Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Eris Erme Weib, Tochter des Talai, undSchwester des Adrastus, welche ihren Mann, so sich aus Furcht, er möchte in dem Thebanischen Krie- ge sterben, verstecket hatte gegen den Polynicem, welcher sie durch ein göldnes Halsband bestochen, aus Geitz verrathen. Nachdem aber ihr Mann in solchen Theba- nischen Kriege geblieben, hat ihr Sohn Alcmaeon des Vaters Tod und Verrätherey gerochen, und diese Eriphylen umgebracht. Eris, Die Zanckgöttin, so bey dem Erkennen, Ist eine erbare und züchtige Re- Ermegarde, Eine zu ihrer Zeit berühmte Erp Escla Heldenmüthigen Geistes. Sietrat nach dem Tode ihres Gemahls das Regiment an, und eroberte das Haupt der Lombardie Pauiam. Vid. von Hoffmanns-Waldau Helden-Brieffe. p. 37. von Erp, Henrica. Eine sehr gelehrte Erudita, Ein in der Philosophie sehr ge- Eryphila. Siehe. Sibylla Eri- thraea. Esclavage. Ist ein von schwartzen Coral- Leib Q 3
[Spaltenumbruch]
Eris Erme Weib, Tochter des Talai, undSchweſter des Adraſtus, welche ihren Mann, ſo ſich aus Furcht, er moͤchte in dem Thebaniſchen Krie- ge ſterben, verſtecket hatte gegen den Polynicem, welcher ſie durch ein goͤldnes Halsband beſtochen, aus Geitz verrathen. Nachdem aber ihr Mann in ſolchen Theba- niſchen Kriege geblieben, hat ihr Sohn Alcmæon des Vaters Tod und Verraͤtherey gerochen, und dieſe Eriphylen umgebracht. Eris, Die Zanckgoͤttin, ſo bey dem Erkennen, Iſt eine erbare und zuͤchtige Re- Ermegarde, Eine zu ihrer Zeit beruͤhmte Erp Eſcla Heldenmuͤthigen Geiſtes. Sietrat nach dem Tode ihres Gemahls das Regiment an, und eroberte das Haupt der Lombardie Pauiam. Vid. von Hoffmanns-Waldau Helden-Brieffe. p. 37. von Erp, Henrica. Eine ſehr gelehrte Erudita, Ein in der Philoſophie ſehr ge- Eryphila. Siehe. Sibylla Eri- thræa. Eſclavage. Iſt ein von ſchwartzen Coral- Leib Q 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0267"/><cb n="489"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Eris Erme</hi></fw><lb/> Weib, Tochter des <hi rendition="#aq">Talai,</hi> und<lb/> Schweſter des <hi rendition="#aq">Adraſtus,</hi> welche<lb/> ihren Mann, ſo ſich aus Furcht, er<lb/> moͤchte in dem Thebaniſchen Krie-<lb/> ge ſterben, verſtecket hatte gegen<lb/> den <hi rendition="#aq">Polynicem,</hi> welcher ſie durch<lb/> ein goͤldnes Halsband beſtochen,<lb/> aus Geitz verrathen. Nachdem<lb/> aber ihr Mann in ſolchen Theba-<lb/> niſchen Kriege geblieben, hat ihr<lb/> Sohn <hi rendition="#aq">Alcmæon</hi> des Vaters Tod<lb/> und Verraͤtherey gerochen, und<lb/> dieſe <hi rendition="#aq">Eriphylen</hi> umgebracht.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Eris,</hi> </head><lb/> <p>Die Zanckgoͤttin, ſo bey dem<lb/> Goͤtter-<hi rendition="#aq">Banquet</hi> einen Apffel ein-<lb/> wurff, auff welchen geſchrieben<lb/> ſtand, daß er der ſchoͤnſten unter den<lb/> Goͤttinnen verbleiben ſolte.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Erkennen,</hi> </head><lb/> <p>Iſt eine erbare und zuͤchtige Re-<lb/> dens-Art in H. Schrifft, wodurch<lb/> die Beywohnung des Mannes mit<lb/> dem Weibe zu verſtehen gegeben<lb/> wird. Solches wird geſagt von<lb/> Adam <hi rendition="#aq">Geneſ. IV. v.</hi> 1. In der<lb/> Grund-Sprache ſoll diß Wort ſo<lb/> viel heiſſen als: Wiſſen, erfahren,<lb/> empfinden; denn die Juͤdiſchen<lb/> Jungfern waren ſonſt verſchloſ-<lb/> ſen, und kamen niemanden vor das<lb/> Geſichte. In der ehelichen Bey-<lb/> wohnung aber, hatte ſie der Mann<lb/> nahe, ſahe ſie, und erkannte ſie ſo<lb/> wohl von Geſichte, als andern Glie-<lb/> dern des Leibes, ſo ſonder Verle-<lb/> tzung der Keuſchheit erkennet wer-<lb/> den konten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Ermegarde,</hi> </head><lb/> <p>Eine zu ihrer Zeit beruͤhmte<lb/> Graͤſin, war recht heroiſchen und<lb/><cb n="490"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Erp Eſcla</hi></fw><lb/> Heldenmuͤthigen Geiſtes. Sie<lb/> trat nach dem Tode ihres Gemahls<lb/> das Regiment an, und eroberte<lb/> das Haupt der Lombardie <hi rendition="#aq">Pauiam.<lb/> Vid.</hi> von Hoffmanns-Waldau<lb/> Helden-Brieffe. <hi rendition="#aq">p.</hi> 37.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">von</hi> <hi rendition="#aq">Erp,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Henrica.</hi> Eine ſehr gelehrte<lb/> Aebtißin des Cloſters, <hi rendition="#aq">Vrouwen-<lb/> cloſter Oeſtbroek</hi> genannt. Sie<lb/> hat eine Chronica geſchrieben, de-<lb/> ren Titul heißt: <hi rendition="#aq">Extract uyt ſeker<lb/> out Bœk, geſchrewen by de hant<lb/> van Vrouwe Henrica van Erp, Ab-<lb/> diſſe van Vrou-Cloſter. Anton<lb/> Matthæus Jctus</hi> in Leiden, hat es<lb/> in ſeinen <hi rendition="#aq">Veteris Ævi Analectis p.</hi><lb/> 141. biß 188. mit heraus gege-<lb/> ben, unter dem Titul: <hi rendition="#aq">Henricæ<lb/> ab Erp, Abatiſſæ Cœnobii, vulgo<lb/> Vrouvvenclooſter dicti, in Subur-<lb/> banis Trajectenſibus, Annales Ver-<lb/> naculi.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Erudita,</hi> </head><lb/> <p>Ein in der Philoſophie ſehr ge-<lb/> lehrtes und <hi rendition="#aq">verſir</hi>tes Weibesbild,<lb/> ſoll ſich erſt in ihrem vollkommenen<lb/> Alter auff die <hi rendition="#aq">Studia</hi> geleget haben.<lb/><hi rendition="#aq">Vid.</hi> Frauen-Lob in der Lobens-<lb/> wuͤrdigen Geſellſchafft gelehrter<lb/> Weiber. <hi rendition="#aq">p.</hi> 14.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Eryphila.</hi> Siehe. <hi rendition="#aq">Sibylla Eri-<lb/> thræa.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Eſclavage.</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein von ſchwartzen Coral-<lb/> len, Schmeltz, oder andern ſub-<lb/> tilen Drat zuſammen geflochtenes<lb/> Kettlein, ſo das Frauenzimmer<lb/> um den Halß ſchlinget, und 2. lan-<lb/> ge Theile davon uͤber den Schnuͤr-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Q 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Leib</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0267]
Eris Erme
Erp Eſcla
Weib, Tochter des Talai, und
Schweſter des Adraſtus, welche
ihren Mann, ſo ſich aus Furcht, er
moͤchte in dem Thebaniſchen Krie-
ge ſterben, verſtecket hatte gegen
den Polynicem, welcher ſie durch
ein goͤldnes Halsband beſtochen,
aus Geitz verrathen. Nachdem
aber ihr Mann in ſolchen Theba-
niſchen Kriege geblieben, hat ihr
Sohn Alcmæon des Vaters Tod
und Verraͤtherey gerochen, und
dieſe Eriphylen umgebracht.
Eris,
Die Zanckgoͤttin, ſo bey dem
Goͤtter-Banquet einen Apffel ein-
wurff, auff welchen geſchrieben
ſtand, daß er der ſchoͤnſten unter den
Goͤttinnen verbleiben ſolte.
Erkennen,
Iſt eine erbare und zuͤchtige Re-
dens-Art in H. Schrifft, wodurch
die Beywohnung des Mannes mit
dem Weibe zu verſtehen gegeben
wird. Solches wird geſagt von
Adam Geneſ. IV. v. 1. In der
Grund-Sprache ſoll diß Wort ſo
viel heiſſen als: Wiſſen, erfahren,
empfinden; denn die Juͤdiſchen
Jungfern waren ſonſt verſchloſ-
ſen, und kamen niemanden vor das
Geſichte. In der ehelichen Bey-
wohnung aber, hatte ſie der Mann
nahe, ſahe ſie, und erkannte ſie ſo
wohl von Geſichte, als andern Glie-
dern des Leibes, ſo ſonder Verle-
tzung der Keuſchheit erkennet wer-
den konten.
Ermegarde,
Eine zu ihrer Zeit beruͤhmte
Graͤſin, war recht heroiſchen und
Heldenmuͤthigen Geiſtes. Sie
trat nach dem Tode ihres Gemahls
das Regiment an, und eroberte
das Haupt der Lombardie Pauiam.
Vid. von Hoffmanns-Waldau
Helden-Brieffe. p. 37.
von Erp,
Henrica. Eine ſehr gelehrte
Aebtißin des Cloſters, Vrouwen-
cloſter Oeſtbroek genannt. Sie
hat eine Chronica geſchrieben, de-
ren Titul heißt: Extract uyt ſeker
out Bœk, geſchrewen by de hant
van Vrouwe Henrica van Erp, Ab-
diſſe van Vrou-Cloſter. Anton
Matthæus Jctus in Leiden, hat es
in ſeinen Veteris Ævi Analectis p.
141. biß 188. mit heraus gege-
ben, unter dem Titul: Henricæ
ab Erp, Abatiſſæ Cœnobii, vulgo
Vrouvvenclooſter dicti, in Subur-
banis Trajectenſibus, Annales Ver-
naculi.
Erudita,
Ein in der Philoſophie ſehr ge-
lehrtes und verſirtes Weibesbild,
ſoll ſich erſt in ihrem vollkommenen
Alter auff die Studia geleget haben.
Vid. Frauen-Lob in der Lobens-
wuͤrdigen Geſellſchafft gelehrter
Weiber. p. 14.
Eryphila. Siehe. Sibylla Eri-
thræa.
Eſclavage.
Iſt ein von ſchwartzen Coral-
len, Schmeltz, oder andern ſub-
tilen Drat zuſammen geflochtenes
Kettlein, ſo das Frauenzimmer
um den Halß ſchlinget, und 2. lan-
ge Theile davon uͤber den Schnuͤr-
Leib
Q 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |