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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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B. Herbst-Calvillen. Taf. 2.
14. Der Zipliner. Aprikosenapfel. Fig. 14.

Ein im Schwarzburg-Rudolstädtischen bekannter
und beliebter Apfel, der wegen seiner quittengelben Far-
be der Aprikosenapfel heißt; von stark mittelmäßi-
ger Größe, 21/2 Zoll hoch und eben so breit, siehet sich
aber doch länglich an. Er gleicht sehr dem Gräfensteiner
an Gestalt. Seine Blume ist wollig, mit tiefen
Fältchen umgeben, in einer seichten breiten Einsenkung,
an deren Rande 5 Höcker stehen, davon die Frucht meist
auf einer Seite höher, als auf der andern ist. Der
Stiel ist kurz, dick, und stehet in einer zwar tiefen,
aber engen scharfen Höhle, die mit schönen grünen Strah-
len ausgemahlt, oder mit grauem Rost tapezieret ist. --
Die Schale ist rein, glänzend, auf der Sonnenseite
lachend roth und übrigens quittengelb. Der Puncte
sind äußerst wenige und siehet man nur etliche verlohrne
kleine, schwarzgraue Puncte. -- Das Fleisch ist weiß,
etwas grobkörnig, sehr saftig, süß und Wohlgeschmack,
doch ohne sonderlichen Parfüm, daher er fast mehr zu
den Halbcalvillen gehört. Sein Kernhaus ist sehr
weit, und stößet fast bis an die Blume, so, daß die
vertrockneten Staubfäden auf dem Kernhaus in der kur-
zen weiten Kelchröhre stehen. -- Die Frucht zeitigt
im October und hält sich bis Weihnachten.

Der Baum wächst freudig und ist sehr fruchtbar.
Seine Sommertriebe sind groß, sehr stark, mit
dichter Wolle besetzt, darunter glänzend, dunkelbraun,
unpunctirt; die Augen groß, herzförmig, sehr wollig,
und haben vorstehende, dreifach und kurzgerippte Augen-

B. Herbſt-Calvillen. Taf. 2.
14. Der Zipliner. Aprikoſenapfel. Fig. 14.

Ein im Schwarzburg-Rudolſtädtiſchen bekannter
und beliebter Apfel, der wegen ſeiner quittengelben Far-
be der Aprikoſenapfel heißt; von ſtark mittelmäßi-
ger Größe, 2½ Zoll hoch und eben ſo breit, ſiehet ſich
aber doch länglich an. Er gleicht ſehr dem Gräfenſteiner
an Geſtalt. Seine Blume iſt wollig, mit tiefen
Fältchen umgeben, in einer ſeichten breiten Einſenkung,
an deren Rande 5 Höcker ſtehen, davon die Frucht meiſt
auf einer Seite höher, als auf der andern iſt. Der
Stiel iſt kurz, dick, und ſtehet in einer zwar tiefen,
aber engen ſcharfen Höhle, die mit ſchönen grünen Strah-
len ausgemahlt, oder mit grauem Roſt tapezieret iſt. —
Die Schale iſt rein, glänzend, auf der Sonnenſeite
lachend roth und übrigens quittengelb. Der Puncte
ſind äußerſt wenige und ſiehet man nur etliche verlohrne
kleine, ſchwarzgraue Puncte. — Das Fleiſch iſt weiß,
etwas grobkörnig, ſehr ſaftig, ſüß und Wohlgeſchmack,
doch ohne ſonderlichen Parfüm, daher er faſt mehr zu
den Halbcalvillen gehört. Sein Kernhaus iſt ſehr
weit, und ſtößet faſt bis an die Blume, ſo, daß die
vertrockneten Staubfäden auf dem Kernhaus in der kur-
zen weiten Kelchröhre ſtehen. — Die Frucht zeitigt
im October und hält ſich bis Weihnachten.

Der Baum wächſt freudig und iſt ſehr fruchtbar.
Seine Sommertriebe ſind groß, ſehr ſtark, mit
dichter Wolle beſetzt, darunter glänzend, dunkelbraun,
unpunctirt; die Augen groß, herzförmig, ſehr wollig,
und haben vorſtehende, dreifach und kurzgerippte Augen-

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[25/0073] B. Herbſt-Calvillen. Taf. 2. 14. Der Zipliner. Aprikoſenapfel. Fig. 14. Ein im Schwarzburg-Rudolſtädtiſchen bekannter und beliebter Apfel, der wegen ſeiner quittengelben Far- be der Aprikoſenapfel heißt; von ſtark mittelmäßi- ger Größe, 2½ Zoll hoch und eben ſo breit, ſiehet ſich aber doch länglich an. Er gleicht ſehr dem Gräfenſteiner an Geſtalt. Seine Blume iſt wollig, mit tiefen Fältchen umgeben, in einer ſeichten breiten Einſenkung, an deren Rande 5 Höcker ſtehen, davon die Frucht meiſt auf einer Seite höher, als auf der andern iſt. Der Stiel iſt kurz, dick, und ſtehet in einer zwar tiefen, aber engen ſcharfen Höhle, die mit ſchönen grünen Strah- len ausgemahlt, oder mit grauem Roſt tapezieret iſt. — Die Schale iſt rein, glänzend, auf der Sonnenſeite lachend roth und übrigens quittengelb. Der Puncte ſind äußerſt wenige und ſiehet man nur etliche verlohrne kleine, ſchwarzgraue Puncte. — Das Fleiſch iſt weiß, etwas grobkörnig, ſehr ſaftig, ſüß und Wohlgeſchmack, doch ohne ſonderlichen Parfüm, daher er faſt mehr zu den Halbcalvillen gehört. Sein Kernhaus iſt ſehr weit, und ſtößet faſt bis an die Blume, ſo, daß die vertrockneten Staubfäden auf dem Kernhaus in der kur- zen weiten Kelchröhre ſtehen. — Die Frucht zeitigt im October und hält ſich bis Weihnachten. Der Baum wächſt freudig und iſt ſehr fruchtbar. Seine Sommertriebe ſind groß, ſehr ſtark, mit dichter Wolle beſetzt, darunter glänzend, dunkelbraun, unpunctirt; die Augen groß, herzförmig, ſehr wollig, und haben vorſtehende, dreifach und kurzgerippte Augen-

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/73>, abgerufen am 21.11.2024.