Diese berühmte und berüchtigte Birne, ist bey den Pomologen gar mancherlei Urtheil, Lob und Tadel von je her unterworfen gewesen. Das Resultat davon ist, daß es gute und schlechte Arten davon gibt, und habe befunden, daß diese Frucht in kaltem und ungünstigem Boden und Clima oft sehr gering werden kann, und die davon fortgepflanzte Bäume die ausgeartete Natur der Früchte behalten, wenigstens sehr lange behalten. Daß aber auch die gute Sortenarten einen guten Boden, Lage und Clima *), und eine günstige Jahres-Witte- rung haben müssen, sonst bleiben sie manchmalen den ganzen Winter hart und rübenartig, und bloße Koch-
*) Daß diese Birne in einem warmen Clima vorzüglich gedeihe, und besonders gut werde, ist auch aus dem zu schließen, was Quintinye zu ihrem Lob unter andern auch sagt: "daß sie "schon bey den Römern unter dem Namen Crustumium oder "Volemum bekannt gewesen, und bey ihren festlichsten Mahl- "zeiten auf die Tafel gebracht worden; und hätte daher auch "gleich bey Entstehung des Christenthums den Namen der gu- "ten Christenbirne bekommen. Sie wird auch sonst "nur die Christenbirne genennet."
Dieſe berühmte und berüchtigte Birne, iſt bey den Pomologen gar mancherlei Urtheil, Lob und Tadel von je her unterworfen geweſen. Das Reſultat davon iſt, daß es gute und ſchlechte Arten davon gibt, und habe befunden, daß dieſe Frucht in kaltem und ungünſtigem Boden und Clima oft ſehr gering werden kann, und die davon fortgepflanzte Bäume die ausgeartete Natur der Früchte behalten, wenigſtens ſehr lange behalten. Daß aber auch die gute Sortenarten einen guten Boden, Lage und Clima *), und eine günſtige Jahres-Witte- rung haben müſſen, ſonſt bleiben ſie manchmalen den ganzen Winter hart und rübenartig, und bloße Koch-
*) Daß dieſe Birne in einem warmen Clima vorzüglich gedeihe, und beſonders gut werde, iſt auch aus dem zu ſchließen, was Quintinye zu ihrem Lob unter andern auch ſagt: „daß ſie „ſchon bey den Römern unter dem Namen Crustumium oder „Volemum bekannt geweſen, und bey ihren feſtlichſten Mahl- „zeiten auf die Tafel gebracht worden; und hätte daher auch „gleich bey Entſtehung des Chriſtenthums den Namen der gu- „ten Chriſtenbirne bekommen. Sie wird auch ſonſt „nur die Chriſtenbirne genennet.“
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[534/0582]
IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 20.
C. Winter-Birnen.
124. Die Winter-Gute Chriſtenbirne. Win-
ter-Apothekerbirne. Bon Chretien d'hyver.
Fig. 124.
Dieſe berühmte und berüchtigte Birne, iſt bey den
Pomologen gar mancherlei Urtheil, Lob und Tadel von
je her unterworfen geweſen. Das Reſultat davon iſt,
daß es gute und ſchlechte Arten davon gibt, und habe
befunden, daß dieſe Frucht in kaltem und ungünſtigem
Boden und Clima oft ſehr gering werden kann, und die
davon fortgepflanzte Bäume die ausgeartete Natur der
Früchte behalten, wenigſtens ſehr lange behalten. Daß
aber auch die gute Sortenarten einen guten Boden, Lage
und Clima *), und eine günſtige Jahres-Witte-
rung haben müſſen, ſonſt bleiben ſie manchmalen den
ganzen Winter hart und rübenartig, und bloße Koch-
*) Daß dieſe Birne in einem warmen Clima vorzüglich gedeihe,
und beſonders gut werde, iſt auch aus dem zu ſchließen, was
Quintinye zu ihrem Lob unter andern auch ſagt: „daß ſie
„ſchon bey den Römern unter dem Namen Crustumium oder
„Volemum bekannt geweſen, und bey ihren feſtlichſten Mahl-
„zeiten auf die Tafel gebracht worden; und hätte daher auch
„gleich bey Entſtehung des Chriſtenthums den Namen der gu-
„ten Chriſtenbirne bekommen. Sie wird auch ſonſt
„nur die Chriſtenbirne genennet.“
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/582>, abgerufen am 21.12.2024.
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