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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Baron Barsi
Sprache ein Buch von der Vogel-
steller-Kunst, Jagt und Fischerey,
wie auch eines von denen Gesetzen
der Waffen geschrieben, welche alle
in das Latein übersetzet worden.
Diese Barne lebte um das Jahr
1460. in guten Ansehen und AE-
stim. Vid. Joh. Pitseum, de illustri-
bus Angliae Scriptoribus. pag.
649.
Man schreibet ihr noch ein Buch
zu, dessen Titul heisset: Of The
Gentlemans Academie,
so zu Lon-
den 1595. heraus gekommen.

Baronesse,

Oder Frey-Frau, ist ein Fräu-
lein oder Dame hohen Standes, so
entweder aus Freyherrlichen Hau-
se und Stamm entsprossen, oder
einen Frey-Herrn zum Gemahl
hat, und durch ihn in solchen Stand
und Würde erhoben worden.

Baroni,

Leonora, eine sehr berühmte
Sängerin, so ehemahls in Italien
floriret, und der zu Ehren ein gan-
tzes Volumen Lateinischer, Griechi-
scher, Frantzöischer, Italiänischer
und Spanischer Poesien gemacht,
und zu Rom unter dem Titul: Ap-
plausi Poetici alle glorie della Si-
gnora Leonora Baroni,
heraus ge-
geben worden. Vid. Erythraeum
in Pinacoth. II. p. 129. it. Bayle.
T. II. p.
491.

Barsine,

Ein zwar von geringer Herkunfft,
doch sehr gelehrtes und in der Grie-
chischen und Lateinischen Sprache
wohlerfahrnes Frauenzimmer. Ei-
nige nennen sie auch Barsene. Vid.
M. Blum. Dissert. D. Poetriis Grae-

[Spaltenumbruch]

Bart Bartho
cis. §. 13. p. 18. War des Alexandri
M.
Gemahlin, so der Cassauder mit
ihrem Sohn Hercules umbringen
ließ, damit das Königreich Mace-
donien
auf ihn verfiel.

Bart im Spinnen,

Heisset, wenn das junge Wei-
bes-Volck so noch nicht recht im
Spinnen erfahren, die abgerissenen
Enden am Wocken hangen läßt,
und den Faden an einem andern
Orte des Wockens wieder von
neuem anspinnet. Dergleichen
Bärte nennet man an etlichen
Orthen Freyer.

Barthonia

Elisabeth. Eine zwar gelehrte,
doch ertzbetrügerische Nonne in
Engeland, so im XVI. Seculo un-
ter dem Könige Henrico VIII. ums
Jahr 1534. gelebet. Diese, (weil
sie etwas hartes wieder den König
geredet, und böses von ihme pro-
pheceyet, indem sie von unterschied-
lichen Päbstlichen Creaturen an-
gestifftet, den König durch aller-
hand listige Erfindungen und Be-
trügereyen erschrecken und dadurch
um Cron und Thron bringen sol-
te, auch bereits darzu bey seinen
Unterthanen einen Auffruhr er-
wecket, endlich aber bey gericht-
lichen Verhör gestunde, daß alle
ihre vorgegebenen Visiones und
Propheceyungen erdichtet gewe-
sen, sie auch darinnen Richardus
Master
unterwiesen und abgerich-
tet, Gilbert. Burnett. Histor. Refor-
mat. Anglic. ad An.
1534. Einige
nennen sie auch Cantia, weil die Pro-
vintz könt dieser Engelländischen
Prophetin Vaterland gewesen.)

wurde

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Baron Barſi
Sprache ein Buch von der Vogel-
ſteller-Kunſt, Jagt und Fiſcherey,
wie auch eines von denen Geſetzen
der Waffen geſchrieben, welche alle
in das Latein uͤberſetzet worden.
Dieſe Barne lebte um das Jahr
1460. in guten Anſehen und Æ-
ſtim. Vid. Joh. Pitſeum, de illuſtri-
bus Angliæ Scriptoribus. pag.
649.
Man ſchreibet ihr noch ein Buch
zu, deſſen Titul heiſſet: Of The
Gentlemans Academie,
ſo zu Lon-
den 1595. heraus gekommen.

Baroneſſe,

Oder Frey-Frau, iſt ein Fraͤu-
lein oder Dame hohen Standes, ſo
entweder aus Freyherrlichen Hau-
ſe und Stamm entſproſſen, oder
einen Frey-Herrn zum Gemahl
hat, und durch ihn in ſolchen Stand
und Wuͤrde erhoben worden.

Baroni,

Leonora, eine ſehr beruͤhmte
Saͤngerin, ſo ehemahls in Italien
floriret, und der zu Ehren ein gan-
tzes Volumen Lateiniſcher, Griechi-
ſcher, Frantzoͤiſcher, Italiaͤniſcher
und Spaniſcher Poeſien gemacht,
und zu Rom unter dem Titul: Ap-
plauſi Poetici alle glorie della Si-
gnora Leonora Baroni,
heraus ge-
geben worden. Vid. Erythræum
in Pinacoth. II. p. 129. it. Bayle.
T. II. p.
491.

Barſine,

Ein zwar von geringer Herkunfft,
doch ſehr gelehrtes und in der Grie-
chiſchen und Lateiniſchen Sprache
wohlerfahrnes Frauenzim̃er. Ei-
nige nennen ſie auch Barſene. Vid.
M. Blum. Diſſert. D. Poetriis Græ-

[Spaltenumbruch]

Bart Bartho
cis. §. 13. p. 18. War des Alexandri
M.
Gemahlin, ſo der Caſſauder mit
ihrem Sohn Hercules umbringen
ließ, damit das Koͤnigreich Mace-
donien
auf ihn verfiel.

Bart im Spinnen,

Heiſſet, wenn das junge Wei-
bes-Volck ſo noch nicht recht im
Spiñen erfahren, die abgeriſſenen
Enden am Wocken hangen laͤßt,
und den Faden an einem andern
Orte des Wockens wieder von
neuem anſpinnet. Dergleichen
Baͤrte nennet man an etlichen
Orthen Freyer.

Barthonia

Eliſabeth. Eine zwar gelehrte,
doch ertzbetruͤgeriſche Nonne in
Engeland, ſo im XVI. Seculo un-
ter dem Koͤnige Henrico VIII. ums
Jahr 1534. gelebet. Dieſe, (weil
ſie etwas hartes wieder den Koͤnig
geredet, und boͤſes von ihme pro-
pheceyet, indem ſie von unterſchied-
lichen Paͤbſtlichen Creaturen an-
geſtifftet, den Koͤnig durch aller-
hand liſtige Erfindungen und Be-
truͤgereyen erſchrecken und dadurch
um Cron und Thron bringen ſol-
te, auch bereits darzu bey ſeinen
Unterthanen einen Auffruhr er-
wecket, endlich aber bey gericht-
lichen Verhoͤr geſtunde, daß alle
ihre vorgegebenen Viſiones und
Propheceyungen erdichtet gewe-
ſen, ſie auch darinnen Richardus
Maſter
unterwieſen und abgerich-
tet, Gilbert. Burnett. Hiſtor. Refor-
mat. Anglic. ad An.
1534. Einige
neñen ſie auch Cantia, weil die Pro-
vintz koͤnt dieſer Engellaͤndiſchen
Prophetin Vaterland geweſen.)

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[0115] Baron Barſi Bart Bartho Sprache ein Buch von der Vogel- ſteller-Kunſt, Jagt und Fiſcherey, wie auch eines von denen Geſetzen der Waffen geſchrieben, welche alle in das Latein uͤberſetzet worden. Dieſe Barne lebte um das Jahr 1460. in guten Anſehen und Æ- ſtim. Vid. Joh. Pitſeum, de illuſtri- bus Angliæ Scriptoribus. pag. 649. Man ſchreibet ihr noch ein Buch zu, deſſen Titul heiſſet: Of The Gentlemans Academie, ſo zu Lon- den 1595. heraus gekommen. Baroneſſe, Oder Frey-Frau, iſt ein Fraͤu- lein oder Dame hohen Standes, ſo entweder aus Freyherrlichen Hau- ſe und Stamm entſproſſen, oder einen Frey-Herrn zum Gemahl hat, und durch ihn in ſolchen Stand und Wuͤrde erhoben worden. Baroni, Leonora, eine ſehr beruͤhmte Saͤngerin, ſo ehemahls in Italien floriret, und der zu Ehren ein gan- tzes Volumen Lateiniſcher, Griechi- ſcher, Frantzoͤiſcher, Italiaͤniſcher und Spaniſcher Poeſien gemacht, und zu Rom unter dem Titul: Ap- plauſi Poetici alle glorie della Si- gnora Leonora Baroni, heraus ge- geben worden. Vid. Erythræum in Pinacoth. II. p. 129. it. Bayle. T. II. p. 491. Barſine, Ein zwar von geringer Herkunfft, doch ſehr gelehrtes und in der Grie- chiſchen und Lateiniſchen Sprache wohlerfahrnes Frauenzim̃er. Ei- nige nennen ſie auch Barſene. Vid. M. Blum. Diſſert. D. Poetriis Græ- cis. §. 13. p. 18. War des Alexandri M. Gemahlin, ſo der Caſſauder mit ihrem Sohn Hercules umbringen ließ, damit das Koͤnigreich Mace- donien auf ihn verfiel. Bart im Spinnen, Heiſſet, wenn das junge Wei- bes-Volck ſo noch nicht recht im Spiñen erfahren, die abgeriſſenen Enden am Wocken hangen laͤßt, und den Faden an einem andern Orte des Wockens wieder von neuem anſpinnet. Dergleichen Baͤrte nennet man an etlichen Orthen Freyer. Barthonia Eliſabeth. Eine zwar gelehrte, doch ertzbetruͤgeriſche Nonne in Engeland, ſo im XVI. Seculo un- ter dem Koͤnige Henrico VIII. ums Jahr 1534. gelebet. Dieſe, (weil ſie etwas hartes wieder den Koͤnig geredet, und boͤſes von ihme pro- pheceyet, indem ſie von unterſchied- lichen Paͤbſtlichen Creaturen an- geſtifftet, den Koͤnig durch aller- hand liſtige Erfindungen und Be- truͤgereyen erſchrecken und dadurch um Cron und Thron bringen ſol- te, auch bereits darzu bey ſeinen Unterthanen einen Auffruhr er- wecket, endlich aber bey gericht- lichen Verhoͤr geſtunde, daß alle ihre vorgegebenen Viſiones und Propheceyungen erdichtet gewe- ſen, ſie auch darinnen Richardus Maſter unterwieſen und abgerich- tet, Gilbert. Burnett. Hiſtor. Refor- mat. Anglic. ad An. 1534. Einige neñen ſie auch Cantia, weil die Pro- vintz koͤnt dieſer Engellaͤndiſchen Prophetin Vaterland geweſen.) wurde

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/115>, abgerufen am 18.11.2024.