Seynd kleine silberne Löfflein mit langen Stielen, wormit man den Zucker in den Caffe-Schälgen herum rühret.
Caffe-Menscher,
Heissen nach heutiger Art zu re- den, diejenigen verdächtigen und liederlichen Weibes-Bilder, so in denen Caffe-Häusern das anwe- sende Mannsvolck bedienen, und ihm alle willige Dienste bezeugen.
Caffe-Mühle,
Ist ein von Holtz verfertigtes Instrument, von oben mit einer Ley- er und der darzu gehörigen Schraube, von unten aber mit ei- nem Fach und Schubekästlein (worein der klein gemahlene Caffe fällt) versehen, worinnen die ge- rösteten und gebrandten Caffee- Bohnen klein gerieben und klar zermalmet werden.
Caffe-Pott oder Topff,
Ist ein von Meßing, von Printz- Metall oder Blech länglicht und ge- triebenes Geschirr, stehend auff 3. hohen Füssen, mit Handhaben, und ein oder mehr hänlein versehen, worinnen der gekochte Caffe auff- getragen wird.
Caffe-Schälgen oder Näpffgen,
Seynd dünne und klare von Porcellain verfertigte runde und unten zugespitzte kleine Näpfflein mit ihren darzu gehörigen Schäl- gen, woraus das Frauenzimmer den Caffe zu trincken pfleget.
[Spaltenumbruch]
Caffe Callenb
Caffe-Schwestergen,
Heissen einige verträute und gu- te Freundinnen, so täglich auf ein Schälgen Caffee zusammen kom- men, und sich darbey eine Ergö- tzung machen.
Caffe-Teller,
Seynd kleine runde von Stroh geflochtene Teller, worauff die Caf- fee-Schälgen gesetzet werden.
Caffe-Tisch,
Ist ein kleiner ovaler laccirter Tisch auf einem niedrigen Gestelle stehend, an welchen man das Ober- blatt ein und ausschlagen kan, wor- auff das Frauenzimmer den Caffe zu trincken pfleget.
Cafftar,
Seynd lange und sehr weite O- ber-Röcke, so das Frauenzimmer in Moscau zu tragen pfleget.
Calamank,
Ist ein Englischer wollener ein oder mehr farbigter Zeug, gestreiffet oder geblühmet, von unterschiede- ner Sorte und Güte, dessen sich das Frauenzimmer meistens zu ih- ren Hauß-Kleidern oder Unterzie- he-Röcken, zu bedienen pfleget; die schlechteste und leichteste Sorte von Calamank, nennet man ins- gemein Sarge de Poys.
Calecutischer Hahn, siehe Türckischer Hahn.
Callenbergia,
Ursula Regina, gebohrne Freyin von Friesen, vermählte Gräfin von
Callen-
[Spaltenumbruch]
Caffe
Caffe-Loͤffel,
Seynd kleine ſilberne Loͤfflein mit langen Stielen, wormit man den Zucker in den Caffe-Schaͤlgen herum ruͤhret.
Caffe-Menſcher,
Heiſſen nach heutiger Art zu re- den, diejenigen verdaͤchtigen und liederlichen Weibes-Bilder, ſo in denen Caffe-Haͤuſern das anwe- ſende Mannsvolck bedienen, und ihm alle willige Dienſte bezeugen.
Caffe-Muͤhle,
Iſt ein von Holtz verfertigtes Inſtrument, von oben mit einer Ley- er und der darzu gehoͤrigen Schraube, von unten aber mit ei- nem Fach und Schubekaͤſtlein (worein der klein gemahlene Caffe faͤllt) verſehen, worinnen die ge- roͤſteten und gebrandten Caffee- Bohnen klein gerieben und klar zermalmet werden.
Caffe-Pott oder Topff,
Iſt ein von Meßing, von Printz- Metall oder Blech laͤnglicht und ge- triebenes Geſchirr, ſtehend auff 3. hohen Fuͤſſen, mit Handhaben, und ein oder mehr haͤnlein verſehen, worinnen der gekochte Caffe auff- getragen wird.
Caffe-Schaͤlgen oder Naͤpffgen,
Seynd duͤnne und klare von Porcellain verfertigte runde und unten zugeſpitzte kleine Naͤpfflein mit ihren darzu gehoͤrigen Schaͤl- gen, woraus das Frauenzimmer den Caffe zu trincken pfleget.
[Spaltenumbruch]
Caffe Callenb
Caffe-Schweſtergen,
Heiſſen einige vertraͤute und gu- te Freundinnen, ſo taͤglich auf ein Schaͤlgen Caffee zuſammen kom- men, und ſich darbey eine Ergoͤ- tzung machen.
Caffe-Teller,
Seynd kleine runde von Stroh geflochtene Teller, worauff die Caf- fee-Schaͤlgen geſetzet werden.
Caffe-Tiſch,
Iſt ein kleiner ovaler laccirter Tiſch auf einem niedrigen Geſtelle ſtehend, an welchen man das Ober- blatt ein und ausſchlagen kan, wor- auff das Frauenzimmer den Caffe zu trincken pfleget.
Cafftar,
Seynd lange und ſehr weite O- ber-Roͤcke, ſo das Frauenzimmer in Moſcau zu tragen pfleget.
Calamank,
Iſt ein Engliſcher wollener ein oder mehr farbigter Zeug, geſtreiffet oder gebluͤhmet, von unterſchiede- ner Sorte und Guͤte, deſſen ſich das Frauenzimmer meiſtens zu ih- ren Hauß-Kleidern oder Unterzie- he-Roͤcken, zu bedienen pfleget; die ſchlechteſte und leichteſte Sorte von Calamank, nennet man ins- gemein Sarge de Poys.
Calecutiſcher Hahn, ſiehe Tuͤrckiſcher Hahn.
Callenbergia,
Urſula Regina, gebohrne Freyin von Frieſen, vermaͤhlte Graͤfin von
Callen-
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[0165]
Caffe
Caffe Callenb
Caffe-Loͤffel,
Seynd kleine ſilberne Loͤfflein
mit langen Stielen, wormit man
den Zucker in den Caffe-Schaͤlgen
herum ruͤhret.
Caffe-Menſcher,
Heiſſen nach heutiger Art zu re-
den, diejenigen verdaͤchtigen und
liederlichen Weibes-Bilder, ſo in
denen Caffe-Haͤuſern das anwe-
ſende Mannsvolck bedienen, und
ihm alle willige Dienſte bezeugen.
Caffe-Muͤhle,
Iſt ein von Holtz verfertigtes
Inſtrument, von oben mit einer Ley-
er und der darzu gehoͤrigen
Schraube, von unten aber mit ei-
nem Fach und Schubekaͤſtlein
(worein der klein gemahlene Caffe
faͤllt) verſehen, worinnen die ge-
roͤſteten und gebrandten Caffee-
Bohnen klein gerieben und klar
zermalmet werden.
Caffe-Pott oder Topff,
Iſt ein von Meßing, von Printz-
Metall oder Blech laͤnglicht und ge-
triebenes Geſchirr, ſtehend auff 3.
hohen Fuͤſſen, mit Handhaben, und
ein oder mehr haͤnlein verſehen,
worinnen der gekochte Caffe auff-
getragen wird.
Caffe-Schaͤlgen oder
Naͤpffgen,
Seynd duͤnne und klare von
Porcellain verfertigte runde und
unten zugeſpitzte kleine Naͤpfflein
mit ihren darzu gehoͤrigen Schaͤl-
gen, woraus das Frauenzimmer
den Caffe zu trincken pfleget.
Caffe-Schweſtergen,
Heiſſen einige vertraͤute und gu-
te Freundinnen, ſo taͤglich auf ein
Schaͤlgen Caffee zuſammen kom-
men, und ſich darbey eine Ergoͤ-
tzung machen.
Caffe-Teller,
Seynd kleine runde von Stroh
geflochtene Teller, worauff die Caf-
fee-Schaͤlgen geſetzet werden.
Caffe-Tiſch,
Iſt ein kleiner ovaler laccirter
Tiſch auf einem niedrigen Geſtelle
ſtehend, an welchen man das Ober-
blatt ein und ausſchlagen kan, wor-
auff das Frauenzimmer den Caffe
zu trincken pfleget.
Cafftar,
Seynd lange und ſehr weite O-
ber-Roͤcke, ſo das Frauenzimmer in
Moſcau zu tragen pfleget.
Calamank,
Iſt ein Engliſcher wollener ein
oder mehr farbigter Zeug, geſtreiffet
oder gebluͤhmet, von unterſchiede-
ner Sorte und Guͤte, deſſen ſich
das Frauenzimmer meiſtens zu ih-
ren Hauß-Kleidern oder Unterzie-
he-Roͤcken, zu bedienen pfleget;
die ſchlechteſte und leichteſte Sorte
von Calamank, nennet man ins-
gemein Sarge de Poys.
Calecutiſcher Hahn, ſiehe
Tuͤrckiſcher Hahn.
Callenbergia,
Urſula Regina, gebohrne Freyin
von Frieſen, vermaͤhlte Graͤfin von
Callen-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/165>, abgerufen am 23.02.2025.
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