Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

September- und Herbstbirnen. Taf. 21.
ler ab, und macht eine abgestumpfte Spitze, in welcher
der 1 Zoll lange Stiel in einer engen Grube, meist
mit Beulen umgeben, stehet. -- Die Schale ist glatt
und gelb, durchaus einfärbig, nur auf der Schattenseite
schillert Grün durch das Gelbe; äußerst selten zeiget sich
bey sehr besonnten Früchten ein sanfter Anflug von blei-
cher Röthe auf der Sonnenseite. Aber sehr viele braune,
äußerst feine Pünctchen, sind über die ganze Schale ver-
breitet. -- Das Fleisch ist etwas fest, brüchig, be-
sonders in ungünstigen Jahren, saftreich, von einem
süßen, angenehmen Geschmack, mit einem fenchelartigen
Parfüm. -- Die Frucht reift Ende Octobers, und
hält sich bis in den December.

Der Baum wird stark und sehr fruchtbar: hat
starke, wolligte, braunrothe, und dunkelbraun punctirte
Sommerschosse: stumpfspitze, braune, wenig ab-
stehende Augen, mit gerippten, platten Augenträgern:
und ein kleines, rundliches, oben wolligtes, grasgrünes,
unregelmäßig gezähntes Blatt.

145. Die Rietbirne. Angober. Riet-Peer.
Angobert.
Fig. 145.

Eine ansehnlich große Wirthschaftsbirne, von un-
gemeiner und fast alljährlicher Fruchtbarkeit. Sie hat
eine Länge von 31/4 Zoll und die Breite von 21/4 Zoll. In
ihrer Gestalt und Farbe siehet sie der Beurre gris etwas
ähnlich, wächset jedoch regelmäßiger, und ist perlförmig.
Sie hat ihren Bauch 2/3 ober der Hälfte der Länge, und
rundet sich schön zirkelförmig bey der Blume zu: gegen

36

September- und Herbſtbirnen. Taf. 21.
ler ab, und macht eine abgeſtumpfte Spitze, in welcher
der 1 Zoll lange Stiel in einer engen Grube, meiſt
mit Beulen umgeben, ſtehet. — Die Schale iſt glatt
und gelb, durchaus einfärbig, nur auf der Schattenſeite
ſchillert Grün durch das Gelbe; äußerſt ſelten zeiget ſich
bey ſehr beſonnten Früchten ein ſanfter Anflug von blei-
cher Röthe auf der Sonnenſeite. Aber ſehr viele braune,
äußerſt feine Pünctchen, ſind über die ganze Schale ver-
breitet. — Das Fleiſch iſt etwas feſt, brüchig, be-
ſonders in ungünſtigen Jahren, ſaftreich, von einem
ſüßen, angenehmen Geſchmack, mit einem fenchelartigen
Parfüm. — Die Frucht reift Ende Octobers, und
hält ſich bis in den December.

Der Baum wird ſtark und ſehr fruchtbar: hat
ſtarke, wolligte, braunrothe, und dunkelbraun punctirte
Sommerſchoſſe: ſtumpfſpitze, braune, wenig ab-
ſtehende Augen, mit gerippten, platten Augenträgern:
und ein kleines, rundliches, oben wolligtes, grasgrünes,
unregelmäßig gezähntes Blatt.

145. Die Rietbirne. Angober. Riet-Peer.
Angobert.
Fig. 145.

Eine anſehnlich große Wirthſchaftsbirne, von un-
gemeiner und faſt alljährlicher Fruchtbarkeit. Sie hat
eine Länge von 3¼ Zoll und die Breite von 2¼ Zoll. In
ihrer Geſtalt und Farbe ſiehet ſie der Beurré gris etwas
ähnlich, wächſet jedoch regelmäßiger, und iſt perlförmig.
Sie hat ihren Bauch ⅔ ober der Hälfte der Länge, und
rundet ſich ſchön zirkelförmig bey der Blume zu: gegen

36
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <p><pb facs="#f0609" n="561"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">September</hi>- <hi rendition="#g">und Herb&#x017F;tbirnen</hi>. Taf. 21.</fw><lb/>
ler ab, und macht eine abge&#x017F;tumpfte Spitze, in welcher<lb/>
der 1 Zoll lange <hi rendition="#g">Stiel</hi> in einer engen Grube, mei&#x017F;t<lb/>
mit Beulen umgeben, &#x017F;tehet. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t glatt<lb/>
und gelb, durchaus einfärbig, nur auf der Schatten&#x017F;eite<lb/>
&#x017F;chillert Grün durch das Gelbe; äußer&#x017F;t &#x017F;elten zeiget &#x017F;ich<lb/>
bey &#x017F;ehr be&#x017F;onnten Früchten ein &#x017F;anfter Anflug von blei-<lb/>
cher Röthe auf der Sonnen&#x017F;eite. Aber &#x017F;ehr viele braune,<lb/>
äußer&#x017F;t feine Pünctchen, &#x017F;ind über die ganze Schale ver-<lb/>
breitet. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t etwas fe&#x017F;t, brüchig, be-<lb/>
&#x017F;onders in ungün&#x017F;tigen Jahren, &#x017F;aftreich, von einem<lb/>
&#x017F;üßen, angenehmen Ge&#x017F;chmack, mit einem fenchelartigen<lb/>
Parfüm. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> Ende Octobers, und<lb/>
hält &#x017F;ich bis in den December.</p><lb/>
                    <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird &#x017F;tark und &#x017F;ehr fruchtbar: hat<lb/>
&#x017F;tarke, wolligte, braunrothe, und dunkelbraun punctirte<lb/><hi rendition="#g">Sommer&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi>: &#x017F;tumpf&#x017F;pitze, braune, wenig ab-<lb/>
&#x017F;tehende <hi rendition="#g">Augen</hi>, mit gerippten, platten Augenträgern:<lb/>
und ein kleines, rundliches, oben wolligtes, grasgrünes,<lb/>
unregelmäßig gezähntes <hi rendition="#g">Blatt</hi>.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="7">
                    <head>145. <hi rendition="#g">Die Rietbirne</hi>. <hi rendition="#g">Angober</hi>. <hi rendition="#aq">Riet-Peer.<lb/>
Angobert.</hi> Fig. 145.</head><lb/>
                    <p>Eine an&#x017F;ehnlich große Wirth&#x017F;chaftsbirne, von un-<lb/>
gemeiner und fa&#x017F;t alljährlicher Fruchtbarkeit. Sie hat<lb/>
eine Länge von 3¼ Zoll und die Breite von 2¼ Zoll. In<lb/>
ihrer Ge&#x017F;talt und Farbe &#x017F;iehet &#x017F;ie der <hi rendition="#aq">Beurré gris</hi> etwas<lb/>
ähnlich, wäch&#x017F;et jedoch regelmäßiger, und i&#x017F;t perlförmig.<lb/>
Sie hat ihren Bauch &#x2154; ober der Hälfte der Länge, und<lb/>
rundet &#x017F;ich &#x017F;chön zirkelförmig bey der Blume zu: gegen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">36</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[561/0609] September- und Herbſtbirnen. Taf. 21. ler ab, und macht eine abgeſtumpfte Spitze, in welcher der 1 Zoll lange Stiel in einer engen Grube, meiſt mit Beulen umgeben, ſtehet. — Die Schale iſt glatt und gelb, durchaus einfärbig, nur auf der Schattenſeite ſchillert Grün durch das Gelbe; äußerſt ſelten zeiget ſich bey ſehr beſonnten Früchten ein ſanfter Anflug von blei- cher Röthe auf der Sonnenſeite. Aber ſehr viele braune, äußerſt feine Pünctchen, ſind über die ganze Schale ver- breitet. — Das Fleiſch iſt etwas feſt, brüchig, be- ſonders in ungünſtigen Jahren, ſaftreich, von einem ſüßen, angenehmen Geſchmack, mit einem fenchelartigen Parfüm. — Die Frucht reift Ende Octobers, und hält ſich bis in den December. Der Baum wird ſtark und ſehr fruchtbar: hat ſtarke, wolligte, braunrothe, und dunkelbraun punctirte Sommerſchoſſe: ſtumpfſpitze, braune, wenig ab- ſtehende Augen, mit gerippten, platten Augenträgern: und ein kleines, rundliches, oben wolligtes, grasgrünes, unregelmäßig gezähntes Blatt. 145. Die Rietbirne. Angober. Riet-Peer. Angobert. Fig. 145. Eine anſehnlich große Wirthſchaftsbirne, von un- gemeiner und faſt alljährlicher Fruchtbarkeit. Sie hat eine Länge von 3¼ Zoll und die Breite von 2¼ Zoll. In ihrer Geſtalt und Farbe ſiehet ſie der Beurré gris etwas ähnlich, wächſet jedoch regelmäßiger, und iſt perlförmig. Sie hat ihren Bauch ⅔ ober der Hälfte der Länge, und rundet ſich ſchön zirkelförmig bey der Blume zu: gegen 36

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/609
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/609>, abgerufen am 21.12.2024.