Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Thusn Tiegel Thusnelda, Segesthis Tochter und heroische Thyades, Hiessen diejenigen Weiber und Thymele, Eine berühmte Täntzerin, so zu Thymian, Thymus, Thim, auch Römi- Tiegel, Ist ein rund breit irdenes oder Tiegel Tiegel zu gestürtzten Eyern, Ist ein absonderlich von Thon Tiegel-Brey oder, Muß auch Gemüsse, Wird von schönen weitznen Tiegel-Brey von Mehl und Rahm, Nehmet 1. Kanne Rahm, und und Frauenzimmer-Lexicon. S s s
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Thusn Tiegel Thusnelda, Segesthis Tochter und heroiſche Thyades, Hieſſen diejenigen Weiber und Thymele, Eine beruͤhmte Taͤntzerin, ſo zu Thymian, Thymus, Thim, auch Roͤmi- Tiegel, Iſt ein rund breit irdenes oder Tiegel Tiegel zu geſtuͤrtzten Eyern, Iſt ein abſonderlich von Thon Tiegel-Brey oder, Muß auch Gemuͤſſe, Wird von ſchoͤnen weitznen Tiegel-Brey von Mehl und Rahm, Nehmet 1. Kanne Rahm, und und Frauenzim̃er-Lexicon. S s s
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Thusn Tiegel
Tiegel
Thusnelda,
Segesthis Tochter und heroiſche
Gemahlin Fuͤrſt Hermanns, dieſe
kaͤmpffte ohnwiſſend mit ihrem ei-
genen Vater, trat ihn auf den
Halß, und verwundete ſelbigen
durch ihre tapffere Hand. Vid.
Lohenſtein. in Arminio P. 1. l. 1.
pag. 47.
Thyades,
Hieſſen diejenigen Weiber und
Prieſterinnen, ſo den Bacchum bey
dem Opffer bedienten.
Thymele,
Eine beruͤhmte Taͤntzerin, ſo zu
des Domitiani Zeiten floriret, wel-
cher ſich uͤber ihre ſeltſamen Poſitu-
ren und Stellungen ſehr zu ergoͤ-
tzen wuſte.
Thymian,
Thymus, Thim, auch Roͤmi-
ſcher Quendel genannt, iſt ein an-
genehmes und kraͤfftiges Kuͤchen-
Kraut, ſo in denen Gaͤrten gezogen
wird, und von unterſchiedener Gat-
tung iſt, als groß- oder kleiner,
weiſſer oder ſchwartzer. Der Koch
brauchet ſelbigen zu unterſchiede-
nen Speiſen, um ſelbige dadurch
mit ſchmackbar und kraͤfftig zu
machen, wie an ſeinem Ort wird
zu finden ſeyn.
Tiegel,
Iſt ein rund breit irdenes oder
auch aus eiſernen Blech getriebe-
nes Gefaͤß mit einem Stiel und
3. hohen Beinen verſehen, worin-
nen die gekochten Speiſen wieder
aufgewaͤrmet werden.
Tiegel zu geſtuͤrtzten
Eyern,
Iſt ein abſonderlich von Thon
gebrannter Tiegel, ſo viel runde
kleine Formen in ſich hat, worin-
nen die Eyer geſtuͤrtzet werden.
Tiegel-Brey oder, Muß
auch Gemuͤſſe,
Wird von ſchoͤnen weitznen
Mehl oder auch von Grieß, Hei-
degruͤtz, Hirſe, Reiß, Schwaden,
Milch oder Rahm u. Butter berei-
tet u. in einem Tiegel gekochet, da-
von folgende Beſchreibungen; 1)
Tiegelbrey von Mehl; 2) Tiegel-
brey von eingebrannten Mehl;
3) Tiegelbrey von Grieß; 4) Tie-
gelbrey von Heydegruͤtz; 5) Tie-
gelbrey von gebacknen Nudeln;
6) Tiegelbrey von Hirſe; 7) Tie-
gelbrey von geſtoßnen Reiß; 8)
Tiegelbrey von Semmeln; 9)
Tiegelbrey von Schwaden; 10)
Tiegelbrey von Semmeln und
Rindfleiſch-Bruͤhe.
Tiegel-Brey von Mehl und
Rahm,
Nehmet 1. Kanne Rahm, und
thut in einen Tiegel 3. biß 4. Ruͤhr-
Loͤffel voll ſchoͤnes Mehl; gieſſet
hernach von dem Rahm etwas dar-
an und ruͤhret es mit einem Ruͤhr-
Loͤffel glatt ab, gieſſet hierauff den
Rahm vollend dran, den Tiegel
aber ſetzet aufs Kohlfeuer und ruͤh-
ret beſtaͤndig, biß es anfaͤnget zu
kochen und der Brey dicke wird.
Wenn ſolches geſchehen, ſo nehmet
alle Kohlen unter dem Tiegel weg,
thut aber Kohlen auff ein Blech
und
Frauenzim̃er-Lexicon. S s s
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