Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Chal Char Chalotte, siehe Schalotte. Chamelouque, Ist ein lang niedergelassenes Champignon, siehe Pfiffer- ling. des Champs, Magdalena, ein gelehrtes Frau- Chariclo, War des Apollinis Tochter, und Charites, siehe Gratien. Charixena, siehe Carixena. Charmiren, Ist eine heimliche Entdeckung Chasp Chen te Minen zu verstehen giebet, daßsie ihm nicht ungeneiget sey. Chaspia, Oder Cozbia, war eine Fürstli- de Chate, siehe des Jardins Marie Catherine. di Chateaunef, Maria oder Landini, eine virtu- Chenellen, Deutsch: Schönellgen, sind sammt- Chenellen-Kappen, Seynd ein schwartzes seidenes wahren
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Chal Char Chalotte, ſiehe Schalotte. Chamelouque, Iſt ein lang niedergelaſſenes Champignon, ſiehe Pfiffer- ling. des Champs, Magdalena, ein gelehrtes Frau- Chariclo, War des Apollinis Tochter, und Charites, ſiehe Gratien. Charixena, ſiehe Carixena. Charmiren, Iſt eine heimliche Entdeckung Chaſp Chen te Minen zu verſtehen giebet, daßſie ihm nicht ungeneiget ſey. Chaſpia, Oder Cozbia, war eine Fuͤrſtli- de Chate, ſiehe des Jardins Marie Catherine. di Chateaunef, Maria oder Landini, eine virtu- Chenellen, Deutſch: Schoͤnellgen, ſind ſam̃t- Chenellen-Kappen, Seynd ein ſchwartzes ſeidenes wahren
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Chal Char
Chaſp Chen
Chalotte, ſiehe Schalotte.
Chamelouque,
Iſt ein lang niedergelaſſenes
aus allerhand ſeidenen oder andern
Zeugen verfertigtes Ober-Kleid
mit Schlaff-Peltz-Ermeln und
gantz glatten Leibe, deſſen ſich das
Frauenzimmer zu bedienen pfleget.
Die Vornehmen ſtecken die Schlep-
pe oder den Schweiff davon auf die
eine Seite, die Gemeinen aber tra-
gen ſie gleich aus, weßwegen ſie
auch nicht gar zu lang daran ge-
ſchnitten wird.
Champignon, ſiehe Pfiffer-
ling.
des Champs,
Magdalena, ein gelehrtes Frau-
enzimmer in Franckreich, war eine
Gemahlin des Controlleurs Ser-
vin, Herrn von Pinoches und eine
Mutter Ludovici Servin de Pino-
ches, eines gelehrten Parlaments
Advocaten. Sie lebte 1584. und
ſchrieb Memoires touchant la Poli-
ce de France, Griechiſche, Lateini-
ſche und Frantzoͤiſche Gedichte.
Chariclo,
War des Apollinis Tochter, und
des Centauri Chironis Eheweib.
Charites, ſiehe Gratien.
Charixena, ſiehe Carixena.
Charmiren,
Iſt eine heimliche Entdeckung
der Liebe, wenn ein Frauenzimmer
einer Manns-Perſon durch aller-
hand liebreiche Blicke und verlieb-
te Minen zu verſtehen giebet, daß
ſie ihm nicht ungeneiget ſey.
Chaſpia,
Oder Cozbia, war eine Fuͤrſtli-
che Midianitiſche Princeßin, deren
Vater Sur, geheiſſen. Numer. 25.
v. 7. 8. 14. 15. 18. darbey aber ein
aberglaͤubiſches und ketzeriſches
Weibesbild, ſo in der Kirchen Got-
tes viel Aberglauben erweckte, weß-
wegen ſie auch von dem Prieſter
Pinehas ſamt Simri einem Iſraeli-
tiſchen Fuͤrſten erſtochen ward.
Vid. Joſeph. Antiquitat. Jud. lib.
4. fol. 63.
de Chate, ſiehe des Jardins
Marie Catherine.
di Chateaunef,
Maria oder Landini, eine virtu-
oſe und beruͤhmte Saͤngerin in
Italien.
Chenellen,
Deutſch: Schoͤnellgen, ſind ſam̃t-
ne Schnuͤrgen von allerhand cou-
leuren, ſo gantz zarte von Sammet
abgeſchnitten und auf Saͤyten
oder auf ſubtilen Drat gewun-
den werden, ſo das Frauenzimmer
entweder vorn in den Fontangen,
oder an den Halstuͤchern, oder auch
an Roͤcken traͤgt, werden auch ſonſt
Raͤupgen genannt.
Chenellen-Kappen,
Seynd ein ſchwartzes ſeidenes
leichtes Gewebe, mit ſo genannten
Chenellen oder Raͤupgen durch-
ſchlungen, deſſen ſich das Frauen-
zimmer bey Winters-Zeit uͤber die
Fontangen geſchlagen zu bedienen
und damit wieder die Kaͤlte zu ver-
wahren
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