Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Clio Clasia Clio, Die erste unter denen Musen Clitagora, Von Lacedaemon aus der Insul Clitus, Eine alte Griechische Poetin. Closter-Jungfrau, siehe Nonne. Clotho, Eine von den Parcen, so den Le- Clotildis, Königin der Francken, eine be- Clusia, Ein sehr schamhafftes Frauen- Clymene Cocä von dem Tusco zur Gemahlin be-gehret, weil er aber selbige nicht be- kahm, ließ er die Stadt bestürmen- Clusia solches ersehend, stürtzte sich von einen Thurm herunter, weil a- ber der Wind sich in ihre Unterklei- der verfangen, fiel sie sonder Scha- den und Verletzung auf die Erde. Clymene, Die Tochter des Oceanus und Clytemnestra, Des Tyndarus und der Ledae Clytia Oder Clytie, eine von des Ocea- Cocae, Des Antonii Coci sehr gelehrte Codille
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Clio Claſia Clio, Die erſte unter denen Muſen Clitagora, Von Lacedæmon aus der Inſul Clitus, Eine alte Griechiſche Poetin. Cloſter-Jungfrau, ſiehe Nonne. Clotho, Eine von den Parcen, ſo den Le- Clotildis, Koͤnigin der Francken, eine be- Cluſia, Ein ſehr ſchamhafftes Frauen- Clymene Cocaͤ von dem Tuſco zur Gemahlin be-gehret, weil er aber ſelbige nicht be- kahm, ließ er die Stadt beſtuͤrmen- Cluſia ſolches erſehend, ſtuͤrtzte ſich von einen Thurm herunter, weil a- ber der Wind ſich in ihre Unterklei- der verfangen, fiel ſie ſonder Scha- den und Verletzung auf die Erde. Clymene, Die Tochter des Oceanus und Clytemneſtra, Des Tyndarus und der Ledæ Clytia Oder Clytie, eine von des Ocea- Cocæ, Des Antonii Coci ſehr gelehrte Codille
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Clio Claſia
Clymene Cocaͤ
Clio,
Die erſte unter denen Muſen
und Pierinnen: Die Ehre und
Ruhm genannt, ſo die Tichter von
ihrer Poeſie zu hoffen.
Clitagora,
Von Lacedæmon aus der Inſul
Morea, eine Poetin, ſo zu ihrer
Zeit gar beruͤhmt ſoll geweſen ſeyn.
Vid. Scholiaſt. Ariſtophan. Veſp.
519. & 20.
Clitus,
Eine alte Griechiſche Poetin.
Der beruͤhmte Amphiſtratus hat ih-
re Seule verfertiget, ſoihr zu Ehren
auffgeſetzet worden. Vid. Tatian.
Orat. Contr. Græc. p. 168.
Cloſter-Jungfrau, ſiehe
Nonne.
Clotho,
Eine von den Parcen, ſo den Le-
bensfaden ſpinnen.
Clotildis,
Koͤnigin der Francken, eine be-
hertzte und tapffere Dame, welche
weil ihr Gemahl Clodoveus den an
ihrẽ Eltern begangenen Mord nicht
ſattſam gerochen, nach deſſen Tode
ihren juͤngſten Sohn auffmunter-
te und durch behertztes Zureden da-
hin brachte, daß er die Burgundier
mit Krieg uͤberzog. Vid. Kranz. L. II.
Wandal. c. IX. n. 29.
Cluſia,
Ein ſehr ſchamhafftes Frauen-
zimmer und Tochter des Koͤnigs
Tuſci, welche der Kaͤyſer Torqua-
tus, ſo gegen ſelbige entbrandt war,
von dem Tuſco zur Gemahlin be-
gehret, weil er aber ſelbige nicht be-
kahm, ließ er die Stadt beſtuͤrmen-
Cluſia ſolches erſehend, ſtuͤrtzte ſich
von einen Thurm herunter, weil a-
ber der Wind ſich in ihre Unterklei-
der verfangen, fiel ſie ſonder Scha-
den und Verletzung auf die Erde.
Clymene,
Die Tochter des Oceanus und
der Thetis, des Japeti Weib. Der-
gleichen Nahmen fuͤhrte auch der
ſchoͤnen Helena ihre Bediente und
Vertraute, ſo mit ihr nach Troja
gienge.
Clytemneſtra,
Des Tyndarus und der Ledæ
Tochter, des Koͤnigs Agamemno-
nis Gemahlin, welchen ſie, als er aus
dem Trojaniſchen Kriege wieder zu-
ruͤcke kam, mit Huͤlffe ihres Kebs-
Manns und Ehebrechers des Ægi-
ſthus umgebracht. Welche Mord-
that der Sohn Oreſtes an beyder-
ſeits Verbrechern wiederum gero-
chen.
Clytia
Oder Clytie, eine von des Ocea-
ni Nymphen, ſo mit dem Apollo in
Liebe lag; ward zuletzt in ein Kraut,
Wegwart oder Sonnenwende ge-
nannt, verwandelt. Dergleichen
Nahmen fuͤhrte auch des Tantalus
Eheweib und Amphidamantis Toch-
ter. Item des Amyntoris Concu.
bine.
Cocæ,
Des Antonii Coci ſehr gelehrte
Toͤchter, ſo vortrefflich in dem Grie-
chiſchen und Lateiniſchen ſollen ge-
weſen ſeyn; Wie Cambdenus in
ſeinen Annalibus p. 284. berichtet.
Codille
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