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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommer-Russeletten. Taf. 23.
A. Sommer-Russeletten.
180. Die frühe Russelet. Rousselet hatif.
Auch Poire Sans peau. Fig. 180.

Sie ist in ihrer Größe sehr mittelmäßig, und hat
nur anderthalb Zoll in der Breite und 2 Linien mehr in
der Höhe. Ihre Gestalt ist kurzbirnförmig. Ihr Bauch
stehet in der obern Hälfte ihrer Länge, von da sie sich an
der Blume fast zirkelförmig zurundet, gegen den Stiel
aber sich sogleich unter dem Bauch einziehet, und eine
Einbiegung macht, so dann sich mit einer etwas stumpfen
Spitze endiget. Die Blume sitzet fast flach oben, und
der gelbgrüne, beynahe anderthalb Zoll lange Stiel,
ist oben fleischig angewachsen und geringelt. -- Die
Schale, welche sehr zart und dünne ist, hat bey der
Zeitigung eine hellgelbe Grundfarbe, und ist darinnen
mit vielen grünlichen Puncten besetzt: auf der Sonnen-
seite aber macht sie eine schöne Carmosinröthe dem Auge
sehr gefällig. -- Sie riecht äußerlich sehr muskateller-
artig, das Fleisch selbst aber hat jedoch sehr wenig
Muskatellerparfüm, ist übrigens weiß, sehr zuckerhaft
süßsaftig, etwas sanftbrüchig, und von einem angeneh-
men Geschmack. -- Die Frucht zeitiget gegen Ende
Juli, und passirt in 14 Tagen.

Der Baum wird mittelmäßig stark, und bildet
zur Krone eine hohe Kugel. Seine Sommerschosse

A. Sommer-Ruſſeletten. Taf. 23.
A. Sommer-Ruſſeletten.
180. Die frühe Ruſſelet. Rousselet hatif.
Auch Poire Sans peau. Fig. 180.

Sie iſt in ihrer Größe ſehr mittelmäßig, und hat
nur anderthalb Zoll in der Breite und 2 Linien mehr in
der Höhe. Ihre Geſtalt iſt kurzbirnförmig. Ihr Bauch
ſtehet in der obern Hälfte ihrer Länge, von da ſie ſich an
der Blume faſt zirkelförmig zurundet, gegen den Stiel
aber ſich ſogleich unter dem Bauch einziehet, und eine
Einbiegung macht, ſo dann ſich mit einer etwas ſtumpfen
Spitze endiget. Die Blume ſitzet faſt flach oben, und
der gelbgrüne, beynahe anderthalb Zoll lange Stiel,
iſt oben fleiſchig angewachſen und geringelt. — Die
Schale, welche ſehr zart und dünne iſt, hat bey der
Zeitigung eine hellgelbe Grundfarbe, und iſt darinnen
mit vielen grünlichen Puncten beſetzt: auf der Sonnen-
ſeite aber macht ſie eine ſchöne Carmoſinröthe dem Auge
ſehr gefällig. — Sie riecht äußerlich ſehr muskateller-
artig, das Fleiſch ſelbſt aber hat jedoch ſehr wenig
Muskatellerparfüm, iſt übrigens weiß, ſehr zuckerhaft
ſüßſaftig, etwas ſanftbrüchig, und von einem angeneh-
men Geſchmack. — Die Frucht zeitiget gegen Ende
Juli, und paſſirt in 14 Tagen.

Der Baum wird mittelmäßig ſtark, und bildet
zur Krone eine hohe Kugel. Seine Sommerſchoſſe

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[611/0659] A. Sommer-Ruſſeletten. Taf. 23. A. Sommer-Ruſſeletten. 180. Die frühe Ruſſelet. Rousselet hatif. Auch Poire Sans peau. Fig. 180. Sie iſt in ihrer Größe ſehr mittelmäßig, und hat nur anderthalb Zoll in der Breite und 2 Linien mehr in der Höhe. Ihre Geſtalt iſt kurzbirnförmig. Ihr Bauch ſtehet in der obern Hälfte ihrer Länge, von da ſie ſich an der Blume faſt zirkelförmig zurundet, gegen den Stiel aber ſich ſogleich unter dem Bauch einziehet, und eine Einbiegung macht, ſo dann ſich mit einer etwas ſtumpfen Spitze endiget. Die Blume ſitzet faſt flach oben, und der gelbgrüne, beynahe anderthalb Zoll lange Stiel, iſt oben fleiſchig angewachſen und geringelt. — Die Schale, welche ſehr zart und dünne iſt, hat bey der Zeitigung eine hellgelbe Grundfarbe, und iſt darinnen mit vielen grünlichen Puncten beſetzt: auf der Sonnen- ſeite aber macht ſie eine ſchöne Carmoſinröthe dem Auge ſehr gefällig. — Sie riecht äußerlich ſehr muskateller- artig, das Fleiſch ſelbſt aber hat jedoch ſehr wenig Muskatellerparfüm, iſt übrigens weiß, ſehr zuckerhaft ſüßſaftig, etwas ſanftbrüchig, und von einem angeneh- men Geſchmack. — Die Frucht zeitiget gegen Ende Juli, und paſſirt in 14 Tagen. Der Baum wird mittelmäßig ſtark, und bildet zur Krone eine hohe Kugel. Seine Sommerſchoſſe

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/659>, abgerufen am 21.11.2024.