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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Briseis
dische Princeßin, hat in ihrem Va-
terland in dem XIII. Seculo unter
damahliger Regierung des grossen
Smecks gelebet. Ihr Mann ist gewe-
sen Vulfo des Gunderi Sohn, mit
welchen sie 4. Söhne u. eben so viel
Töchter erzeuget. Nachdem ihr
Mann gestorben, so um das Jahr
1344. geschehen, hat sie sich in ih-
rem stillen und heiligen Wittben-
Stande auf das Propheceyen ge-
leget; Ist nach Rom gangen, allwo
sie auch, nachdem sie sich 15. gan-
tzer Jahr daselbst aufgehalten, und
ihre Zeit mit geistl. Meditationibus
und Propheceyungen zugebracht,
A. 1383. gestorben. Ihr Leich-
nam ist nach Schweden abgefüh-
ret, sie aber 8. Jahr nach ihrem
Todte von dem Pabste Bonifa-
cio IX.
unter die Zahl der Heiligen
versetzet worden. Cardinal Joan-
nes de Turre cremat.
hat ihre Of-
fenbahrungen Anno 1452. zu Lü-
beck ediret. Sie hat auch aus
Rom Institutiones und Admoni-
tiones
an ihren Sohn Birgerum in
Lateinischer Sprache geschrieben,
so zu Stockholm 1647. heraus ge-
kommen. So hat auch ihr gan-
tzes Leben Joh. Messenius in seinen
Chronic. S. Brigittae weitläufftig
beschrieben. Voetius Tom. II.
Dissert. Sel. p.
1063. rechnet diese
Brigittam unter die Phantastischen
Weiber.

Briseis,

Eine Phrygische Jungfer, von
sonderbahrer Schönheit und Ge-
stalt, welche der Achilles in dem
Trojanischen Kriege entführet hat-
te. Es ward ihm aber selbige
von dem Griechischen König Aga-
[Spaltenumbruch]

Brito Brocks
memnon wieder abgejaget, weßwe-
gen ein langwieriger Krieg gefüh-
ret ward.

Britomartis,

Eine schöne Jagd-Nymphe
aus Creta, des Jovis und der Char-
mes
Tochter. Soll die Jagd-Ne-
tze erfunden haben.

Brixiana,

Laura, wird von etlichen Bresci-
na
genennet. Ein gelehrtes Frau-
enzimmer aus Welschland, ver-
stand die Lateinische Sprache über-
aus wohl, daß sie auch eine nette
Epistel zu schreiben sich nicht
scheuete, massen sie viel herrliche
Briefe geschrieben, so der gelehrte
Jacobus Philippus Thomasinus her-
aus gegeben. Vid. Morhoff. in
Polyhistor. l. I. c. 24. Hendreich
in Pandect. Brandenburg. p. 740.
& Juncker. in Centur. Foeminar.
Illustr. p. 51. seq.

von Brobach,

Brigitta, war eine kluge und
sehr gelehrte Nonne zu Hildes-
heim. Paullin. im hoch- und wohl-
gelehrten Frauenzimmer. p. 28.

Brocard Estoffe,

Seynd reiche bundfärbigte mit
allerhand gezwirnten und glatten
Bluhmen und Rangage künstlich
gewebte Zeuge, deren sich das Frau-
enzimmer zu ihrem Putz und Klei-
dern zu bedienen pfleget. Sie
seynd entweder von blosser Seide
allein, oder mit Gold und Silber
durchwürcket.

Brocksberg, siehe Blocks-
berg.
Brod,

[Spaltenumbruch]

Briſeis
diſche Princeßin, hat in ihrem Va-
terland in dem XIII. Seculo unter
damahliger Regierung des groſſen
Smecks gelebet. Ihr Mañ iſt gewe-
ſen Vulfo des Gunderi Sohn, mit
welchen ſie 4. Soͤhne u. eben ſo viel
Toͤchter erzeuget. Nachdem ihr
Mann geſtorben, ſo um das Jahr
1344. geſchehen, hat ſie ſich in ih-
rem ſtillen und heiligen Wittben-
Stande auf das Propheceyen ge-
leget; Iſt nach Rom gangen, allwo
ſie auch, nachdem ſie ſich 15. gan-
tzer Jahr daſelbſt aufgehalten, und
ihre Zeit mit geiſtl. Meditationibus
und Propheceyungen zugebracht,
A. 1383. geſtorben. Ihr Leich-
nam iſt nach Schweden abgefuͤh-
ret, ſie aber 8. Jahr nach ihrem
Todte von dem Pabſte Bonifa-
cio IX.
unter die Zahl der Heiligen
verſetzet worden. Cardinal Joan-
nes de Turre cremat.
hat ihre Of-
fenbahrungen Anno 1452. zu Luͤ-
beck ediret. Sie hat auch aus
Rom Inſtitutiones und Admoni-
tiones
an ihren Sohn Birgerum in
Lateiniſcher Sprache geſchrieben,
ſo zu Stockholm 1647. heraus ge-
kommen. So hat auch ihr gan-
tzes Leben Joh. Meſſenius in ſeinen
Chronic. S. Brigittæ weitlaͤufftig
beſchrieben. Voetius Tom. II.
Diſſert. Sel. p.
1063. rechnet dieſe
Brigittam unter die Phantaſtiſchen
Weiber.

Briſeis,

Eine Phrygiſche Jungfer, von
ſonderbahrer Schoͤnheit und Ge-
ſtalt, welche der Achilles in dem
Trojaniſchen Kriege entfuͤhret hat-
te. Es ward ihm aber ſelbige
von dem Griechiſchen Koͤnig Aga-
[Spaltenumbruch]

Brito Brocks
memnon wieder abgejaget, weßwe-
gen ein langwieriger Krieg gefuͤh-
ret ward.

Britomartis,

Eine ſchoͤne Jagd-Nymphe
aus Creta, des Jovis und der Char-
mes
Tochter. Soll die Jagd-Ne-
tze erfunden haben.

Brixiana,

Laura, wird von etlichen Breſci-
na
genennet. Ein gelehrtes Frau-
enzimmer aus Welſchland, ver-
ſtand die Lateiniſche Sprache uͤber-
aus wohl, daß ſie auch eine nette
Epiſtel zu ſchreiben ſich nicht
ſcheuete, maſſen ſie viel herrliche
Briefe geſchrieben, ſo der gelehrte
Jacobus Philippus Thomaſinus her-
aus gegeben. Vid. Morhoff. in
Polyhiſtor. l. I. c. 24. Hendreich
in Pandect. Brandenburg. p. 740.
& Juncker. in Centur. Fœminar.
Illuſtr. p. 51. ſeq.

von Brobach,

Brigitta, war eine kluge und
ſehr gelehrte Nonne zu Hildes-
heim. Paullin. im hoch- und wohl-
gelehrten Frauenzimmer. p. 28.

Brocard Eſtoffe,

Seynd reiche bundfaͤrbigte mit
allerhand gezwirnten und glatten
Bluhmen und Rangage kuͤnſtlich
gewebte Zeuge, deren ſich das Frau-
enzimmer zu ihrem Putz und Klei-
dern zu bedienen pfleget. Sie
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allein, oder mit Gold und Silber
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[0154] Briſeis Brito Brocks diſche Princeßin, hat in ihrem Va- terland in dem XIII. Seculo unter damahliger Regierung des groſſen Smecks gelebet. Ihr Mañ iſt gewe- ſen Vulfo des Gunderi Sohn, mit welchen ſie 4. Soͤhne u. eben ſo viel Toͤchter erzeuget. Nachdem ihr Mann geſtorben, ſo um das Jahr 1344. geſchehen, hat ſie ſich in ih- rem ſtillen und heiligen Wittben- Stande auf das Propheceyen ge- leget; Iſt nach Rom gangen, allwo ſie auch, nachdem ſie ſich 15. gan- tzer Jahr daſelbſt aufgehalten, und ihre Zeit mit geiſtl. Meditationibus und Propheceyungen zugebracht, A. 1383. geſtorben. Ihr Leich- nam iſt nach Schweden abgefuͤh- ret, ſie aber 8. Jahr nach ihrem Todte von dem Pabſte Bonifa- cio IX. unter die Zahl der Heiligen verſetzet worden. Cardinal Joan- nes de Turre cremat. hat ihre Of- fenbahrungen Anno 1452. zu Luͤ- beck ediret. Sie hat auch aus Rom Inſtitutiones und Admoni- tiones an ihren Sohn Birgerum in Lateiniſcher Sprache geſchrieben, ſo zu Stockholm 1647. heraus ge- kommen. So hat auch ihr gan- tzes Leben Joh. Meſſenius in ſeinen Chronic. S. Brigittæ weitlaͤufftig beſchrieben. Voetius Tom. II. Diſſert. Sel. p. 1063. rechnet dieſe Brigittam unter die Phantaſtiſchen Weiber. Briſeis, Eine Phrygiſche Jungfer, von ſonderbahrer Schoͤnheit und Ge- ſtalt, welche der Achilles in dem Trojaniſchen Kriege entfuͤhret hat- te. Es ward ihm aber ſelbige von dem Griechiſchen Koͤnig Aga- memnon wieder abgejaget, weßwe- gen ein langwieriger Krieg gefuͤh- ret ward. Britomartis, Eine ſchoͤne Jagd-Nymphe aus Creta, des Jovis und der Char- mes Tochter. Soll die Jagd-Ne- tze erfunden haben. Brixiana, Laura, wird von etlichen Breſci- na genennet. Ein gelehrtes Frau- enzimmer aus Welſchland, ver- ſtand die Lateiniſche Sprache uͤber- aus wohl, daß ſie auch eine nette Epiſtel zu ſchreiben ſich nicht ſcheuete, maſſen ſie viel herrliche Briefe geſchrieben, ſo der gelehrte Jacobus Philippus Thomaſinus her- aus gegeben. Vid. Morhoff. in Polyhiſtor. l. I. c. 24. Hendreich in Pandect. Brandenburg. p. 740. & Juncker. in Centur. Fœminar. Illuſtr. p. 51. ſeq. von Brobach, Brigitta, war eine kluge und ſehr gelehrte Nonne zu Hildes- heim. Paullin. im hoch- und wohl- gelehrten Frauenzimmer. p. 28. Brocard Eſtoffe, Seynd reiche bundfaͤrbigte mit allerhand gezwirnten und glatten Bluhmen und Rangage kuͤnſtlich gewebte Zeuge, deren ſich das Frau- enzimmer zu ihrem Putz und Klei- dern zu bedienen pfleget. Sie ſeynd entweder von bloſſer Seide allein, oder mit Gold und Silber durchwuͤrcket. Brocksberg, ſiehe Blocks- berg. Brod,

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/154>, abgerufen am 18.11.2024.