Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Teig Tecla, der Märtyrin der erstenKirche. Vid. Zeiler. Topograph. Francon. fol. 29. Teig, Ist das Fundament alles Geba- Teig von Butter mit Blät- tern zu machen, Nehmet schön Weitzen Mehl, Teig treiben lässet, hernach ziehet dieEnden vom Teig, und zwar von beyden Seiten, biß in die Mitte, schlaget also den Teig zusammen, und treibet ihn wieder, aber nicht so dünne als das erste mahl, schla- get ihn alsdenn wieder wie zuvor biß in die Mitte zusammen, zum dritten mahl aber treibet ihn wie- der, aber nicht so dünne als das andere mahl, und schlaget ihn wie die vorigen beyden mahl, so ist er fertig, und könnet nachgehends draus machen was ihr wollet, z. E. Tarten, Schüssel-Pasteten, kleine Pastetgen und dergleichen mehr. Teig von Butter mit Blät- tern anders, Nehmet schönes Mehl, und bung R r r 3
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Teig Tecla, der Maͤrtyrin der erſtenKirche. Vid. Zeiler. Topograph. Francon. fol. 29. Teig, Iſt das Fundament alles Geba- Teig von Butter mit Blaͤt- tern zu machen, Nehmet ſchoͤn Weitzen Mehl, Teig treiben laͤſſet, hernach ziehet dieEnden vom Teig, und zwar von beyden Seiten, biß in die Mitte, ſchlaget alſo den Teig zuſammen, und treibet ihn wieder, aber nicht ſo duͤnne als das erſte mahl, ſchla- get ihn alsdenn wieder wie zuvor biß in die Mitte zuſammen, zum dritten mahl aber treibet ihn wie- der, aber nicht ſo duͤnne als das andere mahl, und ſchlaget ihn wie die vorigen beyden mahl, ſo iſt er fertig, und koͤnnet nachgehends draus machen was ihr wollet, z. E. Tarten, Schuͤſſel-Paſteten, kleine Paſtetgen und dergleichen mehr. Teig von Butter mit Blaͤt- tern anders, Nehmet ſchoͤnes Mehl, und bung R r r 3
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Teig
Teig
Tecla, der Maͤrtyrin der erſten
Kirche. Vid. Zeiler. Topograph.
Francon. fol. 29.
Teig,
Iſt das Fundament alles Geba-
ckens, wird aus ſchoͤnen Weitzen-
Mehl, Eyern, Butter, mit Waſ-
ſer gekneten, ausgetrieben, und zu
Tarten, Kraͤpffgen ꝛc. gebrauchet.
Der Koch lehret davon unter-
ſchiedliche Gattungen zu machen:
1) Teig von Butter mit Blaͤt-
tern; 2) dito anders; 3) dito
noch anders; 4) muͤrber Teig;
5) dito anders; 6) Teig zu al-
lerhand groſſen Paſteten, ſo ein
gebrannter Teig heiſſet.
Teig von Butter mit Blaͤt-
tern zu machen,
Nehmet ſchoͤn Weitzen Mehl,
thut das auf einen Back-Tiſch,
(nachdem ihr eine oder mehr Tar-
ten machen wollet) ſchlaget 2. biß
3. Eyer drein, thut ein Stuͤckgen
Butter, als ein ziemlich Ey groß,
darzu, gieſſet Waſſer dran, und
machet einen zaͤhen Teig, daß er ja
recht feſt wird, und arbeitet ſelbi-
gen recht zaͤhe ab, treibet ihn auff,
als man einen Kuchen pfleget auff-
zutreiben. Hernach nehmet aus-
gewaſchene Butter, nicht gar ſo
viel, als des Teigs, aber doch uͤber
die Helffte, trocknet dieſe mit einem
Tuch rein ab, daß nichts naſſes
dran bleibet, und leget ſolche auff
den Teig, der Teig aber muß brei-
ter ausgewaltzet ſeyn, als die But-
ter, damit ihr die Butter recht
einfaſſen koͤnnet. Wenn nun die-
ſes geſchehen, ſo treibet den Teig
das erſte mahl ſo duͤnne, als er ſich
treiben laͤſſet, hernach ziehet die
Enden vom Teig, und zwar von
beyden Seiten, biß in die Mitte,
ſchlaget alſo den Teig zuſammen,
und treibet ihn wieder, aber nicht
ſo duͤnne als das erſte mahl, ſchla-
get ihn alsdenn wieder wie zuvor
biß in die Mitte zuſammen, zum
dritten mahl aber treibet ihn wie-
der, aber nicht ſo duͤnne als das
andere mahl, und ſchlaget ihn wie
die vorigen beyden mahl, ſo iſt er
fertig, und koͤnnet nachgehends
draus machen was ihr wollet, z. E.
Tarten, Schuͤſſel-Paſteten, kleine
Paſtetgen und dergleichen mehr.
Teig von Butter mit Blaͤt-
tern anders,
Nehmet ſchoͤnes Mehl, und
thut es auff einen Back-Tiſch,
ſchlaget 2. Eyer dran, leget ein
Stuͤckgen Butter dazu, gieſſet ein
Paar Eß-Loͤffel voll guten ſcharf-
fen Wein-Eßig oder Citronen-
Safft drein, etliche nehmen auch ei-
nen Eß-Loͤffel voll Brantewein
drunter, gieſſet vollends Waſſer
zu, machet einen zaͤhen Teig an,
und ſchlaget ihn mit der Hand, daß
er ſich recht ziehen laͤſſet; hernach
ſtreuet Mehl an, und arbeitet ihn
ſo lange, biß er, wenn er erſt als ein
Laib Brod zuſammen gemachet
wird, und man mit der Hand
drauf ſchlaͤget, wieder in die Hoͤ-
he gehe, und treibet ihn wie einen
Kuchen. Ferner nehmet ausge-
waſchene Butter, trocknet ſie ſau-
ber ab (wenn es im Sommer iſt,
muͤſſet ihr Eiß ins Waſſer, darin-
nen die Butter iſt, thun) leget ſie
auf den Teig, uͤberziehet ſie auf die
Art, wie in der erſten Beſchrei-
bung
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