Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Weltzer Wester Weltzer-Abend siehe. Ram- mel-Abend. Wenda. siehe. Venda. Wendelin, Heisset dem Augspurgischen Wendelmuth, Eine fromme und gottsfürchti- Wendelmuthin, Margaretha, eines Mahlers Werber, Ist eine vertraute und höffliche Werck, Heißt das Gewirre oder der Ab- Wester-Hemde, Ist ein von zarten Caton, Ne- Wespen Westh stel- oder Cammer-Tuch zusam-men-gesetztes kleines Kinder- Hemdlein, mit allerhand Creu- tzen von zarten und saubern Spitz- lein besetzet, und mit einem Uber- schlag über das Köpffgen zugleich versehen, worinnen die neugebohr- nen Kindlein getauffet werden. Bey denen Römisch-Catholischen werden denen getaufften Glocken auch Wester-Hembden gemacht und umgeschlagen. Wespen-Nest gebackenes. siehe. Gebacken Wespen- Nest. Westhonia, Elisabetha Johanna, aus Engel- weisen,
[Spaltenumbruch]
Weltzer Weſter Weltzer-Abend ſiehe. Ram- mel-Abend. Wenda. ſiehe. Venda. Wendelin, Heiſſet dem Augſpurgiſchen Wendelmuth, Eine fromme und gottsfuͤrchti- Wendelmuthin, Margaretha, eines Mahlers Werber, Iſt eine vertraute und hoͤffliche Werck, Heißt das Gewirre oder der Ab- Weſter-Hemde, Iſt ein von zarten Caton, Ne- Weſpen Westh ſtel- oder Cammer-Tuch zuſam-men-geſetztes kleines Kinder- Hemdlein, mit allerhand Creu- tzen von zarten und ſaubern Spitz- lein beſetzet, und mit einem Uber- ſchlag uͤber das Koͤpffgen zugleich verſehen, worinnen die neugebohr- nen Kindlein getauffet werden. Bey denen Roͤmiſch-Catholiſchen werden denen getaufften Glocken auch Weſter-Hembden gemacht und umgeſchlagen. Weſpen-Neſt gebackenes. ſiehe. Gebacken Weſpen- Neſt. Westhonia, Eliſabetha Johanna, aus Engel- weiſen,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f1082"/> <cb n="2119"/> </div><lb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Weltzer Weſter</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Weltzer-Abend ſiehe. Ram-<lb/> mel-Abend.</hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">Wenda.</hi> ſiehe. <hi rendition="#aq">Venda.</hi></head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wendelin,</hi> </head><lb/> <p>Heiſſet dem Augſpurgiſchen<lb/> Frauenzimmer ſo viel als ein Fe-<lb/> cher oder Sonnen-Fecher.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Wendelmuth,</hi> </head><lb/> <p>Eine fromme und gottsfuͤrchti-<lb/> ge Wittbe, von Muͤnchendam, ſo<lb/> wegen ihres Glaubens als eine<lb/> ſtandhaffte Maͤrtyrin <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1527.<lb/> den 15. <hi rendition="#aq">Decemb.</hi> im Haag oͤffent-<lb/> lich verbrandt ward. <hi rendition="#aq">Vid. Rabbi</hi><lb/> Maͤrtyrer-Buch. <hi rendition="#aq">P. III. p.</hi> 121.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Wendelmuthin,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Margaretha,</hi> eines Mahlers<lb/> Tochter zu Pegau in Meiſſen, war<lb/> eine zu ihrer Zeit vortreffliche<lb/> Mahlerin in <hi rendition="#aq">Contrafaiten. Vid.</hi><lb/> Riſten in der Aprils-Unterredung.<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 263.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Werber,</hi> </head><lb/> <p>Iſt eine vertraute und hoͤffliche<lb/> Manns-Perſon von einem Freyer<lb/> an dasjenige Frauenzimmer abge-<lb/> ſchicket, zu dem er eine innerliche<lb/> Neigung und Trieb bey ſich fuͤhlet,<lb/> mit gegebener Vollmacht um ſelbi-<lb/> ge bey ihr und ihren Eltern ſeinet-<lb/> wegen zu werben und anzuhalten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Werck,</hi> </head><lb/> <p>Heißt das Gewirre oder der Ab-<lb/> gang, ſo bey dem Hecheln von dem<lb/> Flachs uͤbrig bleibt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Weſter-Hemde,</hi> </head><lb/> <p>Iſt ein von zarten Caton, Ne-<lb/><cb n="2120"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Weſpen Westh</hi></fw><lb/> ſtel- oder Cammer-Tuch zuſam-<lb/> men-geſetztes kleines Kinder-<lb/> Hemdlein, mit allerhand Creu-<lb/> tzen von zarten und ſaubern Spitz-<lb/> lein beſetzet, und mit einem Uber-<lb/> ſchlag uͤber das Koͤpffgen zugleich<lb/> verſehen, worinnen die neugebohr-<lb/> nen Kindlein getauffet werden.<lb/> Bey denen Roͤmiſch-Catholiſchen<lb/> werden denen getaufften Glocken<lb/> auch Weſter-Hembden gemacht<lb/> und umgeſchlagen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Weſpen-Neſt gebackenes.<lb/> ſiehe. Gebacken Weſpen-<lb/> Neſt.</hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Westhonia,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Eliſabetha Johanna,</hi> aus Engel-<lb/> land, lebte zu den Zeiten Kaͤyſers<lb/><hi rendition="#aq">Rudolphi II.</hi> um die Abwechſelung<lb/> des <hi rendition="#aq">XVI.</hi> und <hi rendition="#aq">XVII. Seculi,</hi> und<lb/> war <hi rendition="#aq">Johann Leonis,</hi> Kaͤyſerlichen<lb/><hi rendition="#aq">Agentens</hi> zu Prag, Ehe-Liebſte.<lb/> Eine gelehrte <hi rendition="#aq">Dame</hi> und vortreffli-<lb/> che Poetin, ſo einen ſchoͤnen Latei-<lb/> niſchen Vers und Brief ſchrieb;<lb/> ſie verſtund Lateiniſch, Engliſch,<lb/> Deutſch, Boͤhmiſch und Italiaͤ-<lb/> niſch, und hatte mit denen gelehrte-<lb/> ſten Maͤnnern, <hi rendition="#aq">Joh. Scaligero,<lb/> Oswaldo Crollio, Jano Bonſa à<lb/> Nortwick, Stephano Leſieur, Joh.<lb/> Gernando, L. Feighio, G. Martino<lb/> à Baldhoven, Henrico Watero,<lb/> Balthaſaro Cremero, Georgio<lb/> Carlsperga</hi> und <hi rendition="#aq">Balthaſar Exnero,</hi><lb/> ja was noch mehr zu verwundern,<lb/> mit dem damahligen gelehrten Koͤ-<lb/> nig in Engelland <hi rendition="#aq">Jacobo I.</hi> eine ge-<lb/> lehrte <hi rendition="#aq">Correſpondenz,</hi> wie ſolches<lb/> ihre netten <hi rendition="#aq">Poemata,</hi> worinnen<lb/> die <hi rendition="#aq">Elegien</hi> gar nicht zu verbeſſern,<lb/> und ihre herrlichen Epiſteln aus-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">weiſen,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1082]
Weltzer Weſter
Weſpen Westh
Weltzer-Abend ſiehe. Ram-
mel-Abend.
Wenda. ſiehe. Venda.
Wendelin,
Heiſſet dem Augſpurgiſchen
Frauenzimmer ſo viel als ein Fe-
cher oder Sonnen-Fecher.
Wendelmuth,
Eine fromme und gottsfuͤrchti-
ge Wittbe, von Muͤnchendam, ſo
wegen ihres Glaubens als eine
ſtandhaffte Maͤrtyrin Anno 1527.
den 15. Decemb. im Haag oͤffent-
lich verbrandt ward. Vid. Rabbi
Maͤrtyrer-Buch. P. III. p. 121.
Wendelmuthin,
Margaretha, eines Mahlers
Tochter zu Pegau in Meiſſen, war
eine zu ihrer Zeit vortreffliche
Mahlerin in Contrafaiten. Vid.
Riſten in der Aprils-Unterredung.
p. 263.
Werber,
Iſt eine vertraute und hoͤffliche
Manns-Perſon von einem Freyer
an dasjenige Frauenzimmer abge-
ſchicket, zu dem er eine innerliche
Neigung und Trieb bey ſich fuͤhlet,
mit gegebener Vollmacht um ſelbi-
ge bey ihr und ihren Eltern ſeinet-
wegen zu werben und anzuhalten.
Werck,
Heißt das Gewirre oder der Ab-
gang, ſo bey dem Hecheln von dem
Flachs uͤbrig bleibt.
Weſter-Hemde,
Iſt ein von zarten Caton, Ne-
ſtel- oder Cammer-Tuch zuſam-
men-geſetztes kleines Kinder-
Hemdlein, mit allerhand Creu-
tzen von zarten und ſaubern Spitz-
lein beſetzet, und mit einem Uber-
ſchlag uͤber das Koͤpffgen zugleich
verſehen, worinnen die neugebohr-
nen Kindlein getauffet werden.
Bey denen Roͤmiſch-Catholiſchen
werden denen getaufften Glocken
auch Weſter-Hembden gemacht
und umgeſchlagen.
Weſpen-Neſt gebackenes.
ſiehe. Gebacken Weſpen-
Neſt.
Westhonia,
Eliſabetha Johanna, aus Engel-
land, lebte zu den Zeiten Kaͤyſers
Rudolphi II. um die Abwechſelung
des XVI. und XVII. Seculi, und
war Johann Leonis, Kaͤyſerlichen
Agentens zu Prag, Ehe-Liebſte.
Eine gelehrte Dame und vortreffli-
che Poetin, ſo einen ſchoͤnen Latei-
niſchen Vers und Brief ſchrieb;
ſie verſtund Lateiniſch, Engliſch,
Deutſch, Boͤhmiſch und Italiaͤ-
niſch, und hatte mit denen gelehrte-
ſten Maͤnnern, Joh. Scaligero,
Oswaldo Crollio, Jano Bonſa à
Nortwick, Stephano Leſieur, Joh.
Gernando, L. Feighio, G. Martino
à Baldhoven, Henrico Watero,
Balthaſaro Cremero, Georgio
Carlsperga und Balthaſar Exnero,
ja was noch mehr zu verwundern,
mit dem damahligen gelehrten Koͤ-
nig in Engelland Jacobo I. eine ge-
lehrte Correſpondenz, wie ſolches
ihre netten Poemata, worinnen
die Elegien gar nicht zu verbeſſern,
und ihre herrlichen Epiſteln aus-
weiſen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |