Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Bärenkopff
Hertzen-Grund etc. diese Worte:
Hirsche, Bären, Rinder und
Schwein
also geändert worden:

Hirsche, Schaafe, Rinder und
Schwein etc.
Jetzt angeführter Colerus aber ist
gantz anderer Meynung, denn er
schreibet, daß das Bären-Wildpret
nicht nur ein feines, weisses und
süsses Fleisch sey, sondern viel Leute
hielten solches besser, als das Rehe:
zwar ist dieses nicht eben zu bejahen,
doch kan man dieses gewiß versi-
chern, daß das Bären-Wildpret
heut zu Tage gar sehr beliebet wer-
de, welches man an grosser Herren
Tafeln bemercken kan; daselbst wird
ein Etat sonderlich von Bären-Ta-
tzen und dem Kopff gemacht, und als
eine delicatesse aufgetragen, wie
aus folgender Zurichtung erhellet.

Bärenkopff zuzurichten,

Nehmet einen Bärenkopff, nach
dem derselbe als ein Schweinskopff
abgeschnitten worden, brennet ihn
eben als einen Schweinskopff mit
heissen Eisen. Wenn ihr nun
solchen gnugsam gebrennet habt, so
schneidet ihm forn am Maul das
Fleisch loß, schneidet ihm auch die
Nase inwendig entzwey, damit sol-
che kan überbrochen werden. Hier-
auf waschet selbigen sauber ab, setzet
ihn in Wasser, Wein und Eßig zum
Feuer, werffet daran viel Saltz, al-
lerley Kräuter, als Thymian, Sal-
bey, Isop, Lorbeerblätter, Roßma-
rien, Zwiebeln, und dergleichen, da-
rinnen er so lange kochen muß, biß
er weich wird. Ist er nun gar, so
hebet ihn von Feuer weg, und lasset
ihn also in der Sultze erkalten, soll
[Spaltenumbruch]

Bärentatzen
er endlich angerichtet werden, müs-
set ihr ihn aus dem Topff heraus
langen, wohl beschneiden, und ihn
aufs beste als ihr könnet, auszieren,
auch eine Citrone oder einen schö-
nen Borsdorffer-Apffel ins Maul
geben, dann ist er zum auftragen
fertig.

Bärentatzen zu bereiten.

Nehmet die Bärentatzen, wie sie
unten um den Knorn weggehauen
werden, waschet sie sauber aus, und
setzet sie mit Wasser ans Feuer, wo-
selbst solche so lange, biß sie die Haa-
re und Haut fahren lassen, kochen
müssen, welches eben die Zuberei-
tung ist, derer man sich beyn Hirsch-
ohren und Hirschmaul bedienet.
Ziehet ihnen hierauf die Haare samt
dem Häutgen fein sauber herunter,
und sehet wohl zu, damit nicht viel
vom Fleisch weggerissen werde.
Sind solche nun aufs reinlichste
abgeputzet, so leget sie in kaltes
Wasser, und lasset sie eine Weile lie-
gen, darinne sie endlich weiß wer-
den. Man kan selbe auf unterschie-
dene Art, wie es beliebig, zurichten.
Als 1) Bärentatzen mit einer
Schweiß-Brühe, 2) Bärentatzen
mit Mandeln und Cibeben braun,
3) Bärentatzen mit der gelben Pohl-
nischen Brühe, 4) Bärentatzen
mit Senff-Brühe.

Bärentatzen mit einer
Schweiß-Brüh,

Thut die Bärentatzen, wenn sie
vorbeschriebener massen rein gepu-
tzet worden, in eine Casserole, giesset
drauf bouillon, Wein und ein we-
nig Eßig, schüttet Pfeffer, Ingber,
Citronenschalen und etliche gantze
Zwiebeln, wie auch ein wenig Thy-

mian
F 2

[Spaltenumbruch]

Baͤrenkopff
Hertzen-Grund ꝛc. dieſe Worte:
Hirſche, Baͤren, Rinder und
Schwein
alſo geaͤndert worden:

Hirſche, Schaafe, Rinder und
Schwein ꝛc.
Jetzt angefuͤhrter Colerus aber iſt
gantz anderer Meynung, denn er
ſchreibet, daß das Baͤren-Wildpret
nicht nur ein feines, weiſſes und
ſuͤſſes Fleiſch ſey, ſondern viel Leute
hielten ſolches beſſer, als das Rehe:
zwar iſt dieſes nicht eben zu bejahen,
doch kan man dieſes gewiß verſi-
chern, daß das Baͤren-Wildpret
heut zu Tage gar ſehr beliebet wer-
de, welches man an groſſer Herren
Tafeln bemercken kan; daſelbſt wird
ein Etat ſonderlich von Baͤren-Ta-
tzen und dem Kopff gemacht, und als
eine delicateſſe aufgetragen, wie
aus folgender Zurichtung erhellet.

Baͤrenkopff zuzurichten,

Nehmet einen Baͤrenkopff, nach
dem derſelbe als ein Schweinskopff
abgeſchnitten worden, brennet ihn
eben als einen Schweinskopff mit
heiſſen Eiſen. Wenn ihr nun
ſolchen gnugſam gebrennet habt, ſo
ſchneidet ihm forn am Maul das
Fleiſch loß, ſchneidet ihm auch die
Naſe inwendig entzwey, damit ſol-
che kan uͤberbrochen werden. Hier-
auf waſchet ſelbigen ſauber ab, ſetzet
ihn in Waſſer, Wein und Eßig zum
Feuer, werffet daran viel Saltz, al-
lerley Kraͤuter, als Thymian, Sal-
bey, Iſop, Lorbeerblaͤtter, Roßma-
rien, Zwiebeln, und dergleichen, da-
rinnen er ſo lange kochen muß, biß
er weich wird. Iſt er nun gar, ſo
hebet ihn von Feuer weg, und laſſet
ihn alſo in der Sultze erkalten, ſoll
[Spaltenumbruch]

Baͤrentatzen
er endlich angerichtet werden, muͤſ-
ſet ihr ihn aus dem Topff heraus
langen, wohl beſchneiden, und ihn
aufs beſte als ihr koͤnnet, auszieren,
auch eine Citrone oder einen ſchoͤ-
nen Borsdorffer-Apffel ins Maul
geben, dann iſt er zum auftragen
fertig.

Baͤrentatzen zu bereiten.

Nehmet die Baͤrentatzen, wie ſie
unten um den Knorn weggehauen
werden, waſchet ſie ſauber aus, und
ſetzet ſie mit Waſſer ans Feuer, wo-
ſelbſt ſolche ſo lange, biß ſie die Haa-
re und Haut fahren laſſen, kochen
muͤſſen, welches eben die Zuberei-
tung iſt, derer man ſich beyn Hirſch-
ohren und Hirſchmaul bedienet.
Ziehet ihnen hierauf die Haare ſamt
dem Haͤutgen fein ſauber herunter,
und ſehet wohl zu, damit nicht viel
vom Fleiſch weggeriſſen werde.
Sind ſolche nun aufs reinlichſte
abgeputzet, ſo leget ſie in kaltes
Waſſer, und laſſet ſie eine Weile lie-
gen, darinne ſie endlich weiß wer-
den. Man kan ſelbe auf unterſchie-
dene Aꝛt, wie es beliebig, zurichten.
Als 1) Baͤrentatzen mit einer
Schweiß-Bruͤhe, 2) Baͤrentatzen
mit Mandeln und Cibeben braun,
3) Baͤrentatzen mit der gelben Pohl-
niſchen Bruͤhe, 4) Baͤrentatzen
mit Senff-Bruͤhe.

Baͤrentatzen mit einer
Schweiß-Bruͤh,

Thut die Baͤrentatzen, wenn ſie
vorbeſchriebener maſſen rein gepu-
tzet worden, in eine Caſſerole, gieſſet
drauf bouillon, Wein und ein we-
nig Eßig, ſchuͤttet Pfeffer, Ingber,
Citronenſchalen und etliche gantze
Zwiebeln, wie auch ein wenig Thy-

mian
F 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0105"/><cb n="165"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ba&#x0364;renkopff</hi></fw><lb/>
Hertzen-Grund &#xA75B;c. die&#x017F;e Worte:<lb/>
Hir&#x017F;che, Ba&#x0364;ren, Rinder und<lb/>
Schwein<lb/><hi rendition="#c">al&#x017F;o gea&#x0364;ndert worden:</hi></p><lb/>
          <p>Hir&#x017F;che, Schaafe, Rinder und<lb/><hi rendition="#c">Schwein &#xA75B;c.</hi><lb/>
Jetzt angefu&#x0364;hrter <hi rendition="#aq">Colerus</hi> aber i&#x017F;t<lb/>
gantz anderer Meynung, denn er<lb/>
&#x017F;chreibet, daß das Ba&#x0364;ren-Wildpret<lb/>
nicht nur ein feines, wei&#x017F;&#x017F;es und<lb/>
&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;es Flei&#x017F;ch &#x017F;ey, &#x017F;ondern viel Leute<lb/>
hielten &#x017F;olches be&#x017F;&#x017F;er, als das Rehe:<lb/>
zwar i&#x017F;t die&#x017F;es nicht eben zu bejahen,<lb/>
doch kan man die&#x017F;es gewiß ver&#x017F;i-<lb/>
chern, daß das Ba&#x0364;ren-Wildpret<lb/>
heut zu Tage gar &#x017F;ehr beliebet wer-<lb/>
de, welches man an gro&#x017F;&#x017F;er Herren<lb/>
Tafeln bemercken kan; da&#x017F;elb&#x017F;t wird<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Etat</hi> &#x017F;onderlich von Ba&#x0364;ren-Ta-<lb/>
tzen und dem Kopff gemacht, und als<lb/>
eine <hi rendition="#aq">delicate&#x017F;&#x017F;e</hi> aufgetragen, wie<lb/>
aus folgender Zurichtung erhellet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ba&#x0364;renkopff zuzurichten,</hi> </head><lb/>
          <p>Nehmet einen Ba&#x0364;renkopff, nach<lb/>
dem der&#x017F;elbe als ein Schweinskopff<lb/>
abge&#x017F;chnitten worden, brennet ihn<lb/>
eben als einen Schweinskopff mit<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en Ei&#x017F;en. Wenn ihr nun<lb/>
&#x017F;olchen gnug&#x017F;am gebrennet habt, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chneidet ihm forn am Maul das<lb/>
Flei&#x017F;ch loß, &#x017F;chneidet ihm auch die<lb/>
Na&#x017F;e inwendig entzwey, damit &#x017F;ol-<lb/>
che kan u&#x0364;berbrochen werden. Hier-<lb/>
auf wa&#x017F;chet &#x017F;elbigen &#x017F;auber ab, &#x017F;etzet<lb/>
ihn in Wa&#x017F;&#x017F;er, Wein und Eßig zum<lb/>
Feuer, werffet daran viel Saltz, al-<lb/>
lerley Kra&#x0364;uter, als <hi rendition="#aq">Thymian,</hi> Sal-<lb/>
bey, I&#x017F;op, Lorbeerbla&#x0364;tter, Roßma-<lb/>
rien, Zwiebeln, und dergleichen, da-<lb/>
rinnen er &#x017F;o lange kochen muß, biß<lb/>
er weich wird. I&#x017F;t er nun gar, &#x017F;o<lb/>
hebet ihn von Feuer weg, und la&#x017F;&#x017F;et<lb/>
ihn al&#x017F;o in der Sultze erkalten, &#x017F;oll<lb/><cb n="166"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ba&#x0364;rentatzen</hi></fw><lb/>
er endlich angerichtet werden, mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et ihr ihn aus dem Topff heraus<lb/>
langen, wohl be&#x017F;chneiden, und ihn<lb/>
aufs be&#x017F;te als ihr ko&#x0364;nnet, auszieren,<lb/>
auch eine Citrone oder einen &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
nen Borsdorffer-Apffel ins Maul<lb/>
geben, dann i&#x017F;t er zum auftragen<lb/>
fertig.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ba&#x0364;rentatzen zu bereiten.</hi> </head><lb/>
          <p>Nehmet die Ba&#x0364;rentatzen, wie &#x017F;ie<lb/>
unten um den Knorn weggehauen<lb/>
werden, wa&#x017F;chet &#x017F;ie &#x017F;auber aus, und<lb/>
&#x017F;etzet &#x017F;ie mit Wa&#x017F;&#x017F;er ans Feuer, wo-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;olche &#x017F;o lange, biß &#x017F;ie die Haa-<lb/>
re und Haut fahren la&#x017F;&#x017F;en, kochen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, welches eben die Zuberei-<lb/>
tung i&#x017F;t, derer man &#x017F;ich beyn Hir&#x017F;ch-<lb/>
ohren und Hir&#x017F;chmaul bedienet.<lb/>
Ziehet ihnen hierauf die Haare &#x017F;amt<lb/>
dem Ha&#x0364;utgen fein &#x017F;auber herunter,<lb/>
und &#x017F;ehet wohl zu, damit nicht viel<lb/>
vom Flei&#x017F;ch weggeri&#x017F;&#x017F;en werde.<lb/>
Sind &#x017F;olche nun aufs reinlich&#x017F;te<lb/>
abgeputzet, &#x017F;o leget &#x017F;ie in kaltes<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er, und la&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie eine Weile lie-<lb/>
gen, darinne &#x017F;ie endlich weiß wer-<lb/>
den. Man kan &#x017F;elbe auf unter&#x017F;chie-<lb/>
dene A&#xA75B;t, wie es beliebig, zurichten.<lb/>
Als 1) Ba&#x0364;rentatzen mit einer<lb/>
Schweiß-Bru&#x0364;he, 2) Ba&#x0364;rentatzen<lb/>
mit Mandeln und Cibeben braun,<lb/>
3) Ba&#x0364;rentatzen mit der gelben Pohl-<lb/>
ni&#x017F;chen Bru&#x0364;he, 4) Ba&#x0364;rentatzen<lb/>
mit Senff-Bru&#x0364;he.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ba&#x0364;rentatzen mit einer<lb/>
Schweiß-Bru&#x0364;h,</hi> </head><lb/>
          <p>Thut die Ba&#x0364;rentatzen, wenn &#x017F;ie<lb/>
vorbe&#x017F;chriebener ma&#x017F;&#x017F;en rein gepu-<lb/>
tzet worden, in eine <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;erole,</hi> gie&#x017F;&#x017F;et<lb/>
drauf <hi rendition="#aq">bouillon,</hi> Wein und ein we-<lb/>
nig Eßig, &#x017F;chu&#x0364;ttet Pfeffer, Ingber,<lb/>
Citronen&#x017F;chalen und etliche gantze<lb/>
Zwiebeln, wie auch ein wenig <hi rendition="#aq">Thy-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">mian</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0105] Baͤrenkopff Baͤrentatzen Hertzen-Grund ꝛc. dieſe Worte: Hirſche, Baͤren, Rinder und Schwein alſo geaͤndert worden: Hirſche, Schaafe, Rinder und Schwein ꝛc. Jetzt angefuͤhrter Colerus aber iſt gantz anderer Meynung, denn er ſchreibet, daß das Baͤren-Wildpret nicht nur ein feines, weiſſes und ſuͤſſes Fleiſch ſey, ſondern viel Leute hielten ſolches beſſer, als das Rehe: zwar iſt dieſes nicht eben zu bejahen, doch kan man dieſes gewiß verſi- chern, daß das Baͤren-Wildpret heut zu Tage gar ſehr beliebet wer- de, welches man an groſſer Herren Tafeln bemercken kan; daſelbſt wird ein Etat ſonderlich von Baͤren-Ta- tzen und dem Kopff gemacht, und als eine delicateſſe aufgetragen, wie aus folgender Zurichtung erhellet. Baͤrenkopff zuzurichten, Nehmet einen Baͤrenkopff, nach dem derſelbe als ein Schweinskopff abgeſchnitten worden, brennet ihn eben als einen Schweinskopff mit heiſſen Eiſen. Wenn ihr nun ſolchen gnugſam gebrennet habt, ſo ſchneidet ihm forn am Maul das Fleiſch loß, ſchneidet ihm auch die Naſe inwendig entzwey, damit ſol- che kan uͤberbrochen werden. Hier- auf waſchet ſelbigen ſauber ab, ſetzet ihn in Waſſer, Wein und Eßig zum Feuer, werffet daran viel Saltz, al- lerley Kraͤuter, als Thymian, Sal- bey, Iſop, Lorbeerblaͤtter, Roßma- rien, Zwiebeln, und dergleichen, da- rinnen er ſo lange kochen muß, biß er weich wird. Iſt er nun gar, ſo hebet ihn von Feuer weg, und laſſet ihn alſo in der Sultze erkalten, ſoll er endlich angerichtet werden, muͤſ- ſet ihr ihn aus dem Topff heraus langen, wohl beſchneiden, und ihn aufs beſte als ihr koͤnnet, auszieren, auch eine Citrone oder einen ſchoͤ- nen Borsdorffer-Apffel ins Maul geben, dann iſt er zum auftragen fertig. Baͤrentatzen zu bereiten. Nehmet die Baͤrentatzen, wie ſie unten um den Knorn weggehauen werden, waſchet ſie ſauber aus, und ſetzet ſie mit Waſſer ans Feuer, wo- ſelbſt ſolche ſo lange, biß ſie die Haa- re und Haut fahren laſſen, kochen muͤſſen, welches eben die Zuberei- tung iſt, derer man ſich beyn Hirſch- ohren und Hirſchmaul bedienet. Ziehet ihnen hierauf die Haare ſamt dem Haͤutgen fein ſauber herunter, und ſehet wohl zu, damit nicht viel vom Fleiſch weggeriſſen werde. Sind ſolche nun aufs reinlichſte abgeputzet, ſo leget ſie in kaltes Waſſer, und laſſet ſie eine Weile lie- gen, darinne ſie endlich weiß wer- den. Man kan ſelbe auf unterſchie- dene Aꝛt, wie es beliebig, zurichten. Als 1) Baͤrentatzen mit einer Schweiß-Bruͤhe, 2) Baͤrentatzen mit Mandeln und Cibeben braun, 3) Baͤrentatzen mit der gelben Pohl- niſchen Bruͤhe, 4) Baͤrentatzen mit Senff-Bruͤhe. Baͤrentatzen mit einer Schweiß-Bruͤh, Thut die Baͤrentatzen, wenn ſie vorbeſchriebener maſſen rein gepu- tzet worden, in eine Caſſerole, gieſſet drauf bouillon, Wein und ein we- nig Eßig, ſchuͤttet Pfeffer, Ingber, Citronenſchalen und etliche gantze Zwiebeln, wie auch ein wenig Thy- mian F 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/105
Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/105>, abgerufen am 30.12.2024.