Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.Und der eben hervorgehobene Grund ist ein Moment von IV. Aus dem Gesagten möchte sich ergeben, daß für die Gegen- Allerdings wird man nicht bestreiten dürfen, daß die ge- Die Antwort darauf ist, je nach der socialen Schicht, je Nach den vielen Klagen über den Dilettantismus in Musik, Und der eben hervorgehobene Grund ist ein Moment von IV. Aus dem Gesagten möchte sich ergeben, daß für die Gegen- Allerdings wird man nicht bestreiten dürfen, daß die ge- Die Antwort darauf ist, je nach der socialen Schicht, je Nach den vielen Klagen über den Dilettantismus in Musik, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0156" n="140"/> <p>Und der eben hervorgehobene Grund ist ein Moment von<lb/> heilsamer Kraft überhaupt. Je mehr das früher Bemerkte<lb/> wirklich zutrifft, je größer die Masse der Arbeit, welche die<lb/> neue Productionsweise unwiederbringlich dem Hausfleiße ent-<lb/> rissen hat, je größer daher der Mangel an weiblicher Be-<lb/> schäftigung ist, um so stärker ist, sofern nur überhaupt guter<lb/> Wille und einige Tüchtigkeit zur Arbeit vorhanden, der Trieb<lb/> zur Ausfüllung der Leere. Nicht nach ökonomischer Berechnung,<lb/> ja unter Bedingungen, da dieser Maßstab ein ganz verkehrter<lb/> sein würde, tritt diese gleichsam kostenlose, wohlfeilste Arbeit<lb/> in Wettbewerb mit der Arbeit des großen Marktes und siegt<lb/> daher selbst durch bescheidene Leistungen.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">IV</hi>.</head><lb/> <p>Aus dem Gesagten möchte sich ergeben, daß für die Gegen-<lb/> wart und für die Folgezeit zunächst noch Gelegenheit zu weib-<lb/> licher Arbeit im Hause nach alter Weise sich findet, weit mehr,<lb/> als es nach manchen neueren Darstellungen scheinen könnte.</p><lb/> <p>Allerdings wird man nicht bestreiten dürfen, daß die ge-<lb/> schilderte Entwickelungstendenz, wie sie bisher wirksam gewesen,<lb/> auch fernerhin wirksam sein wird. Das Problem einer Lücke<lb/> bleibt daher übrig und die Frage nach ihrer Ausfüllung.</p><lb/> <p>Die Antwort darauf ist, je nach der socialen Schicht, je<lb/> nach Wohlstand, Begabung, Bildung, Streben der einzelnen<lb/> Persönlichkeit, eine verschiedene.</p><lb/> <p>Nach den vielen Klagen über den Dilettantismus in Musik,<lb/> Malerei u. s. w., die ja bei jeder ernsthaften Erörterung der<lb/> Frauenfrage ihr gutes Recht haben, wird hoffentlich die Wahr-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0156]
Und der eben hervorgehobene Grund ist ein Moment von
heilsamer Kraft überhaupt. Je mehr das früher Bemerkte
wirklich zutrifft, je größer die Masse der Arbeit, welche die
neue Productionsweise unwiederbringlich dem Hausfleiße ent-
rissen hat, je größer daher der Mangel an weiblicher Be-
schäftigung ist, um so stärker ist, sofern nur überhaupt guter
Wille und einige Tüchtigkeit zur Arbeit vorhanden, der Trieb
zur Ausfüllung der Leere. Nicht nach ökonomischer Berechnung,
ja unter Bedingungen, da dieser Maßstab ein ganz verkehrter
sein würde, tritt diese gleichsam kostenlose, wohlfeilste Arbeit
in Wettbewerb mit der Arbeit des großen Marktes und siegt
daher selbst durch bescheidene Leistungen.
IV.
Aus dem Gesagten möchte sich ergeben, daß für die Gegen-
wart und für die Folgezeit zunächst noch Gelegenheit zu weib-
licher Arbeit im Hause nach alter Weise sich findet, weit mehr,
als es nach manchen neueren Darstellungen scheinen könnte.
Allerdings wird man nicht bestreiten dürfen, daß die ge-
schilderte Entwickelungstendenz, wie sie bisher wirksam gewesen,
auch fernerhin wirksam sein wird. Das Problem einer Lücke
bleibt daher übrig und die Frage nach ihrer Ausfüllung.
Die Antwort darauf ist, je nach der socialen Schicht, je
nach Wohlstand, Begabung, Bildung, Streben der einzelnen
Persönlichkeit, eine verschiedene.
Nach den vielen Klagen über den Dilettantismus in Musik,
Malerei u. s. w., die ja bei jeder ernsthaften Erörterung der
Frauenfrage ihr gutes Recht haben, wird hoffentlich die Wahr-
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(2021-02-18T15:54:56Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
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