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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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[Spaltenumbruch]

Egerin Eheo
den Gottesdienst daselbst angeben
helffen.

Egerin,

Susanna, gebohrne Bornin, aus
Leipzig, ein in der Koch-Kunst wohl-
erfahrnes und geschicktes Weib, ge-
stalt sie A. 1706. das so genannte
Leipziger Koch-Buch heraus gege-
ben, so viel Approbation gefunden:
überdieß wuste sie vor vielen an-
dern mit dem Eingemachten sehr
wohl umzugehen, und selbiges in
Zucker zu sieden, massen sich die Vor-
nehmsten in der Stadt bey denen
angestellten Gastereyen und andern
Solennitaeten ihrer schmackbahren
und wohlzubereiteten Sachen mei-
stentheils zu bedienen pflegten.

Egla,

Davids Weib, mit welcher er
den Jethream gezeiget 2. Samuel. 3.
vers.
5.

Ehebette,

Heisset diejenige Lagerstatt mit
denen darzu gehörigen Betten, auch
bisweilen Vorhängen versehen,
worinnen Mann und Weib zu lie-
gen pflegen. Dergleichen Ehebet-
ten gehören nicht mit zur Gerade,
sondern es behält selbiges der Witt-
ber nach des Weibes Todt, und
zwar in solchen Zustande, wie sich
selbiges Zeit währender Ehe befun-
den, Land-R. lib. 3. art. 38. Weich-
bild. Art. 23. Hiernechst wird
auch nach denen Sächsischen Rech-
ten zum völligen Ehestande die Be-
schreitung des Ehebettes erfodert.

Ehe-Geld, siehe Mit-Gifft.
Ehe-Ordnung,

Ist eine von der hohen Landes-
[Spaltenumbruch]

Ehep Ehesch
Obrigkeit ausgestellte und publi-
cirte Sanction
und Vorschrifft,
worinnen denen Eheleuten ihre
Pflicht, Ordnung und Schuldig-
keit vorgehalten, auch zugleich ab-
gefasset wird, wie weit die Heyra-
then wegen der Blutfreundschafft
oder Schwägerschafft zugelassen.
Dergleichen Ehe-Ordnungen pfle-
gen jährlich von denen Cantzeln ab-
gelesen zu werden.

Ehe-Pacten, siehe Ehe-
Stifftung.
Ehescheidung,

Geschiehet, wenn ein Paar zu-
sammen copulirte Eheleute aus er-
heblichen und in denen Rechten zu-
gelassenen Ursachen wiederum ent-
weder von Tisch und Bette, oder,
wegen Ehebruch oder boßhaffter
Verlassung, gäntzlich von aller ehe-
lichen Verbindlichkeit dergestalt
geschieden und loßgesprochen wer-
den, daß hernach der unschuldige
Theil, oder nach Befindung der Sa-
che, alle beyde sich anderwerts auff
das neue verheyrathen mögen. Bey
der boßhaften Verlassung, wird der
abwesende Ehegatte auf Ansuchung
des andern in dreyer unterschiede-
nen Herren Lande öffentlich citiret
und angeschlagen: wenn nun die
gesetzte Frist verflossen, und der ab-
wesende sich nicht wieder einfindet,
mag der andre Theil sicher wieder
sich verheyrathen. In Peim einer
Stadt in der grossen Tartarey in
Asien, dürffen sich die Weiber, wenn
ihre Männerüber 19 Tage aussen-
bleiben, sicher vieder verheyrathen.
In dem Alten Testamente wurde
dergleichen Ehescheidung vermöge

des

[Spaltenumbruch]

Egerin Eheo
den Gottesdienſt daſelbſt angeben
helffen.

Egerin,

Suſaña, gebohrne Bornin, aus
Leipzig, ein in der Koch-Kunſt wohl-
erfahrnes und geſchicktes Weib, ge-
ſtalt ſie A. 1706. das ſo genannte
Leipziger Koch-Buch heraus gege-
ben, ſo viel Approbation gefunden:
uͤberdieß wuſte ſie vor vielen an-
dern mit dem Eingemachten ſehr
wohl umzugehen, und ſelbiges in
Zucker zu ſieden, maſſen ſich die Voꝛ-
nehmſten in der Stadt bey denen
angeſtellten Gaſtereyen und andern
Solennitæten ihrer ſchmackbahren
und wohlzubereiteten Sachen mei-
ſtentheils zu bedienen pflegten.

Egla,

Davids Weib, mit welcher er
den Jethream gezeiget 2. Samuel. 3.
verſ.
5.

Ehebette,

Heiſſet diejenige Lagerſtatt mit
denen darzu gehoͤrigen Betten, auch
bisweilen Vorhaͤngen verſehen,
worinnen Mann und Weib zu lie-
gen pflegen. Dergleichen Ehebet-
ten gehoͤren nicht mit zur Gerade,
ſondern es behaͤlt ſelbiges der Witt-
ber nach des Weibes Todt, und
zwar in ſolchen Zuſtande, wie ſich
ſelbiges Zeit waͤhrender Ehe befun-
den, Land-R. lib. 3. art. 38. Weich-
bild. Art. 23. Hiernechſt wird
auch nach denen Saͤchſiſchen Rech-
ten zum voͤlligen Eheſtande die Be-
ſchreitung des Ehebettes erfodert.

Ehe-Geld, ſiehe Mit-Gifft.
Ehe-Ordnung,

Iſt eine von der hohen Landes-
[Spaltenumbruch]

Ehep Eheſch
Obrigkeit ausgeſtellte und publi-
cirte Sanction
und Vorſchrifft,
worinnen denen Eheleuten ihre
Pflicht, Ordnung und Schuldig-
keit vorgehalten, auch zugleich ab-
gefaſſet wird, wie weit die Heyra-
then wegen der Blutfreundſchafft
oder Schwaͤgerſchafft zugelaſſen.
Dergleichen Ehe-Ordnungen pfle-
gen jaͤhrlich von denen Cantzeln ab-
geleſen zu werden.

Ehe-Pacten, ſiehe Ehe-
Stifftung.
Eheſcheidung,

Geſchiehet, wenn ein Paar zu-
ſammen copulirte Eheleute aus er-
heblichen und in denen Rechten zu-
gelaſſenen Urſachen wiederum ent-
weder von Tiſch und Bette, oder,
wegen Ehebruch oder boßhaffter
Verlaſſung, gaͤntzlich von aller ehe-
lichen Verbindlichkeit dergeſtalt
geſchieden und loßgeſprochen wer-
den, daß hernach der unſchuldige
Theil, oder nach Befindung der Sa-
che, alle beyde ſich anderwerts auff
das neue verheyrathen moͤgen. Bey
der boßhaften Verlaſſung, wird der
abweſende Ehegatte auf Anſuchung
des andern in dreyer unterſchiede-
nen Herren Lande oͤffentlich citiret
und angeſchlagen: wenn nun die
geſetzte Friſt verfloſſen, und der ab-
weſende ſich nicht wieder einfindet,
mag der andre Theil ſicher wieder
ſich verheyrathen. In Peim einer
Stadt in der groſſen Tartarey in
Aſien, duͤrffen ſich die Weiber, weñ
ihre Maͤnneruͤber 19 Tage auſſen-
bleiben, ſicher vieder verheyrathen.
In dem Alten Teſtamente wurde
dergleichen Eheſcheidung vermoͤge

des
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[0240] Egerin Eheo Ehep Eheſch den Gottesdienſt daſelbſt angeben helffen. Egerin, Suſaña, gebohrne Bornin, aus Leipzig, ein in der Koch-Kunſt wohl- erfahrnes und geſchicktes Weib, ge- ſtalt ſie A. 1706. das ſo genannte Leipziger Koch-Buch heraus gege- ben, ſo viel Approbation gefunden: uͤberdieß wuſte ſie vor vielen an- dern mit dem Eingemachten ſehr wohl umzugehen, und ſelbiges in Zucker zu ſieden, maſſen ſich die Voꝛ- nehmſten in der Stadt bey denen angeſtellten Gaſtereyen und andern Solennitæten ihrer ſchmackbahren und wohlzubereiteten Sachen mei- ſtentheils zu bedienen pflegten. Egla, Davids Weib, mit welcher er den Jethream gezeiget 2. Samuel. 3. verſ. 5. Ehebette, Heiſſet diejenige Lagerſtatt mit denen darzu gehoͤrigen Betten, auch bisweilen Vorhaͤngen verſehen, worinnen Mann und Weib zu lie- gen pflegen. Dergleichen Ehebet- ten gehoͤren nicht mit zur Gerade, ſondern es behaͤlt ſelbiges der Witt- ber nach des Weibes Todt, und zwar in ſolchen Zuſtande, wie ſich ſelbiges Zeit waͤhrender Ehe befun- den, Land-R. lib. 3. art. 38. Weich- bild. Art. 23. Hiernechſt wird auch nach denen Saͤchſiſchen Rech- ten zum voͤlligen Eheſtande die Be- ſchreitung des Ehebettes erfodert. Ehe-Geld, ſiehe Mit-Gifft. Ehe-Ordnung, Iſt eine von der hohen Landes- Obrigkeit ausgeſtellte und publi- cirte Sanction und Vorſchrifft, worinnen denen Eheleuten ihre Pflicht, Ordnung und Schuldig- keit vorgehalten, auch zugleich ab- gefaſſet wird, wie weit die Heyra- then wegen der Blutfreundſchafft oder Schwaͤgerſchafft zugelaſſen. Dergleichen Ehe-Ordnungen pfle- gen jaͤhrlich von denen Cantzeln ab- geleſen zu werden. Ehe-Pacten, ſiehe Ehe- Stifftung. Eheſcheidung, Geſchiehet, wenn ein Paar zu- ſammen copulirte Eheleute aus er- heblichen und in denen Rechten zu- gelaſſenen Urſachen wiederum ent- weder von Tiſch und Bette, oder, wegen Ehebruch oder boßhaffter Verlaſſung, gaͤntzlich von aller ehe- lichen Verbindlichkeit dergeſtalt geſchieden und loßgeſprochen wer- den, daß hernach der unſchuldige Theil, oder nach Befindung der Sa- che, alle beyde ſich anderwerts auff das neue verheyrathen moͤgen. Bey der boßhaften Verlaſſung, wird der abweſende Ehegatte auf Anſuchung des andern in dreyer unterſchiede- nen Herren Lande oͤffentlich citiret und angeſchlagen: wenn nun die geſetzte Friſt verfloſſen, und der ab- weſende ſich nicht wieder einfindet, mag der andre Theil ſicher wieder ſich verheyrathen. In Peim einer Stadt in der groſſen Tartarey in Aſien, duͤrffen ſich die Weiber, weñ ihre Maͤnneruͤber 19 Tage auſſen- bleiben, ſicher vieder verheyrathen. In dem Alten Teſtamente wurde dergleichen Eheſcheidung vermoͤge des

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/240>, abgerufen am 18.11.2024.