Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Windsor Wisna man findet selbige bey dem Golda-sto Paraeneticor. Veter. P. I. p. 219. & 323. Sie wurde wegen ihrer Klugheit und Tugend an dem Hofe des Käysers Friderici Barbarossae zur Käyserl. Hofmeisterin erkläret, und hatte die Ehre, daß sie bey de- nen angestellten Spielen, worin- nen man um den Preiß der Poesie stritte, denen Siegern die Cräntze austheilete. Vid. Morhoff. im Un- terricht von der Deutschen Spra- che und Poesie. P. 2. c. 7. p. 320. de Windsor, Madame, Ludovica de Frotte, Wipperin, Barbara, eine gute Poetin, so Wirthin, Heisset die Hauß-Frau in denen Wisna, Eine Wendische Jungfer, von Wittbe nig in Dännemarck seine Völckerhier und dar zusammen zog, und wider Ringonem König in Schwe- den zu Felde gieng, brachte diese Wisna etliche Trouppen Jungfern zusammen, und stieß selbige zu des Haraldi Volck, hielte sich mit selbi- gen so wohl, daß ihr der König ein Fändel anvertrauete, so sie auch al- lezeit unverletzt wieder darvon brachte; biß endlich zu letzt ein Schwedischer und tapfferer Offi- cier, Starcater genannt, sie Helden- mäßig anfiel, und weil er ihr das Fändel nicht aus der Hand drehen könte, selbiger die gantze Hand mit dem Fändel abhieb. Vid. Krantz. Hist. Wandal. l. l. p. 11. n. 20. Wittbe, Ist eine Frau, welcher ihr vor
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Windſor Wisna man findet ſelbige bey dem Golda-ſto Paræneticor. Veter. P. I. p. 219. & 323. Sie wurde wegen ihrer Klugheit und Tugend an dem Hofe des Kaͤyſers Friderici Barbaroſſæ zur Kaͤyſerl. Hofmeiſterin erklaͤret, und hatte die Ehre, daß ſie bey de- nen angeſtellten Spielen, worin- nen man um den Preiß der Poëſie ſtritte, denen Siegern die Craͤntze austheilete. Vid. Morhoff. im Un- terricht von der Deutſchen Spra- che und Poeſie. P. 2. c. 7. p. 320. de Windſor, Madame, Ludovica de Frotté, Wipperin, Barbara, eine gute Poetin, ſo Wirthin, Heiſſet die Hauß-Frau in denen Wisna, Eine Wendiſche Jungfer, von Wittbe nig in Daͤnnemarck ſeine Voͤlckerhier und dar zuſammen zog, und wider Ringonem Koͤnig in Schwe- den zu Felde gieng, brachte dieſe Wisna etliche Trouppen Jungfern zuſammen, und ſtieß ſelbige zu des Haraldi Volck, hielte ſich mit ſelbi- gen ſo wohl, daß ihr der Koͤnig ein Faͤndel anvertrauete, ſo ſie auch al- lezeit unverletzt wieder darvon brachte; biß endlich zu letzt ein Schwediſcher und tapfferer Offi- cier, Starcater genannt, ſie Helden- maͤßig anfiel, und weil er ihr das Faͤndel nicht aus der Hand drehen koͤnte, ſelbiger die gantze Hand mit dem Faͤndel abhieb. Vid. Krantz. Hiſt. Wandal. l. l. p. 11. n. 20. Wittbe, Iſt eine Frau, welcher ihr vor
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Windſor Wisna
Wittbe
man findet ſelbige bey dem Golda-
ſto Paræneticor. Veter. P. I. p. 219.
& 323. Sie wurde wegen ihrer
Klugheit und Tugend an dem Hofe
des Kaͤyſers Friderici Barbaroſſæ
zur Kaͤyſerl. Hofmeiſterin erklaͤret,
und hatte die Ehre, daß ſie bey de-
nen angeſtellten Spielen, worin-
nen man um den Preiß der Poëſie
ſtritte, denen Siegern die Craͤntze
austheilete. Vid. Morhoff. im Un-
terricht von der Deutſchen Spra-
che und Poeſie. P. 2. c. 7. p. 320.
de Windſor,
Madame, Ludovica de Frotté,
von Geneu, war eine gelehrte Da-
me, ſo Spaniſch, Frantzoͤiſch, Eng-
liſch und Italiaͤniſch vollkommen
verſtande; man findet von ihr ei-
ne nette Epiſtel, ſo ſie an Grego-
rium Leti geſchrieben. Vid. Gre-
gor. Leti in Ital. Regn. P. IV. L. 1.
p. 64. & 68.
Wipperin,
Barbara, eine gute Poetin, ſo
ſonderlich in den Sonnetten gluͤck-
lich geweſen, deren ſie ein gantzes
Buch voll auf allerhand Begeben-
heiten zuſammen geſchrieben.
Wirthin,
Heiſſet die Hauß-Frau in denen
Gaſt-Hoͤfen oder Schencken auff
denen Doͤrffern, ſo die ankommen-
den Gaͤſte zu bewirthen und ſelbige
auf alle Art und Weiſe zu accom-
modiren ſuchet.
Wisna,
Eine Wendiſche Jungfer, von
ſonderlichen tapffern und heroi-
ſchen Geiſte, denn als Haraldus Koͤ-
nig in Daͤnnemarck ſeine Voͤlcker
hier und dar zuſammen zog, und
wider Ringonem Koͤnig in Schwe-
den zu Felde gieng, brachte dieſe
Wisna etliche Trouppen Jungfern
zuſammen, und ſtieß ſelbige zu des
Haraldi Volck, hielte ſich mit ſelbi-
gen ſo wohl, daß ihr der Koͤnig ein
Faͤndel anvertrauete, ſo ſie auch al-
lezeit unverletzt wieder darvon
brachte; biß endlich zu letzt ein
Schwediſcher und tapfferer Offi-
cier, Starcater genannt, ſie Helden-
maͤßig anfiel, und weil er ihr das
Faͤndel nicht aus der Hand drehen
koͤnte, ſelbiger die gantze Hand mit
dem Faͤndel abhieb. Vid. Krantz.
Hiſt. Wandal. l. l. p. 11. n. 20.
Wittbe,
Iſt eine Frau, welcher ihr
Mann abgeſtorben, und die vor
dem voͤlligen Verfluß des Trauer-
Jahres nach ihres verſtorbenen
Mannes Tode nicht heyrathen
darff, maßen ſelbige vor inhonnet
gehalten, auch mit einer Straffe be-
leget wird, Carpzov. Pract. Crim.
P. 2. qu. 66. n. 77. Brückner. Deciſ.
Matrim. c. 15. n. 36. ſeqq. In
Spanien wird ſolches nicht ſehr in
Acht genommen, weil die Weiber
allda nach ihrer Maͤnner Tode gar
balde wieder zu heyrathen pflegen,
angeſehen von denen Wittben
daſelbſt ein allzu ſtrenges Leben er-
fordert wird; denen Koͤnigiunen
aber in Spanien iſt es nach des
Landes Gewohnheit und Satzun-
gen nicht wieder zu heyrathen ver-
goͤnnet. Das Kind, ſo eine Wittbe
nach ihres Mannes Tod im 9. 10.
auch noch zum Anfang des 11.
Monats zur Welt bringet, wird
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