Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Drac Drap Dracona Penthilea, War des gelehrten Pittaci Mity- Dragant, Ist eine gewisse Art von weissen Drahomira, Vratislai I. Königs in Böhmen Drap d' Argent, Ist ein gantz silbern und mit al- Drap de Dames, Ist ein schwartzes zart und leicht Drap Drossel Drap d' Or, Ist ein gantz gülden gewebtes Drat in das Band, Ist gantz schwacher und zarter Drat-Leuchter, Ist ein von starcken eisernen Dreyfuß, Ist ein runder eiserner Creyß, Drögwald, Candida, eine teutsche Poetin, Drossel, Turdela, (Turdus minor) Vogel. O 3
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Drac Drap Dracona Penthilea, War des gelehrten Pittaci Mity- Dragant, Iſt eine gewiſſe Art von weiſſen Drahomira, Vratislai I. Koͤnigs in Boͤhmen Drap d’ Argent, Iſt ein gantz ſilbern und mit al- Drap de Dames, Iſt ein ſchwartzes zart und leicht Drap Droſſel Drap d’ Or, Iſt ein gantz guͤlden gewebtes Drat in das Band, Iſt gantz ſchwacher und zarter Drat-Leuchter, Iſt ein von ſtarcken eiſernen Dreyfuß, Iſt ein runder eiſerner Creyß, Drögwald, Candida, eine teutſche Poetin, Droſſel, Turdela, (Turdus minor) Vogel. O 3
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Drac Drap
Drap Droſſel
Dracona Penthilea,
War des gelehrten Pittaci Mity-
lenæi boͤſes und herrſchſuͤchtiges
Weib, welches, als ihr Mann eins-
mahls gute Freunde bey ſich tracti-
rete bey ihrem Eintritt in das Zim-
mer vor Zorn und Wuth den ge-
deckten Tiſch mit Speiß und Tranck
uͤber den Hauffen warff. Vid.
Plutarch. Libr. d. Animi Tranquil.
lit. P. II. p. 258.
Dragant,
Iſt eine gewiſſe Art von weiſſen
Gummi, deſſen ſich das Frauenzim-
mer bey ihrem Flor und Spitzen-
waſchen zu deren Starr- und Steif-
machung zu bedienen pfleget.
Drahomira,
Vratislai I. Koͤnigs in Boͤhmen
gottloſe Gemahlin, ſo durch Liſt
dieſen ihren Gemahl, mit Beyhuͤlf-
fe ſeines Bruders Boleslai I. ums
Leben brachte. Es traff ſie aber
die gerechte Rache wieder, indem ſie
lebendig von der Erde verſchlungen
ward.
Drap d’ Argent,
Iſt ein gantz ſilbern und mit al-
lerhand zierlichen Blumen und
Rancken durchwebetes und zube-
reitetes reiches Stuͤck, deſſen ſich
das Frauenzimmer zu ihrem Putz
und Galanterie zu bedienen pfleget.
Drap de Dames,
Iſt ein ſchwartzes zart und leicht
gewebtes wollenes Tuch, in welches
ſich das traurige Frauenzimmer zu
kleiden pfleget.
Drap d’ Or,
Iſt ein gantz guͤlden gewebtes
und reiches Stuͤck, mit allerhand
kuͤnſtlichen Blumen und Rangage
gezieret und durch gearbeitet, deſſen
ſich das Frauenzimmer zu ihrem
Putz und Galanterie zu bedienen
pfleget.
Drat in das Band,
Iſt gantz ſchwacher und zarter
ausgegluͤeter Drat, ſo unter das
Band ſauber angeſtochen wird, da-
mit die daꝛaus geknuͤpften Schleif-
fen auf den Fontangen und Hauben
ſtarr und ſteiff liegen bleiben.
Drat-Leuchter,
Iſt ein von ſtarcken eiſernen
Drat zuſammen geſetzter Leuchter,
hat eine eiſerne Tille, ſo man auf
und nieder ſchieben kan, und ſtehet
auf einem hoͤltzernen abgeſetzten
Fuſſe, wird nur in Kuͤch und Kel-
ler gebrauchet.
Dreyfuß,
Iſt ein runder eiſerner Creyß,
auf drey hohen Fuͤſſen ſtehend, wor-
auf man den Fiſch-Keſſel uͤber das
Feuer zuſtellen pfleget.
Drögwald,
Candida, eine teutſche Poetin,
ſo den Geſang der drey Maͤnner im
feurigen Ofen, und die Hiſtorie
vom Drachen zu Babel, wie auch
die Hiſtorie von Suſannen in ar-
tige Lieder gebracht.
Droſſel,
Turdela, (Turdus minor)
Tourd, iſt ein groſſer Vogel, doch
etwas kleiner als ein Krammets-
Vogel.
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