Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 19.
tiefung, ist beynahe 1 Zoll lang, oben gewürstelt und
hellgrün. -- Die Schale ist glatt, hellzitronengelb,
hat um den obern Theil, wohin die Sonne trifft, einen
sanften Anflug von Röthe; in welchem Roth sich feine
gelbliche Puncte zeigen, die aber auf der Schattenseite
im Gelben nicht bemerkbar sind. Nur zuweilen hat die
Schale einen schwärzlichen Rostflecken. -- Das Fleisch
ist gelblichweiß, sanftbrüchig, saftig; doch löset sich das
Mark im Munde nicht ganz auf, hat aber einen süßen
und angenehmen Muskatellergeschmack. -- Die Frucht
zeitiget auch im July in der 2ten Hälfte, und hält
sich gegen 14 Tage, wenn sie vor der vollen Zeitigung
vom Baum abgenommen wird.

Der Baum wächst stark und macht eine hohe
Krone, die bald und reichlich trägt. Seine Sommer-
triebe sind ansehnlich, von Farbe rothbraun, gegen-
über mit Grün gemischt und fein punctirt: die Augen
länglich, rothbraun, und haben etwas vorstehende Au-
genträger: das Blatt mittelmäßig groß, eyförmig,
glänzend, sehr dunkelgrün, fein und stumpfspitz gezähnt.

106. Die Balsambirne. Fig. 106.

Sie wird von einigen auch die Königl. Muskatellerbirne
genannt, ist aber nicht die Nr. 68.

Sie ist ebenfalls eine von den kleinen Frühbirnen, und
kreiselförmig, wie die vorige, 1 Zoll 8 Linien hoch und
fast eben so breit. Der Bauch sitzt nahe gegen die Blume
hin, und wölbet sich flach zu: nach dem Stiel zu macht

IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 19.
tiefung, iſt beynahe 1 Zoll lang, oben gewürſtelt und
hellgrün. — Die Schale iſt glatt, hellzitronengelb,
hat um den obern Theil, wohin die Sonne trifft, einen
ſanften Anflug von Röthe; in welchem Roth ſich feine
gelbliche Puncte zeigen, die aber auf der Schattenſeite
im Gelben nicht bemerkbar ſind. Nur zuweilen hat die
Schale einen ſchwärzlichen Roſtflecken. — Das Fleiſch
iſt gelblichweiß, ſanftbrüchig, ſaftig; doch löſet ſich das
Mark im Munde nicht ganz auf, hat aber einen ſüßen
und angenehmen Muskatellergeſchmack. — Die Frucht
zeitiget auch im July in der 2ten Hälfte, und hält
ſich gegen 14 Tage, wenn ſie vor der vollen Zeitigung
vom Baum abgenommen wird.

Der Baum wächſt ſtark und macht eine hohe
Krone, die bald und reichlich trägt. Seine Sommer-
triebe ſind anſehnlich, von Farbe rothbraun, gegen-
über mit Grün gemiſcht und fein punctirt: die Augen
länglich, rothbraun, und haben etwas vorſtehende Au-
genträger: das Blatt mittelmäßig groß, eyförmig,
glänzend, ſehr dunkelgrün, fein und ſtumpfſpitz gezähnt.

106. Die Balſambirne. Fig. 106.

Sie wird von einigen auch die Königl. Muskatellerbirne
genannt, iſt aber nicht die Nr. 68.

Sie iſt ebenfalls eine von den kleinen Frühbirnen, und
kreiſelförmig, wie die vorige, 1 Zoll 8 Linien hoch und
faſt eben ſo breit. Der Bauch ſitzt nahe gegen die Blume
hin, und wölbet ſich flach zu: nach dem Stiel zu macht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <p><pb facs="#f0562" n="514"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IV</hi>. Cl. <hi rendition="#aq">I</hi>. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 19.</fw><lb/>
tiefung, i&#x017F;t beynahe 1 Zoll lang, oben gewür&#x017F;telt und<lb/>
hellgrün. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t glatt, hellzitronengelb,<lb/>
hat um den obern Theil, wohin die Sonne trifft, einen<lb/>
&#x017F;anften Anflug von Röthe; in welchem Roth &#x017F;ich feine<lb/>
gelbliche Puncte zeigen, die aber auf der Schatten&#x017F;eite<lb/>
im Gelben nicht bemerkbar &#x017F;ind. Nur zuweilen hat die<lb/>
Schale einen &#x017F;chwärzlichen Ro&#x017F;tflecken. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi><lb/>
i&#x017F;t gelblichweiß, &#x017F;anftbrüchig, &#x017F;aftig; doch lö&#x017F;et &#x017F;ich das<lb/>
Mark im Munde nicht ganz auf, hat aber einen &#x017F;üßen<lb/>
und angenehmen Muskatellerge&#x017F;chmack. &#x2014; Die Frucht<lb/><hi rendition="#g">zeitiget</hi> auch im July in der 2ten Hälfte, und hält<lb/>
&#x017F;ich gegen 14 Tage, wenn &#x017F;ie vor der vollen Zeitigung<lb/>
vom Baum abgenommen wird.</p><lb/>
                  <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wäch&#x017F;t &#x017F;tark und macht eine hohe<lb/>
Krone, die bald und reichlich trägt. Seine <hi rendition="#g">Sommer</hi>-<lb/><hi rendition="#g">triebe</hi> &#x017F;ind an&#x017F;ehnlich, von Farbe rothbraun, gegen-<lb/>
über mit Grün gemi&#x017F;cht und fein punctirt: die <hi rendition="#g">Augen</hi><lb/>
länglich, rothbraun, und haben etwas vor&#x017F;tehende Au-<lb/>
genträger: das <hi rendition="#g">Blatt</hi> mittelmäßig groß, eyförmig,<lb/>
glänzend, &#x017F;ehr dunkelgrün, fein und &#x017F;tumpf&#x017F;pitz gezähnt.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head>106. <hi rendition="#g">Die Bal&#x017F;ambirne</hi>. Fig. 106.</head><lb/>
                  <p>Sie wird von einigen auch die <hi rendition="#g">Königl</hi>. <hi rendition="#g">Muskatellerbirne</hi><lb/>
genannt, i&#x017F;t aber nicht die Nr. 68.</p><lb/>
                  <p>Sie i&#x017F;t ebenfalls eine von den kleinen Frühbirnen, und<lb/>
krei&#x017F;elförmig, wie die vorige, 1 Zoll 8 Linien hoch und<lb/>
fa&#x017F;t eben &#x017F;o breit. Der Bauch &#x017F;itzt nahe gegen die Blume<lb/>
hin, und wölbet &#x017F;ich flach zu: nach dem Stiel zu macht<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[514/0562] IV. Cl. I. Ordn. Sanftbrüchige Birnen. Taf. 19. tiefung, iſt beynahe 1 Zoll lang, oben gewürſtelt und hellgrün. — Die Schale iſt glatt, hellzitronengelb, hat um den obern Theil, wohin die Sonne trifft, einen ſanften Anflug von Röthe; in welchem Roth ſich feine gelbliche Puncte zeigen, die aber auf der Schattenſeite im Gelben nicht bemerkbar ſind. Nur zuweilen hat die Schale einen ſchwärzlichen Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt gelblichweiß, ſanftbrüchig, ſaftig; doch löſet ſich das Mark im Munde nicht ganz auf, hat aber einen ſüßen und angenehmen Muskatellergeſchmack. — Die Frucht zeitiget auch im July in der 2ten Hälfte, und hält ſich gegen 14 Tage, wenn ſie vor der vollen Zeitigung vom Baum abgenommen wird. Der Baum wächſt ſtark und macht eine hohe Krone, die bald und reichlich trägt. Seine Sommer- triebe ſind anſehnlich, von Farbe rothbraun, gegen- über mit Grün gemiſcht und fein punctirt: die Augen länglich, rothbraun, und haben etwas vorſtehende Au- genträger: das Blatt mittelmäßig groß, eyförmig, glänzend, ſehr dunkelgrün, fein und ſtumpfſpitz gezähnt. 106. Die Balſambirne. Fig. 106. Sie wird von einigen auch die Königl. Muskatellerbirne genannt, iſt aber nicht die Nr. 68. Sie iſt ebenfalls eine von den kleinen Frühbirnen, und kreiſelförmig, wie die vorige, 1 Zoll 8 Linien hoch und faſt eben ſo breit. Der Bauch ſitzt nahe gegen die Blume hin, und wölbet ſich flach zu: nach dem Stiel zu macht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/562
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/562>, abgerufen am 21.11.2024.