Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].

Bild:
<< vorherige Seite
I.

Es gab gerade die Zeit um die vierte und
fünfte Nachmittagsstunde an einem Märztage. Der
Wirth vom Cafe Caesar stand hinter dem Buffet
und zählte Geld. Das Klimpern und Klirren der
Metallstücke klang deutlich zu dem Tische herüber,
an dem Herr Dr. Adam Mensch und Herr Referendar
Clemens von Bodenburg saßen. Bodenburg zog sich jetzt
hinter den Figaro zurück. Nur ein paar Gäste noch
lebten da und dort im Lokal herum. Der Verkehr
war im Ganzen geringfügig um diese Stunde.

Adam Mensch trank den letzten Schluck seines
cognacgemischten Kaffees aus und rückte seiner Börse
auf den Leib.

"Kellner!"

"Herr Doctor!"

"Bitte zahlen!"

"Jawohl!"

Der Kellner kam herangelaufen.

"Ein Kaffee -- schwarz -- und einen Cognac --"

"Vierzig Pfennige!"

Adam gab einen Fünfziger hin: "Bitte!"

"Danke sehr!"

Conradi. Adam Mensch. 1
I.

Es gab gerade die Zeit um die vierte und
fünfte Nachmittagsſtunde an einem Märztage. Der
Wirth vom Café Caeſar ſtand hinter dem Buffet
und zählte Geld. Das Klimpern und Klirren der
Metallſtücke klang deutlich zu dem Tiſche herüber,
an dem Herr Dr. Adam Menſch und Herr Referendar
Clemens von Bodenburg ſaßen. Bodenburg zog ſich jetzt
hinter den Figaro zurück. Nur ein paar Gäſte noch
lebten da und dort im Lokal herum. Der Verkehr
war im Ganzen geringfügig um dieſe Stunde.

Adam Menſch trank den letzten Schluck ſeines
cognacgemiſchten Kaffees aus und rückte ſeiner Börſe
auf den Leib.

„Kellner!“

„Herr Doctor!“

„Bitte zahlen!“

„Jawohl!“

Der Kellner kam herangelaufen.

„Ein Kaffee — ſchwarz — und einen Cognac —“

„Vierzig Pfennige!“

Adam gab einen Fünfziger hin: „Bitte!“

„Danke ſehr!“

Conradi. Adam Menſch. 1
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0009" n="[1]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">I.</hi> </hi> </head><lb/>
        <p>Es gab gerade die Zeit um die vierte und<lb/>
fünfte Nachmittags&#x017F;tunde an einem Märztage. Der<lb/>
Wirth vom Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Cae&#x017F;ar &#x017F;tand hinter dem Buffet<lb/>
und zählte Geld. Das Klimpern und Klirren der<lb/>
Metall&#x017F;tücke klang deutlich zu dem Ti&#x017F;che herüber,<lb/>
an dem Herr <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Adam Men&#x017F;ch und Herr Referendar<lb/>
Clemens von Bodenburg &#x017F;aßen. Bodenburg zog &#x017F;ich jetzt<lb/>
hinter den Figaro zurück. Nur ein paar Gä&#x017F;te noch<lb/>
lebten da und dort im Lokal herum. Der Verkehr<lb/>
war im Ganzen geringfügig um die&#x017F;e Stunde.</p><lb/>
        <p>Adam Men&#x017F;ch trank den letzten Schluck &#x017F;eines<lb/>
cognacgemi&#x017F;chten Kaffees aus und rückte &#x017F;einer Bör&#x017F;e<lb/>
auf den Leib.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Kellner!&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Herr Doctor!&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Bitte zahlen!&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Jawohl!&#x201C;</p><lb/>
        <p>Der Kellner kam herangelaufen.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Ein Kaffee &#x2014; &#x017F;chwarz &#x2014; und einen Cognac &#x2014;&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Vierzig Pfennige!&#x201C;</p><lb/>
        <p>Adam gab einen Fünfziger hin: &#x201E;Bitte!&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Danke &#x017F;ehr!&#x201C;</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Conradi</hi>. Adam Men&#x017F;ch. 1</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0009] I. Es gab gerade die Zeit um die vierte und fünfte Nachmittagsſtunde an einem Märztage. Der Wirth vom Café Caeſar ſtand hinter dem Buffet und zählte Geld. Das Klimpern und Klirren der Metallſtücke klang deutlich zu dem Tiſche herüber, an dem Herr Dr. Adam Menſch und Herr Referendar Clemens von Bodenburg ſaßen. Bodenburg zog ſich jetzt hinter den Figaro zurück. Nur ein paar Gäſte noch lebten da und dort im Lokal herum. Der Verkehr war im Ganzen geringfügig um dieſe Stunde. Adam Menſch trank den letzten Schluck ſeines cognacgemiſchten Kaffees aus und rückte ſeiner Börſe auf den Leib. „Kellner!“ „Herr Doctor!“ „Bitte zahlen!“ „Jawohl!“ Der Kellner kam herangelaufen. „Ein Kaffee — ſchwarz — und einen Cognac —“ „Vierzig Pfennige!“ Adam gab einen Fünfziger hin: „Bitte!“ „Danke ſehr!“ Conradi. Adam Menſch. 1

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889/9
Zitationshilfe: Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889], S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889/9>, abgerufen am 21.11.2024.