Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Corin Corne Lyricos geschrieben, und denen Ge-lehrten nicht unbekannt ist. Corinthen, Passulae minores, Raisins de Cornelia, Metelli Scipionis Tochter, Pom- Cornelia Graccha, Eine edle und gelehrte Römi- Corne Cornisi de, als welche sie vortrefflich undwohl erzogen hatte. Cicero in sei- nen Rhetoricis erhebet sie sehr hoch. Ihre Epistel, so sie an ihre Söhne geschrieben, weiset Sextus Chaero- neus, in seinem Buch de Laudibus Mulierum, mit auff. Sie hat nicht nur ihre eigenen Söhne, son- dern auch andere jungen Römer, so häuffig ihre Lectiones besuch- ten, informiret, wie Fabius Lib. XII. c. ult. berichtet, wodurch sie sich ein unsterbliches Lob erworben. Juve- nalis hat ihre vortrefflichen Meri- ten in seiner VI. Satyra berühret. Nach ihrem Tode ist ihr eine Sta- tue auffgerichtet worden. Vid. Ant. d. Guevara Horolog. Princip. l. II. c. 36. p. 570. Franc. Nann. d. Claris Corneliis Rom. Hiernechst soll sie eine vortreffliche Musica ge- wesen seyn. Frauenlob in der lobwürdigen Gesellschafft gelehr- ter Weiber. p. 11. Cornelia Paula, siehe Paula Cornelia. Cornelia Piscopia, siehe Pis- copia. Cornette, Ist eine gewisse Art von denen Cornisicia oder Cornisicina, Wie sie Vincentius de Beau- kommen
[Spaltenumbruch]
Corin Corne Lyricos geſchrieben, und denen Ge-lehrten nicht unbekannt iſt. Corinthen, Paſſulæ minores, Raiſins de Cornelia, Metelli Scipionis Tochter, Pom- Cornelia Graccha, Eine edle und gelehrte Roͤmi- Corne Corniſi de, als welche ſie vortrefflich undwohl erzogen hatte. Cicero in ſei- nen Rhetoricis erhebet ſie ſehr hoch. Ihre Epiſtel, ſo ſie an ihre Soͤhne geſchrieben, weiſet Sextus Chæro- neus, in ſeinem Buch de Laudibus Mulierum, mit auff. Sie hat nicht nur ihre eigenen Soͤhne, ſon- dern auch andere jungen Roͤmer, ſo haͤuffig ihre Lectiones beſuch- ten, informiret, wie Fabius Lib. XII. c. ult. berichtet, wodurch ſie ſich ein unſterbliches Lob erworben. Juve- nalis hat ihre vortrefflichen Meri- ten in ſeiner VI. Satyra beruͤhret. Nach ihrem Tode iſt ihr eine Sta- tue auffgerichtet worden. Vid. Ant. d. Guevara Horolog. Princip. l. II. c. 36. p. 570. Franc. Nann. d. Claris Corneliis Rom. Hiernechſt ſoll ſie eine vortreffliche Muſica ge- weſen ſeyn. Frauenlob in der lobwuͤrdigen Geſellſchafft gelehr- ter Weiber. p. 11. Cornelia Paula, ſiehe Paula Cornelia. Cornelia Piſcopia, ſiehe Pis- copia. Cornette, Iſt eine gewiſſe Art von denen Corniſicia oder Corniſicina, Wie ſie Vincentius de Beau- kommen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0209"/><cb n="373"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Corin Corne</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Lyricos</hi> geſchrieben, und denen Ge-<lb/> lehrten nicht unbekannt iſt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Corinthen,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Paſſulæ minores, Raiſins de<lb/> Corinthe,</hi> ſind nichts anders als<lb/> kleine Weinbeeren, welche in denen<lb/> Inſeln <hi rendition="#aq">Cephalonia</hi> und <hi rendition="#aq">Zante,</hi> un-<lb/> ter der Venetianer Gebieth gele-<lb/> gen, wachſen, daſelbſt ſie am Stock<lb/> ſo lange ſtehen bleiben, biß ſie duͤrre<lb/> werden und abfallen. Man nen-<lb/> net ſie insgemein kleine Roſinen,<lb/> welche ein gutes Mittel wider den<lb/> alten Huſten ſind, weil ſie den Leib<lb/> anfeuchten und kuͤhlen; ſie ſtaͤrcken<lb/> auch Lung und Leber, machen gut<lb/> Gebluͤt, und geben dem Leibe<lb/> Krafft: um dieſer Urſache willen<lb/> brauchen ſolche die Koͤche zu vieler-<lb/> ley Speiſen, wie ſolches bey denen<lb/> Zubereitungen dererſelben hin und<lb/> wieder wird zu ſehen ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Cornelia,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Metelli Scipionis</hi> Tochter, <hi rendition="#aq">Pom-<lb/> peji</hi> Gemahlin, war ein gelehrtes<lb/> Weib, verſtunde ſich wohl auf die<lb/><hi rendition="#aq">Geometrie,</hi> war in der <hi rendition="#aq">Muſic</hi> erfah-<lb/> ren, und machte einen nicht unan-<lb/> genehmen Vers. <hi rendition="#aq">Vid. Voſſium de<lb/> quatuor artibus popularibus. c. 4.<lb/> §.</hi> 28.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Cornelia Graccha,</hi> </head><lb/> <p>Eine edle und gelehrte Roͤmi-<lb/> ſche Matrone, von groſſer Bered-<lb/> ſamkeit, des <hi rendition="#aq">Sempronii Gracchi</hi><lb/> Weib, und <hi rendition="#aq">Tiberii</hi> und <hi rendition="#aq">Caji Gracchi</hi><lb/> Mutter: ihre Gewohnheit war we-<lb/> der mit Reichthum noch Schaͤtzen<lb/> zu prahlen, ſondern ſie meynte, daß<lb/> ihr groͤſter Schatz und alleredelſtes<lb/> Kleinod in ihren Kindern beſtuͤn-<lb/><cb n="374"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Corne Corniſi</hi></fw><lb/> de, als welche ſie vortrefflich und<lb/> wohl erzogen hatte. <hi rendition="#aq">Cicero</hi> in ſei-<lb/> nen <hi rendition="#aq">Rhetoricis</hi> erhebet ſie ſehr hoch.<lb/> Ihre Epiſtel, ſo ſie an ihre Soͤhne<lb/> geſchrieben, weiſet <hi rendition="#aq">Sextus Chæro-<lb/> neus,</hi> in ſeinem Buch <hi rendition="#aq">de Laudibus<lb/> Mulierum,</hi> mit auff. Sie hat<lb/> nicht nur ihre eigenen Soͤhne, ſon-<lb/> dern auch andere jungen Roͤmer,<lb/> ſo haͤuffig ihre <hi rendition="#aq">Lectiones</hi> beſuch-<lb/> ten, <hi rendition="#aq">informiret,</hi> wie <hi rendition="#aq">Fabius Lib. XII.<lb/> c. ult.</hi> berichtet, wodurch ſie ſich ein<lb/> unſterbliches Lob erworben. <hi rendition="#aq">Juve-<lb/> nalis</hi> hat ihre vortrefflichen <hi rendition="#aq">Meri-<lb/> ten</hi> in ſeiner <hi rendition="#aq">VI. Satyra</hi> beruͤhret.<lb/> Nach ihrem Tode iſt ihr eine <hi rendition="#aq">Sta-<lb/> tue</hi> auffgerichtet worden. <hi rendition="#aq">Vid.<lb/> Ant. d. Guevara Horolog. Princip.<lb/> l. II. c. 36. p. 570. Franc. Nann. d.<lb/> Claris Corneliis Rom.</hi> Hiernechſt<lb/> ſoll ſie eine vortreffliche <hi rendition="#aq">Muſica</hi> ge-<lb/> weſen ſeyn. Frauenlob in der<lb/> lobwuͤrdigen Geſellſchafft gelehr-<lb/> ter Weiber. <hi rendition="#aq">p.</hi> 11.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Cornelia Paula,</hi> ſiehe <hi rendition="#aq">Paula<lb/> Cornelia.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Cornelia Piſcopia,</hi> ſiehe <hi rendition="#aq">Pis-<lb/> copia.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Cornette,</hi> </head><lb/> <p>Iſt eine gewiſſe Art von denen<lb/> nicht allzu hoch geſtecktẽ Nachtzeu-<lb/> gen, deſſen ſich das vornehme Frau-<lb/> enzim̃er zu Bedeckung des Hauptes<lb/> bedienet. Siehe <hi rendition="#fr">Nacht-Zeug.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Corniſicia</hi> oder <hi rendition="#aq">Corniſicina,</hi></head><lb/> <p>Wie ſie <hi rendition="#aq">Vincentius de Beau-<lb/> vais</hi> nennet. Eine ſehr gelehrte<lb/> Roͤmerin, und des beruͤhmten Poe-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Corniſicii</hi> Schweſter, welche<lb/> ihren Bruder ziemlich gleich ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kommen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0209]
Corin Corne
Corne Corniſi
Lyricos geſchrieben, und denen Ge-
lehrten nicht unbekannt iſt.
Corinthen,
Paſſulæ minores, Raiſins de
Corinthe, ſind nichts anders als
kleine Weinbeeren, welche in denen
Inſeln Cephalonia und Zante, un-
ter der Venetianer Gebieth gele-
gen, wachſen, daſelbſt ſie am Stock
ſo lange ſtehen bleiben, biß ſie duͤrre
werden und abfallen. Man nen-
net ſie insgemein kleine Roſinen,
welche ein gutes Mittel wider den
alten Huſten ſind, weil ſie den Leib
anfeuchten und kuͤhlen; ſie ſtaͤrcken
auch Lung und Leber, machen gut
Gebluͤt, und geben dem Leibe
Krafft: um dieſer Urſache willen
brauchen ſolche die Koͤche zu vieler-
ley Speiſen, wie ſolches bey denen
Zubereitungen dererſelben hin und
wieder wird zu ſehen ſeyn.
Cornelia,
Metelli Scipionis Tochter, Pom-
peji Gemahlin, war ein gelehrtes
Weib, verſtunde ſich wohl auf die
Geometrie, war in der Muſic erfah-
ren, und machte einen nicht unan-
genehmen Vers. Vid. Voſſium de
quatuor artibus popularibus. c. 4.
§. 28.
Cornelia Graccha,
Eine edle und gelehrte Roͤmi-
ſche Matrone, von groſſer Bered-
ſamkeit, des Sempronii Gracchi
Weib, und Tiberii und Caji Gracchi
Mutter: ihre Gewohnheit war we-
der mit Reichthum noch Schaͤtzen
zu prahlen, ſondern ſie meynte, daß
ihr groͤſter Schatz und alleredelſtes
Kleinod in ihren Kindern beſtuͤn-
de, als welche ſie vortrefflich und
wohl erzogen hatte. Cicero in ſei-
nen Rhetoricis erhebet ſie ſehr hoch.
Ihre Epiſtel, ſo ſie an ihre Soͤhne
geſchrieben, weiſet Sextus Chæro-
neus, in ſeinem Buch de Laudibus
Mulierum, mit auff. Sie hat
nicht nur ihre eigenen Soͤhne, ſon-
dern auch andere jungen Roͤmer,
ſo haͤuffig ihre Lectiones beſuch-
ten, informiret, wie Fabius Lib. XII.
c. ult. berichtet, wodurch ſie ſich ein
unſterbliches Lob erworben. Juve-
nalis hat ihre vortrefflichen Meri-
ten in ſeiner VI. Satyra beruͤhret.
Nach ihrem Tode iſt ihr eine Sta-
tue auffgerichtet worden. Vid.
Ant. d. Guevara Horolog. Princip.
l. II. c. 36. p. 570. Franc. Nann. d.
Claris Corneliis Rom. Hiernechſt
ſoll ſie eine vortreffliche Muſica ge-
weſen ſeyn. Frauenlob in der
lobwuͤrdigen Geſellſchafft gelehr-
ter Weiber. p. 11.
Cornelia Paula, ſiehe Paula
Cornelia.
Cornelia Piſcopia, ſiehe Pis-
copia.
Cornette,
Iſt eine gewiſſe Art von denen
nicht allzu hoch geſtecktẽ Nachtzeu-
gen, deſſen ſich das vornehme Frau-
enzim̃er zu Bedeckung des Hauptes
bedienet. Siehe Nacht-Zeug.
Corniſicia oder Corniſicina,
Wie ſie Vincentius de Beau-
vais nennet. Eine ſehr gelehrte
Roͤmerin, und des beruͤhmten Poe-
ten Corniſicii Schweſter, welche
ihren Bruder ziemlich gleich ge-
kommen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |