prügelt solchen mit einem Stecken bey lebendigen Leibe, aber am mei- sten nur auf den Bauch, und zwar ziemlich starck, daß er braun und blau werde, doch müsset ihr ihn nicht gar zu todte schlagen. Dar- nach nehmet Eßig und Wein, ohn- gefehr das sechste Theil von einer Kanne, thut allerhand Würtze, als gestoßne Nelcken, Zimmet, Ingber, Pfeffer und Muscaten- blüten drein, und giesset es dem Türckischen Han nach und nach in den Hals. Wenn ihr dieses alles hinein gegossen habt, so machet ei- ne Schleiffe von Bindfaden, und hänget daran den Türckischen Han bey dem Hals auf, so wird er sich ziemlich würgen, und ein solch schwartz Fleisch bekommen, als der Auerhan Wildpret hat, welchen ihr nachgehends braten, oder in ei- ne Pastete einschlagen könnet.
Türckischer Han einzupei- tzen zur Pastete,
Lasset den vorherbeschriebenen Türckischen Han, wenn er erhän- get ist, rupffen; nehmet ihn aus, hacket die Beine und Flügel her- unter, schlaget ihm die Beine ent- zwey, stecket einen Speiler durch; saltzet ihn ein wenig ein, setzet einen Rost auffs Kohlfeuer, und lasset den Han ein wenig anlauffen. Nach diesen thut solchen in ein Ge- schirr, giesset solches voll Eßig, da- mit der Han gantz darinne bedeckt liege, so könnet ihr solchen ein hal- bes Jahr und länger gut behalten, ihr müsset ihm aber alle Monat fri- schen Eßig geben, und möget ihr diesen, wenn es euch beliebet, in ei- ne Pastete schlagen.
[Spaltenumbruch]
Türckisch Tutia
Türckischer Hahn in einer Pastete.
Suchet Pastete vom Auer- han.
Türckischer Hana la daube.
Suchet a la daubevon Tür- ckischen Han oder Hünern.
Türckischer Han-Grillade,
Suchet Grilladevom Türcki- chen Han.
Türckischer Han-Potage,
Suchet Potagevon Türcki- schen alten und jungen Hä- nen. Die Türckischen Häne oder Hüner mögen auch als die Capau- nen tractiret werden, absonderlich die halbgewachsenen, dahero su- chet die Beschreibung von Capau- nen im C.
Türckische Nahd,
Heisset dem Weibesvolck das- jenige Genähe, welches also ge- machet wird, daß es auff einer Seite, wie auf der andern anzuse- hen ist, ist entweder weiß oder bunt.
Turina Busalina,
Francisca, ein gelehrtes Frau- enzimmer von Tipherno aus Um- brien, lebte um A. 1593. und schrieb: Rime Spirituale sopra Misterii del Santissimo Rosario.
Tutia,
Eine von den Vestalischen Jungfrauen, welche man wegen einiger begangenen Unzucht an- klagte, weil sie sich aber gerecht
wuste,
[Spaltenumbruch]
Tuͤrckiſcher
pruͤgelt ſolchen mit einem Stecken bey lebendigen Leibe, aber am mei- ſten nur auf den Bauch, und zwar ziemlich ſtarck, daß er braun und blau werde, doch muͤſſet ihr ihn nicht gar zu todte ſchlagen. Dar- nach nehmet Eßig und Wein, ohn- gefehr das ſechſte Theil von einer Kanne, thut allerhand Wuͤrtze, als geſtoßne Nelcken, Zimmet, Ingber, Pfeffer und Muſcaten- bluͤten drein, und gieſſet es dem Tuͤrckiſchen Han nach und nach in den Hals. Wenn ihr dieſes alles hinein gegoſſen habt, ſo machet ei- ne Schleiffe von Bindfaden, und haͤnget daran den Tuͤrckiſchen Han bey dem Hals auf, ſo wird er ſich ziemlich wuͤrgen, und ein ſolch ſchwartz Fleiſch bekommen, als der Auerhan Wildpret hat, welchen ihr nachgehends braten, oder in ei- ne Paſtete einſchlagen koͤnnet.
Tuͤrckiſcher Han einzupei- tzen zur Paſtete,
Laſſet den vorherbeſchriebenen Tuͤrckiſchen Han, wenn er erhaͤn- get iſt, rupffen; nehmet ihn aus, hacket die Beine und Fluͤgel her- unter, ſchlaget ihm die Beine ent- zwey, ſtecket einen Speiler durch; ſaltzet ihn ein wenig ein, ſetzet einen Roſt auffs Kohlfeuer, und laſſet den Han ein wenig anlauffen. Nach dieſen thut ſolchen in ein Ge- ſchirr, gieſſet ſolches voll Eßig, da- mit der Han gantz darinne bedeckt liege, ſo koͤnnet ihr ſolchen ein hal- bes Jahr und laͤnger gut behalten, ihr muͤſſet ihm aber alle Monat fri- ſchen Eßig geben, und moͤget ihr dieſen, wenn es euch beliebet, in ei- ne Paſtete ſchlagen.
[Spaltenumbruch]
Tuͤrckiſch Tutia
Tuͤrckiſcher Hahn in einer Paſtete.
Suchet Paſtete vom Auer- han.
Tuͤrckiſcher Hana la daube.
Suchet a la daubevon Tuͤr- ckiſchen Han oder Huͤnern.
Tuͤrckiſcher Han-Grillade,
Suchet Grilladevom Tuͤrcki- chen Han.
Tuͤrckiſcher Han-Potage,
Suchet Potagevon Tuͤrcki- ſchen alten und jungen Haͤ- nen. Die Tuͤrckiſchen Haͤne oder Huͤner moͤgen auch als die Capau- nen tractiret werden, abſonderlich die halbgewachſenen, dahero ſu- chet die Beſchreibung von Capau- nen im C.
Tuͤrckiſche Nahd,
Heiſſet dem Weibesvolck das- jenige Genaͤhe, welches alſo ge- machet wird, daß es auff einer Seite, wie auf der andern anzuſe- hen iſt, iſt entweder weiß oder bunt.
Turina Buſalina,
Franciſca, ein gelehrtes Frau- enzimmer von Tipherno aus Um- brien, lebte um A. 1593. und ſchrieb: Rime Spirituale ſopra Miſterii del Santiſſimo Roſario.
Tutia,
Eine von den Veſtaliſchen Jungfrauen, welche man wegen einiger begangenen Unzucht an- klagte, weil ſie ſich aber gerecht
wuſte,
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Tuͤrckiſcher
Tuͤrckiſch Tutia
pruͤgelt ſolchen mit einem Stecken
bey lebendigen Leibe, aber am mei-
ſten nur auf den Bauch, und zwar
ziemlich ſtarck, daß er braun und
blau werde, doch muͤſſet ihr ihn
nicht gar zu todte ſchlagen. Dar-
nach nehmet Eßig und Wein, ohn-
gefehr das ſechſte Theil von einer
Kanne, thut allerhand Wuͤrtze,
als geſtoßne Nelcken, Zimmet,
Ingber, Pfeffer und Muſcaten-
bluͤten drein, und gieſſet es dem
Tuͤrckiſchen Han nach und nach in
den Hals. Wenn ihr dieſes alles
hinein gegoſſen habt, ſo machet ei-
ne Schleiffe von Bindfaden, und
haͤnget daran den Tuͤrckiſchen Han
bey dem Hals auf, ſo wird er ſich
ziemlich wuͤrgen, und ein ſolch
ſchwartz Fleiſch bekommen, als der
Auerhan Wildpret hat, welchen
ihr nachgehends braten, oder in ei-
ne Paſtete einſchlagen koͤnnet.
Tuͤrckiſcher Han einzupei-
tzen zur Paſtete,
Laſſet den vorherbeſchriebenen
Tuͤrckiſchen Han, wenn er erhaͤn-
get iſt, rupffen; nehmet ihn aus,
hacket die Beine und Fluͤgel her-
unter, ſchlaget ihm die Beine ent-
zwey, ſtecket einen Speiler durch;
ſaltzet ihn ein wenig ein, ſetzet einen
Roſt auffs Kohlfeuer, und laſſet
den Han ein wenig anlauffen.
Nach dieſen thut ſolchen in ein Ge-
ſchirr, gieſſet ſolches voll Eßig, da-
mit der Han gantz darinne bedeckt
liege, ſo koͤnnet ihr ſolchen ein hal-
bes Jahr und laͤnger gut behalten,
ihr muͤſſet ihm aber alle Monat fri-
ſchen Eßig geben, und moͤget ihr
dieſen, wenn es euch beliebet, in ei-
ne Paſtete ſchlagen.
Tuͤrckiſcher Hahn in einer
Paſtete.
Suchet Paſtete vom Auer-
han.
Tuͤrckiſcher Han a la daube.
Suchet a la daube von Tuͤr-
ckiſchen Han oder Huͤnern.
Tuͤrckiſcher Han-Grillade,
Suchet Grillade vom Tuͤrcki-
chen Han.
Tuͤrckiſcher Han-Potage,
Suchet Potage von Tuͤrcki-
ſchen alten und jungen Haͤ-
nen. Die Tuͤrckiſchen Haͤne oder
Huͤner moͤgen auch als die Capau-
nen tractiret werden, abſonderlich
die halbgewachſenen, dahero ſu-
chet die Beſchreibung von Capau-
nen im C.
Tuͤrckiſche Nahd,
Heiſſet dem Weibesvolck das-
jenige Genaͤhe, welches alſo ge-
machet wird, daß es auff einer
Seite, wie auf der andern anzuſe-
hen iſt, iſt entweder weiß oder
bunt.
Turina Buſalina,
Franciſca, ein gelehrtes Frau-
enzimmer von Tipherno aus Um-
brien, lebte um A. 1593. und
ſchrieb: Rime Spirituale ſopra
Miſterii del Santiſſimo Roſario.
Tutia,
Eine von den Veſtaliſchen
Jungfrauen, welche man wegen
einiger begangenen Unzucht an-
klagte, weil ſie ſich aber gerecht
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1048>, abgerufen am 07.01.2025.
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