Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Eyer obige; schneidet den Gundermannklein, und vermischet ihn zuvor mit unter die Eyer. Eyer-Kuchen mit Schnitt- lauch, Wird gleichfalls wie Eyer-Ku- Ey auffschlagen in der Christ-Nacht, Ist ein abergläubischer Ge- Eybenoffin, Claudia, eine gelehrte Bayerin, von Eyck, Margaretha, eine Niederlände- Eyer-Kuchen-Pfanne, Ist ein von eisernen Blech ge- Eyer-Kuchen-Schippe oder Schauffel, Ist ein von Holtz oder Blech Eyer Fabiola einer Handhabe, wormit man dieEyer-Kuchen in währenden Ba- cken auffzulockern und herum zu drehen pfleget. Eyer-Schälgen, Seynd kleine von Zinn gegosse- Eyer-Stock, Heisset bey den Hünern derjeni- Eyffersucht, siehe Jalousie. F. Fabia, Eine Römerin, so ihren Mann Fabia, Cordula, eine alte deutsche Poe- Fabiola, Ein Römisches Weib, von sol- der R 3
[Spaltenumbruch]
Eyer obige; ſchneidet den Gundermannklein, und vermiſchet ihn zuvor mit unter die Eyer. Eyer-Kuchen mit Schnitt- lauch, Wird gleichfalls wie Eyer-Ku- Ey auffſchlagen in der Chriſt-Nacht, Iſt ein aberglaͤubiſcher Ge- Eybenoffin, Claudia, eine gelehrte Bayerin, von Eyck, Margaretha, eine Niederlaͤnde- Eyer-Kuchen-Pfanne, Iſt ein von eiſernen Blech ge- Eyer-Kuchen-Schippe oder Schauffel, Iſt ein von Holtz oder Blech Eyer Fabiola einer Handhabe, wormit man dieEyer-Kuchen in waͤhrenden Ba- cken auffzulockern und herum zu drehen pfleget. Eyer-Schaͤlgen, Seynd kleine von Zinn gegoſſe- Eyer-Stock, Heiſſet bey den Huͤnern derjeni- Eyfferſucht, ſiehe Jalouſie. F. Fabia, Eine Roͤmerin, ſo ihren Mann Fabia, Cordula, eine alte deutſche Poe- Fabiola, Ein Roͤmiſches Weib, von ſol- der R 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0283"/><cb n="521"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Eyer</hi></fw><lb/> obige; ſchneidet den Gundermann<lb/> klein, und vermiſchet ihn zuvor mit<lb/> unter die Eyer.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eyer-Kuchen mit Schnitt-<lb/> lauch,</hi> </head><lb/> <p>Wird gleichfalls wie Eyer-Ku-<lb/> chen mit Gundermann gemacht.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ey auffſchlagen in der<lb/> Chriſt-Nacht,</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein aberglaͤubiſcher Ge-<lb/> brauch: wenn das Weibes-Volck<lb/> in der Chriſt-Nacht zwiſchen 11.<lb/> und 12. Uhr ein rohes Ey in ein<lb/> Glaß Brunnen-Waſſer ſchlaͤget,<lb/> und aus der darinnen ſich auffzie-<lb/> henden Figur ihres kuͤnfftigen<lb/> Mannes Ehren-Stand, Kunſt<lb/> oder Handwerck ſich vorher ſagen<lb/> will.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eybenoffin,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Claudia,</hi> eine gelehrte Bayerin,<lb/> hat das klaͤgliche Sodom und Go-<lb/> morrha, mit Beyfuͤgung anderer<lb/> erſchrecklichen Exempel beſchrie-<lb/> ben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">von Eyck,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Margaretha,</hi> eine Niederlaͤnde-<lb/> rin, war eine <hi rendition="#aq">virtuoſe</hi> und beruͤhm-<lb/> te Kuͤnſtlerin im Mahlen. <hi rendition="#aq">Vid.<lb/> Sandrarts</hi> deutſche <hi rendition="#aq">Academie. T. II.<lb/> L. 3. C. 1. p.</hi> 213.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eyer-Kuchen-Pfanne,</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein von eiſernen Blech ge-<lb/> triebenes Pfaͤnnlein, worinnen die<lb/> Eyer-Kuchen gebacken und zube-<lb/> reitet werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eyer-Kuchen-Schippe oder<lb/> Schauffel,</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein von Holtz oder Blech<lb/> breit-laͤnglichtes <hi rendition="#aq">Inſtrument,</hi> mit<lb/><cb n="522"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Eyer Fabiola</hi></fw><lb/> einer Handhabe, wormit man die<lb/> Eyer-Kuchen in waͤhrenden Ba-<lb/> cken auffzulockern und herum zu<lb/> drehen pfleget.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eyer-Schaͤlgen,</hi> </head><lb/> <p>Seynd kleine von Zinn gegoſſe-<lb/> ne und <hi rendition="#aq">oval</hi> ausgewoͤlbte Pfaͤnn-<lb/> lein, auff drey Knoͤpffgen ſtehend,<lb/> worein man die weich geſottenen<lb/> Eyer zu ſetzen und ſelbige daraus<lb/> zu eſſen pfleget.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eyer-Stock,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet bey den Huͤnern derjeni-<lb/> ge Sitz und Innbegriff, worinnen<lb/> die Eyer gebildet und gezeuget<lb/> werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eyfferſucht, ſiehe</hi> <hi rendition="#aq">Jalouſie.</hi> </head> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq">F.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Fabia,</hi> </head><lb/> <p>Eine Roͤmerin, ſo ihren Mann<lb/><hi rendition="#aq">Fabium Fabricianum</hi> ermordet und<lb/> bey Seite geſchafft, damit ſie mit<lb/> dem <hi rendition="#aq">Petronio Valentiano,</hi> einem<lb/> ſchoͤnen Juͤnglinge, mit welchen ſie<lb/> zuhielte, deſto freyer und ungehin-<lb/> dert leben moͤchte.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Fabia,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Cordula,</hi> eine alte deutſche Poe-<lb/> tin, ſo den griechiſchen Poeten<lb/><hi rendition="#aq">Theognis</hi> in deutſche <hi rendition="#aq">Alexandrini-</hi><lb/> ſche Verſe uͤberſetzet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Fabiola,</hi> </head><lb/> <p>Ein Roͤmiſches Weib, von ſol-<lb/> cher Gottesfurcht und Andacht,<lb/> daß ſie Tag und Nacht uͤber geiſtli-<lb/> chen Buͤchern lag, daher ihr auch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">R 3</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0283]
Eyer
Eyer Fabiola
obige; ſchneidet den Gundermann
klein, und vermiſchet ihn zuvor mit
unter die Eyer.
Eyer-Kuchen mit Schnitt-
lauch,
Wird gleichfalls wie Eyer-Ku-
chen mit Gundermann gemacht.
Ey auffſchlagen in der
Chriſt-Nacht,
Iſt ein aberglaͤubiſcher Ge-
brauch: wenn das Weibes-Volck
in der Chriſt-Nacht zwiſchen 11.
und 12. Uhr ein rohes Ey in ein
Glaß Brunnen-Waſſer ſchlaͤget,
und aus der darinnen ſich auffzie-
henden Figur ihres kuͤnfftigen
Mannes Ehren-Stand, Kunſt
oder Handwerck ſich vorher ſagen
will.
Eybenoffin,
Claudia, eine gelehrte Bayerin,
hat das klaͤgliche Sodom und Go-
morrha, mit Beyfuͤgung anderer
erſchrecklichen Exempel beſchrie-
ben.
von Eyck,
Margaretha, eine Niederlaͤnde-
rin, war eine virtuoſe und beruͤhm-
te Kuͤnſtlerin im Mahlen. Vid.
Sandrarts deutſche Academie. T. II.
L. 3. C. 1. p. 213.
Eyer-Kuchen-Pfanne,
Iſt ein von eiſernen Blech ge-
triebenes Pfaͤnnlein, worinnen die
Eyer-Kuchen gebacken und zube-
reitet werden.
Eyer-Kuchen-Schippe oder
Schauffel,
Iſt ein von Holtz oder Blech
breit-laͤnglichtes Inſtrument, mit
einer Handhabe, wormit man die
Eyer-Kuchen in waͤhrenden Ba-
cken auffzulockern und herum zu
drehen pfleget.
Eyer-Schaͤlgen,
Seynd kleine von Zinn gegoſſe-
ne und oval ausgewoͤlbte Pfaͤnn-
lein, auff drey Knoͤpffgen ſtehend,
worein man die weich geſottenen
Eyer zu ſetzen und ſelbige daraus
zu eſſen pfleget.
Eyer-Stock,
Heiſſet bey den Huͤnern derjeni-
ge Sitz und Innbegriff, worinnen
die Eyer gebildet und gezeuget
werden.
Eyfferſucht, ſiehe Jalouſie.
F.
Fabia,
Eine Roͤmerin, ſo ihren Mann
Fabium Fabricianum ermordet und
bey Seite geſchafft, damit ſie mit
dem Petronio Valentiano, einem
ſchoͤnen Juͤnglinge, mit welchen ſie
zuhielte, deſto freyer und ungehin-
dert leben moͤchte.
Fabia,
Cordula, eine alte deutſche Poe-
tin, ſo den griechiſchen Poeten
Theognis in deutſche Alexandrini-
ſche Verſe uͤberſetzet.
Fabiola,
Ein Roͤmiſches Weib, von ſol-
cher Gottesfurcht und Andacht,
daß ſie Tag und Nacht uͤber geiſtli-
chen Buͤchern lag, daher ihr auch
der
R 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |