Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.Erstes Capitel. Die bevölkerungsstatistischen Thatsachen. I. So weit haben wir den Blick auf die bisherige Entwicke- Dieselben müssen mit einer bevölkerungsstatistischen Be- Nach der Volkszählung im Deutschen Reiche vom 1. De- Erstes Capitel. Die bevölkerungsstatistischen Thatsachen. I. So weit haben wir den Blick auf die bisherige Entwicke- Dieselben müssen mit einer bevölkerungsstatistischen Be- Nach der Volkszählung im Deutschen Reiche vom 1. De- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0069" n="[53]"/> <div n="2"> <head> Erstes Capitel.<lb/> Die bevölkerungsstatistischen Thatsachen.</head><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">I</hi>.</head><lb/> <p>So weit haben wir den Blick auf die bisherige Entwicke-<lb/> lung der deutschen Frauenbewegung gerichtet und sie verfolgt<lb/> bis zu dem Augenblick, da sie die Gegenwart erreicht. Wir<lb/> haben jetzt einige kritische Erörterungen daran zu knüpfen.</p><lb/> <p>Dieselben müssen mit einer bevölkerungsstatistischen Be-<lb/> trachtung beginnen. Jn der That ist dieses der regelmäßige<lb/> Ausgangspunkt der Schriften und Reden für die Reform der<lb/> weiblichen Berufsarten; und wenn das richtig ist, was darüber<lb/> behauptet wird, so liegt darin der stärkste Grund, auf den ihre<lb/> Anwälte sich stützen können. Er ist gewiß nicht der einzige<lb/> Grund; ja es gibt andere Gründe, die in ihrer Weise eine ganz<lb/> andere und mächtigere Sprache reden. Aber dieses Argument<lb/> ist gemacht für taube Ohren; die Zahlen schreien um Abhülfe;<lb/> es ist das gröbste Geschütz, das aufgefahren werden kann.</p><lb/> <p>Nach der Volkszählung im Deutschen Reiche vom 1. De-<lb/> cember 1890 ist fast genau ein Drittel der weiblichen Be-<lb/> völkerung verheirathet; zwei Drittel sind ledig (14,6 Millionen)<lb/> oder verwittwet (2,2 Millionen). Von ersterer Zahl ist freilich<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[53]/0069]
Erstes Capitel.
Die bevölkerungsstatistischen Thatsachen.
I.
So weit haben wir den Blick auf die bisherige Entwicke-
lung der deutschen Frauenbewegung gerichtet und sie verfolgt
bis zu dem Augenblick, da sie die Gegenwart erreicht. Wir
haben jetzt einige kritische Erörterungen daran zu knüpfen.
Dieselben müssen mit einer bevölkerungsstatistischen Be-
trachtung beginnen. Jn der That ist dieses der regelmäßige
Ausgangspunkt der Schriften und Reden für die Reform der
weiblichen Berufsarten; und wenn das richtig ist, was darüber
behauptet wird, so liegt darin der stärkste Grund, auf den ihre
Anwälte sich stützen können. Er ist gewiß nicht der einzige
Grund; ja es gibt andere Gründe, die in ihrer Weise eine ganz
andere und mächtigere Sprache reden. Aber dieses Argument
ist gemacht für taube Ohren; die Zahlen schreien um Abhülfe;
es ist das gröbste Geschütz, das aufgefahren werden kann.
Nach der Volkszählung im Deutschen Reiche vom 1. De-
cember 1890 ist fast genau ein Drittel der weiblichen Be-
völkerung verheirathet; zwei Drittel sind ledig (14,6 Millionen)
oder verwittwet (2,2 Millionen). Von ersterer Zahl ist freilich
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Zitationshilfe: | Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896, S. [53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cohn_frauenbewegung_1896/69>, abgerufen am 03.03.2025. |