als Fässer, Viertel, Tonnen, Zapf- fen-Faß, Bier-Trichter, Hefen- Fäßlein, Bier-Gelte, Wanne, Bier- Rinne, u. d. g.
Bier-Geld,
Heisset dasjenige Geld, so das Gesinde wöchentlich von ihren Frauen zu ihrem Trunck bekommet.
Bier-Regel, siehe Bier-Zei- chen.
Bier Kräutern,
Heisset demjenigen Bier, so sauer werden will, durch Kreide und andere dienliche Sachen wieder auffhelffen und zuvor kommen.
Bier- oder Keller-Magd,
Heisset diejenige Magd, so das Bier bey dem Schanck aus dem Keller träget, und denen Leuten zu- zumessen pfleget.
Bier schencken, oder aufthun
Heißt das gebrauete und im Keller verkühlte Bier Kannen- weise um das Geld verkauffen und ausmessen. Wird insgemein durch einen vor dem Hause stehen- den Bier-Kegel angedeutet und kund gethan.
Bier-Tisch,
Heisset derjenige Sitz und Ver- schlag, wo die Frau bey dem Bier- Schanck das Geld von denen Bier- Gästen einnimmt.
Bier-Wisch,, siehe Bier-Zei- chen.
[Spaltenumbruch]
Bier Bilha
Bier-Zeichen, oder Bier- Wisch, Bier-Kegel.
Ist ein höltzernes bundgemahl- tes Creutz, mit zwey höltzernen Töpffgen obenher gezieret, welches eine Frau, so Bier schencket, vor das Hauß setzen läßt.
Bignon,
La jeune, eine galante Poetin aus Franckreich, so sehr schöne Gedancken heget. Vid. la Galerie des Peintures, ou Recueil des Portraits & eloges en Vers & en prose. T. II. p. 559. Edit. Paris. 1663. in 12. & Edit. 1670. p. 296.
Bilde,
Brigitta. Eine adeliche Matrone aus Dännemarck, des berühmten Claudii a Bilde, Güldnen Ritters und des Königreichs Dännemarck Rathsherrns, Tochter und Chri- stophori Gaei hitterlassene Wittib, eine gute Poetin, so in einem Dä- nischen Carmine die Genealogie ihres Vaters beschrieben, so her- nach zu Coppenhagen A. 1634. in 4. heraus kommen. Bartholin. de Scriptorib. Danic. p. 6.
Bilder-Nahd,
Ist eine Wissenschafft und Kunst mit bundfarbichter offener Seide Bilder, Figuren, Früchte und Blumenwerck nach der Mah- ler-Art lebhafft auszudrücken, und auf einen seidenen Boden zu sticken.
Bilha,
War der Rahel, Jacobs Weib, Magd, durch welche Jacob, weil sie auf seiner Rahel Schoß gebahr, Kinder zeugte. Genes. 30.
Bille
G 5
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Bier
als Faͤſſer, Viertel, Tonnen, Zapf- fen-Faß, Bier-Trichter, Hefen- Faͤßlein, Bier-Gelte, Wañe, Bier- Rinne, u. d. g.
Bier-Geld,
Heiſſet dasjenige Geld, ſo das Geſinde woͤchentlich von ihren Frauen zu ihrem Trunck bekom̃et.
Bier-Regel, ſiehe Bier-Zei- chen.
Bier Kraͤutern,
Heiſſet demjenigen Bier, ſo ſauer werden will, durch Kreide und andere dienliche Sachen wieder auffhelffen und zuvor kommen.
Bier- oder Keller-Magd,
Heiſſet diejenige Magd, ſo das Bier bey dem Schanck aus dem Keller traͤget, und denen Leuten zu- zumeſſen pfleget.
Bier ſchencken, oder aufthun
Heißt das gebrauete und im Keller verkuͤhlte Bier Kannen- weiſe um das Geld verkauffen und ausmeſſen. Wird insgemein durch einen vor dem Hauſe ſtehen- den Bier-Kegel angedeutet und kund gethan.
Bier-Tiſch,
Heiſſet derjenige Sitz und Ver- ſchlag, wo die Frau bey dem Bier- Schanck das Geld von denen Bier- Gaͤſten einnimmt.
Bier-Wiſch,, ſiehe Bier-Zei- chen.
[Spaltenumbruch]
Bier Bilha
Bier-Zeichen, oder Bier- Wiſch, Bier-Kegel.
Iſt ein hoͤltzernes bundgemahl- tes Creutz, mit zwey hoͤltzernen Toͤpffgen obenher gezieret, welches eine Frau, ſo Bier ſchencket, vor das Hauß ſetzen laͤßt.
Bignon,
La jeune, eine galante Poetin aus Franckreich, ſo ſehr ſchoͤne Gedanckẽ heget. Vid. la Galerie des Peintures, ou Recueil des Portraits & eloges en Vers & en proſe. T. II. p. 559. Edit. Pariſ. 1663. in 12. & Edit. 1670. p. 296.
Bilde,
Brigitta. Eine adeliche Matrone aus Daͤnnemarck, des beruͤhmten Claudii â Bilde, Guͤldnen Ritters und des Koͤnigreichs Daͤnnemarck Rathsherrns, Tochter und Chri- ſtophori Gaei hitterlaſſene Wittib, eine gute Poetin, ſo in einem Daͤ- niſchen Carmine die Genealogie ihres Vaters beſchrieben, ſo her- nach zu Coppenhagen A. 1634. in 4. heraus kommen. Bartholin. de Scriptorib. Danic. p. 6.
Bilder-Nahd,
Iſt eine Wiſſenſchafft und Kunſt mit bundfarbichter offener Seide Bilder, Figuren, Fruͤchte und Blumenwerck nach der Mah- ler-Art lebhafft auszudruͤcken, und auf einen ſeidenen Boden zu ſticken.
Bilha,
War der Rahel, Jacobs Weib, Magd, durch welche Jacob, weil ſie auf ſeiner Rahel Schoß gebahr, Kinder zeugte. Geneſ. 30.
Bille
G 5
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[0127]
Bier
Bier Bilha
als Faͤſſer, Viertel, Tonnen, Zapf-
fen-Faß, Bier-Trichter, Hefen-
Faͤßlein, Bier-Gelte, Wañe, Bier-
Rinne, u. d. g.
Bier-Geld,
Heiſſet dasjenige Geld, ſo das
Geſinde woͤchentlich von ihren
Frauen zu ihrem Trunck bekom̃et.
Bier-Regel, ſiehe Bier-Zei-
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Bier Kraͤutern,
Heiſſet demjenigen Bier, ſo
ſauer werden will, durch Kreide und
andere dienliche Sachen wieder
auffhelffen und zuvor kommen.
Bier- oder Keller-Magd,
Heiſſet diejenige Magd, ſo das
Bier bey dem Schanck aus dem
Keller traͤget, und denen Leuten zu-
zumeſſen pfleget.
Bier ſchencken, oder aufthun
Heißt das gebrauete und im
Keller verkuͤhlte Bier Kannen-
weiſe um das Geld verkauffen und
ausmeſſen. Wird insgemein
durch einen vor dem Hauſe ſtehen-
den Bier-Kegel angedeutet und
kund gethan.
Bier-Tiſch,
Heiſſet derjenige Sitz und Ver-
ſchlag, wo die Frau bey dem Bier-
Schanck das Geld von denen Bier-
Gaͤſten einnimmt.
Bier-Wiſch,, ſiehe Bier-Zei-
chen.
Bier-Zeichen, oder Bier-
Wiſch, Bier-Kegel.
Iſt ein hoͤltzernes bundgemahl-
tes Creutz, mit zwey hoͤltzernen
Toͤpffgen obenher gezieret, welches
eine Frau, ſo Bier ſchencket, vor
das Hauß ſetzen laͤßt.
Bignon,
La jeune, eine galante Poetin aus
Franckreich, ſo ſehr ſchoͤne Gedanckẽ
heget. Vid. la Galerie des Peintures,
ou Recueil des Portraits & eloges
en Vers & en proſe. T. II. p. 559.
Edit. Pariſ. 1663. in 12. & Edit.
1670. p. 296.
Bilde,
Brigitta. Eine adeliche Matrone
aus Daͤnnemarck, des beruͤhmten
Claudii â Bilde, Guͤldnen Ritters
und des Koͤnigreichs Daͤnnemarck
Rathsherrns, Tochter und Chri-
ſtophori Gaei hitterlaſſene Wittib,
eine gute Poetin, ſo in einem Daͤ-
niſchen Carmine die Genealogie
ihres Vaters beſchrieben, ſo her-
nach zu Coppenhagen A. 1634.
in 4. heraus kommen. Bartholin. de
Scriptorib. Danic. p. 6.
Bilder-Nahd,
Iſt eine Wiſſenſchafft und
Kunſt mit bundfarbichter offener
Seide Bilder, Figuren, Fruͤchte
und Blumenwerck nach der Mah-
ler-Art lebhafft auszudruͤcken, und
auf einen ſeidenen Boden zu ſticken.
Bilha,
War der Rahel, Jacobs Weib,
Magd, durch welche Jacob, weil
ſie auf ſeiner Rahel Schoß gebahr,
Kinder zeugte. Geneſ. 30.
Bille
G 5
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/127>, abgerufen am 23.02.2025.
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