Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Citronen Claudia Citronen Reisser, Ist ein gewisses Koch-Instru- Civitellischen Weiber Diese waren tapffere und Claudia, Eine von denen Vestalischen Claudia, Des Statii Papinii, eines vor- Claudia mit ihrem Mann nach Neapolisbegeben, allwo sie, als ein vortreffli- ches gelehrtes und in allen Künsten erfahrnes Weib, ihrem Manne nicht wenig zu seinem Wercke be- förderlich gewesen. Vid. Ravis. Textor. in Offic. l. 4. c. 12. p. 344. Claudia, Ein in allerhand guten Künsten Claudia, Bectozia, wurde nur Scholasti- Claudia Felicitas, Ertz-Hertzogin von Oesterreich, Claudia, M 2
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Citronen Claudia Citronen Reiſſer, Iſt ein gewiſſes Koch-Inſtru- Civitelliſchen Weiber Dieſe waren tapffere und Claudia, Eine von denen Veſtaliſchen Claudia, Des Statii Papinii, eines vor- Claudia mit ihrem Mann nach Neapolisbegeben, allwo ſie, als ein vortreffli- ches gelehrtes und in allen Kuͤnſten erfahrnes Weib, ihrem Manne nicht wenig zu ſeinem Wercke be- foͤrderlich geweſen. Vid. Raviſ. Textor. in Offic. l. 4. c. 12. p. 344. Claudia, Ein in allerhand guten Kuͤnſten Claudia, Bectozia, wurde nur Scholaſti- Claudia Felicitas, Ertz-Hertzogin von Oeſterreich, Claudia, M 2
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Citronen Claudia
Claudia
Citronen Reiſſer,
Iſt ein gewiſſes Koch-Inſtru-
mentlein, wormit man die Citro-
nen, ſo auf die Schuͤſſelraͤnder gele-
get werden, zu reiſſen und auszu-
ſtechen pfleget.
Civitelliſchen Weiber
Dieſe waren tapffere und
recht behertzte Weiber, ſo ſich bey der
Belagerung Civitella, einer Stadt
in Neapolis, ſo A. 1557. von Gui-
ſio unternom̃en ward, recht ſtreit-
bar und heldenmaͤßig erwieſen, an-
geſehen ſie wie ihre Maͤnner bewaf-
net, mit auf die Stadt-Mauren
giengen, den durch den Feind an-
gethanen Schaden der Mauren
bey Nachtzeit wiederum erſetzen
holffen, Ausfaͤlle mit thaten, und
ohngeachtet ihrer viele von ihren
Geſchlechte darbey getoͤdtet wur-
den, dennoch in ihrer tapffern Ge-
genwehr beſtaͤndig und wunderns-
wuͤrdig fortfuhren. Vid. Thuan.
T. III. L. 28. ad A. 1557.
Claudia,
Eine von denen Veſtaliſchen
Jungfrauen; welche, als man ſel-
bige einiger Unzucht beſchuldigen
wolte, um ihre Unſchuld darzuthun,
mit ihrem Guͤrtel ein groſſes
Schiff, ſo viel 1000. Menſchen
nicht bewegen mochten, allein fort-
gezogen.
Claudia,
Des Statii Papinii, eines vor-
trefflichen Roͤmiſchen Poeten und
Redners, Eheweib, ſo gleichfalls
ſehr gelehrt geweſen: ſie hat unter
dem Domitiano gelebet, und als
dieſer Kaͤyſer verſtorben, hat ſie ſich
mit ihrem Mann nach Neapolis
begeben, allwo ſie, als ein vortreffli-
ches gelehrtes und in allen Kuͤnſten
erfahrnes Weib, ihrem Manne
nicht wenig zu ſeinem Wercke be-
foͤrderlich geweſen. Vid. Raviſ.
Textor. in Offic. l. 4. c. 12. p. 344.
Claudia,
Ein in allerhand guten Kuͤnſten
wohl erfahrnes und gelehrtes
Weib, weswegen ſie Plutarchus
nicht wenig geruͤhmet. Vid. Joh.
Frauenlob in der Lobwuͤrdigen Ge-
ſellſchaft gelehrter Frauenzimmer.
p. 10.
Claudia,
Bectozia, wurde nur Scholaſti-
ca genennet, war aus Franckreich
gebuͤrtig, hat vieles in Lateiniſchen
und auch Frantzoͤiſchen Verſen ge-
ſchrieben, und ward deſſentwegen
von Franciſco I. ſehr hoch gehalten.
Nachdem ſie ſich zu der Secte der
Academicorum bekennt, ſtarb ſie
A. 1547. Vid. Hilar. Coſt. Elog.
foem. illuſtr. T. II. p. 8. p. 755.
Conf. Lud. Domin. d. Nobil. foe-
min. it. Fr. Auguſtin. Theatr. foem.
illuſtr.
Claudia Felicitas,
Ertz-Hertzogin von Oeſterreich,
zu Inſpruck, Erb-Princeßin von
Tyrol, Kaͤyſers Leopoldi andere
Gemahlin, ſo A. 1673. den 15.
Octobr. vermaͤhlet ward, aber kurtz
darauf A. 1676. wieder verſtarb.
Sie war eine gelehrte Princeßin,
maſſen ſie in Hiſtorien und auslaͤn-
diſchen, auch lateiniſcher Sprachen
unvergleichlich erfahren geweſen.
Vid. Weiſium im curioeſen Anhan-
ge des polit. Nach-Tiſches. p. 89.
Claudia,
M 2
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