Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Velth Veltin Sie war nicht nur in ihrer Kunstvollkommen geschickt, sondern hat auch ihren guten Verstand und Klugheit in einem Scripto, unter dem Titul: Zeugniß der Wahrheit vor die Schau-Spiele oder Co- moedien wider Johann Joseph Wincklers, Diac. in Magdeburg, mit der Uberschrifft: Des Heil. Vaters Chrysostomi Zeugniß der Wahrheit wider die Schau-Spiele verdeutschet und in etwas erläu- tert; herausgegebene Schrifft aus vieler Theologorum Zeugniß, auch anderer Gelehrten Schrifften zu- sammen getragen und aufgesetzet von Fr. C. E. Velthemin. sehen lassen. Vid. M. Herm. Christoph. Engelckens Dissertat. von hoch und wohlgelahrten Frauens-Personen. Rostoch. A. 1707. §. 33. Velthemin, Ursula Hedwig, Achatz von Veltin, Rebecca Salome, eine in Theo- Venda fahrne Weibes-Person, sie soll einevortreffliche Memorie und scharffes Judicium nach M. Uranii Bericht gehabt haben. Vid. Paullin. in der Zeit verkürtzenden Lust. P. II. pag. 1119. Venda oder Vanda, auch Wenda, Des Polnischen Fürsten, Craci, Actio-
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Velth Veltin Sie war nicht nur in ihrer Kunſtvollkommen geſchickt, ſondern hat auch ihren guten Verſtand und Klugheit in einem Scripto, unter dem Titul: Zeugniß der Wahrheit vor die Schau-Spiele oder Co- mœdien wider Johann Joſeph Wincklers, Diac. in Magdeburg, mit der Uberſchrifft: Des Heil. Vaters Chryſoſtomi Zeugniß der Wahrheit wider die Schau-Spiele verdeutſchet und in etwas erlaͤu- tert; herausgegebene Schrifft aus vieler Theologorum Zeugniß, auch anderer Gelehrten Schrifften zu- ſammen getragen und aufgeſetzet von Fr. C. E. Velthemin. ſehen laſſen. Vid. M. Herm. Chriſtoph. Engelckens Diſſertat. von hoch und wohlgelahrten Frauens-Perſonen. Roſtoch. A. 1707. §. 33. Velthemin, Urſula Hedwig, Achatz von Veltin, Rebecca Salome, eine in Theo- Venda fahrne Weibes-Perſon, ſie ſoll einevortreffliche Memorie und ſcharffes Judicium nach M. Uranii Bericht gehabt haben. Vid. Paullin. in der Zeit verkuͤrtzenden Luſt. P. II. pag. 1119. Venda oder Vanda, auch Wenda, Des Polniſchen Fuͤrſten, Craci, Actio-
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Velth Veltin
Venda
Sie war nicht nur in ihrer Kunſt
vollkommen geſchickt, ſondern hat
auch ihren guten Verſtand und
Klugheit in einem Scripto, unter
dem Titul: Zeugniß der Wahrheit
vor die Schau-Spiele oder Co-
mœdien wider Johann Joſeph
Wincklers, Diac. in Magdeburg,
mit der Uberſchrifft: Des Heil.
Vaters Chryſoſtomi Zeugniß der
Wahrheit wider die Schau-Spiele
verdeutſchet und in etwas erlaͤu-
tert; herausgegebene Schrifft aus
vieler Theologorum Zeugniß, auch
anderer Gelehrten Schrifften zu-
ſammen getragen und aufgeſetzet
von Fr. C. E. Velthemin. ſehen
laſſen. Vid. M. Herm. Chriſtoph.
Engelckens Diſſertat. von hoch und
wohlgelahrten Frauens-Perſonen.
Roſtoch. A. 1707. §. 33.
Velthemin,
Urſula Hedwig, Achatz von
Veltheims, Erb-Herrns auf Aier-
ſtadt ꝛc. ꝛc. gelehrte Tochter, war ei-
ne ſehr gelehrte Dame, ſo der Latei-
niſchen, Engliſchen und Frantzoͤi-
ſchen Sprache wohl kundig war,
auch eine treffliche Poetin abgab.
Sie ſtarb A. 1684. In der teutſch-
geſinnten Genoſſen ſchafft der ſaͤmt-
lichen Naͤglein-Zunfft war ſie
Ober-Zunfft-Meiſterin und Ober-
Vorſitzerin, und hatte den Zunah-
men die Kluge. Vid. Paull. in der
Zeit-kuͤrtzenden Luſt. P. II. p. 1119.
& Henning. Witte in Spicileg.
poſt Meſſ. ad Tom. II. Diar. Biogr.
lit. h. 6.
Veltin,
Rebecca Salome, eine in Theo-
logiſchen Wiſſenſchafften wohl er-
fahrne Weibes-Perſon, ſie ſoll eine
vortreffliche Memorie und ſcharffes
Judicium nach M. Uranii Bericht
gehabt haben. Vid. Paullin. in der
Zeit verkuͤrtzenden Luſt. P. II. pag.
1119.
Venda oder Vanda, auch
Wenda,
Des Polniſchen Fuͤrſten, Craci,
kluge und tapffere Tochter, ſo nach
Lechi II. Tode, und ſeines Bru-
ders Verbannung aus dem Reiche
An. 750. auf den Thron erhoben
ward. Ohngeachtet nun die Po-
len als ihre Unterthanen ſcharff
darauf drungen, daß dieſe ihre
Fuͤrſtin ſich vermaͤhlen ſolte, wolte
dieſe hierinne doch nichts darvon
hoͤren, ſondern entſchloſſe ſich als
Jungfer zu leben und zu ſterben.
Der Ruhm aber ihrer Schoͤnheit
und recht maͤnnlichen Geiſtes blieb
nicht nur in Polen eingeſchloſſen,
ſondern drang auch in Deutſch-
land, wodurch ein gewiſſer Deut-
ſcher Fuͤrſt, Ruͤdiger genannt, alſo
entflammet ward, daß er dieſer
ſchoͤnen Polniſchen Fuͤrſtin ſein
Verlangen durch eine anſehnliche
Geſandſchafft zu hinterbringen ſich
entſchloß, welche ſie aber mit einem
weitlaͤufftigen Korbe wieder zuruͤ-
cke ſchickte, wodurch dieſer Deutſche
Printz dergeſtalt entbrannt wurde,
daß er endlich den Entſchluß faßte,
ſeine Liebe durch Gewalt der Waf-
fen zu ſuchen, und das verlangte
Jawort mit dem blancken Degen
in der Fauſt zu hohlen. Daher zog
er eine ſtarcke Macht zuſammen,
und legte ſich mit ſelbiger an die
Polniſchen Graͤntzen, woſelbſt er
mitten unter denen feindlichen
Actio-
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