Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Erdmuth Erigo stiffteten Nonnen-Closter zu St.Georgen in Leipzig Bernhardiner Ordens. Erdmuth Sophia. Churfürst Johann Georgens Erichto, Ein Thessalisches Weib, so we- Erigone, Eine Tochter des Iearus, und Erin Erip Erinna, Eine berühmte Poetin aus Te- Erinnys, Eine von denen Höllischen Fu- Eriphanis, Eine Poetin, so sich in den Jä- Eriphyle, Des Wahrsagers Amphiarai Weib,
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Erdmuth Erigo ſtiffteten Nonnen-Cloſter zu St.Georgen in Leipzig Bernhardiner Ordens. Erdmuth Sophia. Churfuͤrſt Johann Georgens Erichto, Ein Theſſaliſches Weib, ſo we- Erigone, Eine Tochter des Iearus, und Erin Erip Erinna, Eine beruͤhmte Poetin aus Te- Erinnys, Eine von denen Hoͤlliſchen Fu- Eriphanis, Eine Poetin, ſo ſich in den Jaͤ- Eriphyle, Des Wahrſagers Amphiarai Weib,
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Erdmuth Erigo
Erin Erip
ſtiffteten Nonnen-Cloſter zu St.
Georgen in Leipzig Bernhardiner
Ordens.
Erdmuth Sophia.
Churfuͤrſt Johann Georgens
II. in Sachſen, Tochter, ward ge-
bohren A. 1644. den 15. Febr.
war eine ausbuͤndig ſchoͤne, from-
me und gelehrte, abſonderlich in
der Hiſtorie und Politiſchen Wiſ-
ſen ſchafften hocherfahrne Prin-
ceßin. Ihr Gemahl war Chri-
ſtian Ernſt, Marggraf zu Bran-
denburg-Bareuth, mit dem ſie ſich
A. 1661. den 29. Decemb. ver-
ſprochen, und A. 1662. Beylager
hielte. Dieſe gelehrte Princeßin
ſtarb den 12. Junii A. 1670. im
26. Jahr ihres Alters. Sie hatge-
ſchrieben: Handlung von der Welt
Alter ſo zu Nuͤrnb. A. 1676. in 12.
gedruckt worden. Welches Buch
vielmahl wieder auffgeleget wor-
den. Vid. Bibliothec. Schulzian. p.
262. Henning Witte. Tom. I. Di-
arii Biographici ad Ann. Emortual.
Erichto,
Ein Theſſaliſches Weib, ſo we-
gen ihrer Zauberey und Schwartz-
kuͤnſtlerey, weit und breit bekannt
war.
Erigone,
Eine Tochter des Iearus, und
Schweſter der Penelope. Be-
truͤbte ſich uͤber ihres Vaters Tod,
ſo von etlichen trunckenen Bauern
ermordet war, dermaſſen, daß ſie
ſich vor Schmertz erhenckte. Sie
iſt aber hernach von denen Goͤttern
aus Erbarmniß in ein Himmels-
Zeichen verwandelt worden, wel-
ches die Jungfer benennet wird.
Erinna,
Eine beruͤhmte Poetin aus Te-
lia oder Teja, wiewohl auch einige
meynen, daß ſie aus der Inſul Les-
bos, oder gar aus der Inſul Rho-
dus, ſeyn ſolle. Sie war eine
vertraute Freundin von der be-
ruͤhmten Sappho, wie Tatianus
und Suidas vorgeben, und hat in
Doriſcher Sprache ein herrliches
Gedichte von 300. Verſen verfer-
tiget; auch uͤberdiß viel ande-
re ſchoͤne Epigrammata. Ihre
Schreib-Art ſoll dem majeſtaͤti-
ſchen Stylo des Homeri nichts
nachgegeben, ihr Verſtand aber,
die Sappho, wie Euſebius ſchreibet,
an Scharffſinnigkeit, und der Net-
teté weit uͤbertroffen haben. Sie
ſtarb in dem 19 den Jahre ihres
Alters. Propertius gedencket ih-
rer in ſeinen Gedichten L. II. Ihre
Gedichte ſind mit anzutreffen in
des Fulvii Urſini neun beruͤhmter
Poetinnen, A. 1568. zu Antwer-
pen heraus gegebenen Gedichten.
Erinnys,
Eine von denen Hoͤlliſchen Fu-
rien und Plag-Goͤttinnen.
Eriphanis,
Eine Poetin, ſo ſich in den Jaͤ-
ger Menalcas verliebet. Als ſie
aber keine Gegen-Liebe fand, und
dieſem unempfindlichen Liebhaber
durch Wald und Feld nachlieff,
und nichts dadurch erhalten konte,
hat ſie ein Gedichte verfertiget, ſo
ſie νόμιον genennet. Vid. L. I. Poe-
tices. Jul. Cæſar. Scaliger. p. 21.
Eriphyle,
Des Wahrſagers Amphiarai
Weib,
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