Waſſer. Abigail; Nabals Weib, deren Fuͤrſichtig- keit und Klugheit in heiliger Schrifft geruͤhmt wird, weil Ihr Mann dadurch von dem Zorn und Eyfer Davids errettet worden. Sie ward nach ſeinem Tode Koͤ- nigin, weil ſie David zum Weibe nahm. 1. Sam. XXV, 33. ſeqq. Abiſag von Sunem, Die ſchoͤnſte Jungfer aus Iſ- rael, ſo der Koͤnig David ausſu- chen ließ, Ihn in ſeinem Alter zu waͤrmen. Abkuͤndigen, Heiſſet das Abſterben eines ver- ſtorbenen Frauenzimmers der Ge- meinde in der Kirchen von der Can- tzel zu wiſſen thun, mit beygefuͤgter Nachricht, wenn und wo Ihr Leich- Begaͤngniß ſoll gehalten werden. Ab- und Zunehmen, Im ſtricken, heiſſet, wenn das Weibes-Volck bey dem Strumpff oder Handſchuch ſtricken eine Schmaaſe mehr oder weniger nimmt, damit es die gehoͤrige Pro- portion bekoͤmmet. Abortiren, ſiehe Unrichtig gehen. Abraͤumen. Heiſſet nach gehaltener Mit- tags- oder Abend-Mahlzeit den Tiſch wieder abdecken, und das uͤ- berbliebene Eſſen nebſt den leeren Schuͤſſeln

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/35>, abgerufen am 18.11.2024.