Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Velth Veltin
Sie war nicht nur in ihrer Kunst
vollkommen geschickt, sondern hat
auch ihren guten Verstand und
Klugheit in einem Scripto, unter
dem Titul: Zeugniß der Wahrheit
vor die Schau-Spiele oder Co-
moedien
wider Johann Joseph
Wincklers, Diac. in Magdeburg,
mit der Uberschrifft: Des Heil.
Vaters Chrysostomi Zeugniß der
Wahrheit wider die Schau-Spiele
verdeutschet und in etwas erläu-
tert; herausgegebene Schrifft aus
vieler Theologorum Zeugniß, auch
anderer Gelehrten Schrifften zu-
sammen getragen und aufgesetzet
von Fr. C. E. Velthemin. sehen
lassen. Vid. M. Herm. Christoph.
Engelckens Dissertat. von hoch und
wohlgelahrten Frauens-Personen.
Rostoch. A. 1707. §. 33.

Velthemin,

Ursula Hedwig, Achatz von
Veltheims, Erb-Herrns auf Aier-
stadt etc. etc. gelehrte Tochter, war ei-
ne sehr gelehrte Dame, so der Latei-
nischen, Englischen und Frantzöi-
schen Sprache wohl kundig war,
auch eine treffliche Poetin abgab.
Sie starb A. 1684. In der teutsch-
gesinnten Genossen schafft der sämt-
lichen Näglein-Zunfft war sie
Ober-Zunfft-Meisterin und Ober-
Vorsitzerin, und hatte den Zunah-
men die Kluge. Vid. Paull. in der
Zeit-kürtzenden Lust. P. II. p. 1119.
& Henning. Witte in Spicileg.
post Mess. ad Tom. II. Diar. Biogr.
lit. h.
6.

Veltin,

Rebecca Salome, eine in Theo-
logi
schen Wissenschafften wohl er-
[Spaltenumbruch]

Venda
fahrne Weibes-Person, sie soll eine
vortreffliche Memorie und scharffes
Judicium nach M. Uranii Bericht
gehabt haben. Vid. Paullin. in der
Zeit verkürtzenden Lust. P. II. pag.
1119.

Venda oder Vanda, auch
Wenda,

Des Polnischen Fürsten, Craci,
kluge und tapffere Tochter, so nach
Lechi II. Tode, und seines Bru-
ders Verbannung aus dem Reiche
An. 750. auf den Thron erhoben
ward. Ohngeachtet nun die Po-
len als ihre Unterthanen scharff
darauf drungen, daß diese ihre
Fürstin sich vermählen solte, wolte
diese hierinne doch nichts darvon
hören, sondern entschlosse sich als
Jungfer zu leben und zu sterben.
Der Ruhm aber ihrer Schönheit
und recht männlichen Geistes blieb
nicht nur in Polen eingeschlossen,
sondern drang auch in Deutsch-
land, wodurch ein gewisser Deut-
scher Fürst, Rüdiger genannt, also
entflammet ward, daß er dieser
schönen Polnischen Fürstin sein
Verlangen durch eine ansehnliche
Gesandschafft zu hinterbringen sich
entschloß, welche sie aber mit einem
weitläufftigen Korbe wieder zurü-
cke schickte, wodurch dieser Deutsche
Printz dergestalt entbrannt wurde,
daß er endlich den Entschluß faßte,
seine Liebe durch Gewalt der Waf-
fen zu suchen, und das verlangte
Jawort mit dem blancken Degen
in der Faust zu hohlen. Daher zog
er eine starcke Macht zusammen,
und legte sich mit selbiger an die
Polnischen Gräntzen, woselbst er
mitten unter denen feindlichen

Actio-

[Spaltenumbruch]

Velth Veltin
Sie war nicht nur in ihrer Kunſt
vollkommen geſchickt, ſondern hat
auch ihren guten Verſtand und
Klugheit in einem Scripto, unter
dem Titul: Zeugniß der Wahrheit
vor die Schau-Spiele oder Co-
mœdien
wider Johann Joſeph
Wincklers, Diac. in Magdeburg,
mit der Uberſchrifft: Des Heil.
Vaters Chryſoſtomi Zeugniß der
Wahrheit wider die Schau-Spiele
verdeutſchet und in etwas erlaͤu-
tert; herausgegebene Schrifft aus
vieler Theologorum Zeugniß, auch
anderer Gelehrten Schrifften zu-
ſammen getragen und aufgeſetzet
von Fr. C. E. Velthemin. ſehen
laſſen. Vid. M. Herm. Chriſtoph.
Engelckens Diſſertat. von hoch und
wohlgelahrten Frauens-Perſonen.
Roſtoch. A. 1707. §. 33.

Velthemin,

Urſula Hedwig, Achatz von
Veltheims, Erb-Herrns auf Aier-
ſtadt ꝛc. ꝛc. gelehrte Tochter, war ei-
ne ſehr gelehrte Dame, ſo der Latei-
niſchen, Engliſchen und Frantzoͤi-
ſchen Sprache wohl kundig war,
auch eine treffliche Poetin abgab.
Sie ſtarb A. 1684. In der teutſch-
geſinnten Genoſſen ſchafft der ſaͤmt-
lichen Naͤglein-Zunfft war ſie
Ober-Zunfft-Meiſterin und Ober-
Vorſitzerin, und hatte den Zunah-
men die Kluge. Vid. Paull. in der
Zeit-kuͤrtzenden Luſt. P. II. p. 1119.
& Henning. Witte in Spicileg.
poſt Meſſ. ad Tom. II. Diar. Biogr.
lit. h.
6.

Veltin,

Rebecca Salome, eine in Theo-
logi
ſchen Wiſſenſchafften wohl er-
[Spaltenumbruch]

Venda
fahrne Weibes-Perſon, ſie ſoll eine
vortreffliche Memorie und ſcharffes
Judicium nach M. Uranii Bericht
gehabt haben. Vid. Paullin. in der
Zeit verkuͤrtzenden Luſt. P. II. pag.
1119.

Venda oder Vanda, auch
Wenda,

Des Polniſchen Fuͤrſten, Craci,
kluge und tapffere Tochter, ſo nach
Lechi II. Tode, und ſeines Bru-
ders Verbannung aus dem Reiche
An. 750. auf den Thron erhoben
ward. Ohngeachtet nun die Po-
len als ihre Unterthanen ſcharff
darauf drungen, daß dieſe ihre
Fuͤrſtin ſich vermaͤhlen ſolte, wolte
dieſe hierinne doch nichts darvon
hoͤren, ſondern entſchloſſe ſich als
Jungfer zu leben und zu ſterben.
Der Ruhm aber ihrer Schoͤnheit
und recht maͤnnlichen Geiſtes blieb
nicht nur in Polen eingeſchloſſen,
ſondern drang auch in Deutſch-
land, wodurch ein gewiſſer Deut-
ſcher Fuͤrſt, Ruͤdiger genannt, alſo
entflammet ward, daß er dieſer
ſchoͤnen Polniſchen Fuͤrſtin ſein
Verlangen durch eine anſehnliche
Geſandſchafft zu hinterbringen ſich
entſchloß, welche ſie aber mit einem
weitlaͤufftigen Korbe wieder zuruͤ-
cke ſchickte, wodurch dieſer Deutſche
Printz dergeſtalt entbrannt wurde,
daß er endlich den Entſchluß faßte,
ſeine Liebe durch Gewalt der Waf-
fen zu ſuchen, und das verlangte
Jawort mit dem blancken Degen
in der Fauſt zu hohlen. Daher zog
er eine ſtarcke Macht zuſammen,
und legte ſich mit ſelbiger an die
Polniſchen Graͤntzen, woſelbſt er
mitten unter denen feindlichen

Actio-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1054"/><cb n="2063"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Velth Veltin</hi></fw><lb/>
Sie war nicht nur in ihrer Kun&#x017F;t<lb/>
vollkommen ge&#x017F;chickt, &#x017F;ondern hat<lb/>
auch ihren guten Ver&#x017F;tand und<lb/>
Klugheit in einem <hi rendition="#aq">Scripto,</hi> unter<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Titul:</hi> Zeugniß der Wahrheit<lb/>
vor die Schau-Spiele oder <hi rendition="#aq">Co-<lb/>
m&#x0153;dien</hi> wider Johann Jo&#x017F;eph<lb/>
Wincklers, <hi rendition="#aq">Diac.</hi> in Magdeburg,<lb/>
mit der Uber&#x017F;chrifft: Des Heil.<lb/>
Vaters <hi rendition="#aq">Chry&#x017F;o&#x017F;tomi</hi> Zeugniß der<lb/>
Wahrheit wider die Schau-Spiele<lb/>
verdeut&#x017F;chet und in etwas erla&#x0364;u-<lb/>
tert; herausgegebene Schrifft aus<lb/>
vieler <hi rendition="#aq">Theologorum</hi> Zeugniß, auch<lb/>
anderer Gelehrten Schrifften zu-<lb/>
&#x017F;ammen getragen und aufge&#x017F;etzet<lb/>
von Fr. <hi rendition="#aq">C. E. Velthemin.</hi> &#x017F;ehen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#aq">Vid. M. Herm. Chri&#x017F;toph.</hi><lb/>
Engelckens <hi rendition="#aq">Di&#x017F;&#x017F;ertat.</hi> von hoch und<lb/>
wohlgelahrten Frauens-Per&#x017F;onen.<lb/><hi rendition="#aq">Ro&#x017F;toch. A.</hi> 1707. §. 33.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Velthemin,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ur&#x017F;ula Hedwig,</hi> Achatz von<lb/>
Veltheims, Erb-Herrns auf Aier-<lb/>
&#x017F;tadt &#xA75B;c. &#xA75B;c. gelehrte Tochter, war ei-<lb/>
ne &#x017F;ehr gelehrte <hi rendition="#aq">Dame,</hi> &#x017F;o der Latei-<lb/>
ni&#x017F;chen, Engli&#x017F;chen und Frantzo&#x0364;i-<lb/>
&#x017F;chen Sprache wohl kundig war,<lb/>
auch eine treffliche Poetin abgab.<lb/>
Sie &#x017F;tarb <hi rendition="#aq">A.</hi> 1684. In der teut&#x017F;ch-<lb/>
ge&#x017F;innten Geno&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chafft der &#x017F;a&#x0364;mt-<lb/>
lichen Na&#x0364;glein-Zunfft war &#x017F;ie<lb/>
Ober-Zunfft-Mei&#x017F;terin und Ober-<lb/>
Vor&#x017F;itzerin, und hatte den Zunah-<lb/>
men die Kluge. <hi rendition="#aq">Vid. Paull.</hi> in der<lb/>
Zeit-ku&#x0364;rtzenden Lu&#x017F;t. <hi rendition="#aq">P. II. p. 1119.<lb/>
&amp; Henning. Witte in Spicileg.<lb/>
po&#x017F;t Me&#x017F;&#x017F;. ad Tom. II. Diar. Biogr.<lb/>
lit. h.</hi> 6.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Veltin,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Rebecca Salome,</hi> eine in <hi rendition="#aq">Theo-<lb/>
logi</hi>&#x017F;chen Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften wohl er-<lb/><cb n="2064"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Venda</hi></fw><lb/>
fahrne Weibes-Per&#x017F;on, &#x017F;ie &#x017F;oll eine<lb/>
vortreffliche <hi rendition="#aq">Memorie</hi> und &#x017F;charffes<lb/><hi rendition="#aq">Judicium</hi> nach <hi rendition="#aq">M. Uranii</hi> Bericht<lb/>
gehabt haben. <hi rendition="#aq">Vid. Paullin.</hi> in der<lb/>
Zeit verku&#x0364;rtzenden Lu&#x017F;t. <hi rendition="#aq">P. II. pag.</hi><lb/>
1119.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Venda</hi> <hi rendition="#b">oder</hi> <hi rendition="#aq">Vanda,</hi> <hi rendition="#b">auch</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Wenda,</hi> </head><lb/>
          <p>Des Polni&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;ten, <hi rendition="#aq">Craci,</hi><lb/>
kluge und tapffere Tochter, &#x017F;o nach<lb/><hi rendition="#aq">Lechi II.</hi> Tode, und &#x017F;eines Bru-<lb/>
ders Verbannung aus dem Reiche<lb/><hi rendition="#aq">An.</hi> 750. auf den Thron erhoben<lb/>
ward. Ohngeachtet nun die Po-<lb/>
len als ihre Unterthanen &#x017F;charff<lb/>
darauf drungen, daß die&#x017F;e ihre<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;tin &#x017F;ich verma&#x0364;hlen &#x017F;olte, wolte<lb/>
die&#x017F;e hierinne doch nichts darvon<lb/>
ho&#x0364;ren, &#x017F;ondern ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ich als<lb/>
Jungfer zu leben und zu &#x017F;terben.<lb/>
Der Ruhm aber ihrer Scho&#x0364;nheit<lb/>
und recht ma&#x0364;nnlichen Gei&#x017F;tes blieb<lb/>
nicht nur in Polen einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
&#x017F;ondern drang auch in Deut&#x017F;ch-<lb/>
land, wodurch ein gewi&#x017F;&#x017F;er Deut-<lb/>
&#x017F;cher Fu&#x0364;r&#x017F;t, Ru&#x0364;diger genannt, al&#x017F;o<lb/>
entflammet ward, daß er die&#x017F;er<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Polni&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;tin &#x017F;ein<lb/>
Verlangen durch eine an&#x017F;ehnliche<lb/>
Ge&#x017F;and&#x017F;chafft zu hinterbringen &#x017F;ich<lb/>
ent&#x017F;chloß, welche &#x017F;ie aber mit einem<lb/>
weitla&#x0364;ufftigen Korbe wieder zuru&#x0364;-<lb/>
cke &#x017F;chickte, wodurch die&#x017F;er Deut&#x017F;che<lb/>
Printz derge&#x017F;talt entbrannt wurde,<lb/>
daß er endlich den Ent&#x017F;chluß faßte,<lb/>
&#x017F;eine Liebe durch Gewalt der Waf-<lb/>
fen zu &#x017F;uchen, und das verlangte<lb/>
Jawort mit dem blancken Degen<lb/>
in der Fau&#x017F;t zu hohlen. Daher zog<lb/>
er eine &#x017F;tarcke Macht zu&#x017F;ammen,<lb/>
und legte &#x017F;ich mit &#x017F;elbiger an die<lb/>
Polni&#x017F;chen Gra&#x0364;ntzen, wo&#x017F;elb&#x017F;t er<lb/>
mitten unter denen feindlichen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Actio-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1054] Velth Veltin Venda Sie war nicht nur in ihrer Kunſt vollkommen geſchickt, ſondern hat auch ihren guten Verſtand und Klugheit in einem Scripto, unter dem Titul: Zeugniß der Wahrheit vor die Schau-Spiele oder Co- mœdien wider Johann Joſeph Wincklers, Diac. in Magdeburg, mit der Uberſchrifft: Des Heil. Vaters Chryſoſtomi Zeugniß der Wahrheit wider die Schau-Spiele verdeutſchet und in etwas erlaͤu- tert; herausgegebene Schrifft aus vieler Theologorum Zeugniß, auch anderer Gelehrten Schrifften zu- ſammen getragen und aufgeſetzet von Fr. C. E. Velthemin. ſehen laſſen. Vid. M. Herm. Chriſtoph. Engelckens Diſſertat. von hoch und wohlgelahrten Frauens-Perſonen. Roſtoch. A. 1707. §. 33. Velthemin, Urſula Hedwig, Achatz von Veltheims, Erb-Herrns auf Aier- ſtadt ꝛc. ꝛc. gelehrte Tochter, war ei- ne ſehr gelehrte Dame, ſo der Latei- niſchen, Engliſchen und Frantzoͤi- ſchen Sprache wohl kundig war, auch eine treffliche Poetin abgab. Sie ſtarb A. 1684. In der teutſch- geſinnten Genoſſen ſchafft der ſaͤmt- lichen Naͤglein-Zunfft war ſie Ober-Zunfft-Meiſterin und Ober- Vorſitzerin, und hatte den Zunah- men die Kluge. Vid. Paull. in der Zeit-kuͤrtzenden Luſt. P. II. p. 1119. & Henning. Witte in Spicileg. poſt Meſſ. ad Tom. II. Diar. Biogr. lit. h. 6. Veltin, Rebecca Salome, eine in Theo- logiſchen Wiſſenſchafften wohl er- fahrne Weibes-Perſon, ſie ſoll eine vortreffliche Memorie und ſcharffes Judicium nach M. Uranii Bericht gehabt haben. Vid. Paullin. in der Zeit verkuͤrtzenden Luſt. P. II. pag. 1119. Venda oder Vanda, auch Wenda, Des Polniſchen Fuͤrſten, Craci, kluge und tapffere Tochter, ſo nach Lechi II. Tode, und ſeines Bru- ders Verbannung aus dem Reiche An. 750. auf den Thron erhoben ward. Ohngeachtet nun die Po- len als ihre Unterthanen ſcharff darauf drungen, daß dieſe ihre Fuͤrſtin ſich vermaͤhlen ſolte, wolte dieſe hierinne doch nichts darvon hoͤren, ſondern entſchloſſe ſich als Jungfer zu leben und zu ſterben. Der Ruhm aber ihrer Schoͤnheit und recht maͤnnlichen Geiſtes blieb nicht nur in Polen eingeſchloſſen, ſondern drang auch in Deutſch- land, wodurch ein gewiſſer Deut- ſcher Fuͤrſt, Ruͤdiger genannt, alſo entflammet ward, daß er dieſer ſchoͤnen Polniſchen Fuͤrſtin ſein Verlangen durch eine anſehnliche Geſandſchafft zu hinterbringen ſich entſchloß, welche ſie aber mit einem weitlaͤufftigen Korbe wieder zuruͤ- cke ſchickte, wodurch dieſer Deutſche Printz dergeſtalt entbrannt wurde, daß er endlich den Entſchluß faßte, ſeine Liebe durch Gewalt der Waf- fen zu ſuchen, und das verlangte Jawort mit dem blancken Degen in der Fauſt zu hohlen. Daher zog er eine ſtarcke Macht zuſammen, und legte ſich mit ſelbiger an die Polniſchen Graͤntzen, woſelbſt er mitten unter denen feindlichen Actio-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1054
Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1054>, abgerufen am 18.11.2024.