Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

C. Winterbirnen. Taf. 17.
Spitze. Ihre gröste Dicke ist etwas über der Mitte nach
der Blume zu, da sie sich platt zurundet, gegen den
Stiel aber etwas schmäler wird, und eine ganz kurze
Spitze macht. Die kleine Blume liegt fast flach, und
in einer unbedeutenden Einsenkung, die mit flachen Er-
höhungen umgeben ist. Der Stiel stehet schief, öfters
mit Fleischhöckern umgeben, etwas eingesenkt, und ist
1 1/3 Zoll lang. -- Die Schale der Frucht, die gras-
grün vom Baume kommt, wird bey der Lagerreife,
grüngelblich, auf der Sonnenseite goldfarbröthlich, und
mit vielen feinen Puncten bestreuet, und hat auch bis-
weilen Rostfiguren und Flecken. -- Das Fleisch ist
grünlichweiß, sehr schmelzend und voll zuckersüßen Saf-
tes, von einem erhabenen, sehr angenehmen Geschmack
und Parfüm, der dem Müskirten des Sommerdorns
ähnlichet, aber ihm vorzuziehen ist. -- Die Frucht
reift gegen Ende November, und dauret den Decem-
ber durch.

Der Baum wird mittelmäßig groß: macht lange,
braunrothe, und auf der Schattenseite grüne, stark
punctirte Sommertriebe: kleine, spitze, wenig ab-
stehende Augen, mit starken, wulstigen Augenträgern:
ein kleines, eyförmiges Blatt, das glänzend grasgrün,
und fein gezähnt ist.

44. Die Silvansbirne. Winter-Sylvange.
Sylvange d'hyver. Fig. 44.

Dieses ist eine der besten Winterbirnen: sehr groß,
33/4 Zoll lang und 21/4 Zoll breit, und kann bis zu drey-

C. Winterbirnen. Taf. 17.
Spitze. Ihre gröſte Dicke iſt etwas über der Mitte nach
der Blume zu, da ſie ſich platt zurundet, gegen den
Stiel aber etwas ſchmäler wird, und eine ganz kurze
Spitze macht. Die kleine Blume liegt faſt flach, und
in einer unbedeutenden Einſenkung, die mit flachen Er-
höhungen umgeben iſt. Der Stiel ſtehet ſchief, öfters
mit Fleiſchhöckern umgeben, etwas eingeſenkt, und iſt
1⅓ Zoll lang. — Die Schale der Frucht, die gras-
grün vom Baume kommt, wird bey der Lagerreife,
grüngelblich, auf der Sonnenſeite goldfarbröthlich, und
mit vielen feinen Puncten beſtreuet, und hat auch bis-
weilen Roſtfiguren und Flecken. — Das Fleiſch iſt
grünlichweiß, ſehr ſchmelzend und voll zuckerſüßen Saf-
tes, von einem erhabenen, ſehr angenehmen Geſchmack
und Parfüm, der dem Müskirten des Sommerdorns
ähnlichet, aber ihm vorzuziehen iſt. — Die Frucht
reift gegen Ende November, und dauret den Decem-
ber durch.

Der Baum wird mittelmäßig groß: macht lange,
braunrothe, und auf der Schattenſeite grüne, ſtark
punctirte Sommertriebe: kleine, ſpitze, wenig ab-
ſtehende Augen, mit ſtarken, wulſtigen Augenträgern:
ein kleines, eyförmiges Blatt, das glänzend grasgrün,
und fein gezähnt iſt.

44. Die Silvansbirne. Winter-Sylvange.
Sylvange d'hyver. Fig. 44.

Dieſes iſt eine der beſten Winterbirnen: ſehr groß,
3¾ Zoll lang und 2¼ Zoll breit, und kann bis zu drey-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0487" n="439"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winterbirnen</hi>. Taf. 17.</fw><lb/>
Spitze. Ihre grö&#x017F;te Dicke i&#x017F;t etwas über der Mitte nach<lb/>
der Blume zu, da &#x017F;ie &#x017F;ich platt zurundet, gegen den<lb/>
Stiel aber etwas &#x017F;chmäler wird, und eine ganz kurze<lb/>
Spitze macht. Die kleine <hi rendition="#g">Blume</hi> liegt fa&#x017F;t flach, und<lb/>
in einer unbedeutenden Ein&#x017F;enkung, die mit flachen Er-<lb/>
höhungen umgeben i&#x017F;t. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> &#x017F;tehet &#x017F;chief, öfters<lb/>
mit Flei&#x017F;chhöckern umgeben, etwas einge&#x017F;enkt, und i&#x017F;t<lb/>
1&#x2153; Zoll lang. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> der Frucht, die gras-<lb/>
grün vom Baume kommt, wird bey der <hi rendition="#g">Lagerreife</hi>,<lb/>
grüngelblich, auf der Sonnen&#x017F;eite goldfarbröthlich, und<lb/>
mit vielen feinen Puncten be&#x017F;treuet, und hat auch bis-<lb/>
weilen Ro&#x017F;tfiguren und Flecken. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t<lb/>
grünlichweiß, &#x017F;ehr &#x017F;chmelzend und voll zucker&#x017F;üßen Saf-<lb/>
tes, von einem erhabenen, &#x017F;ehr angenehmen Ge&#x017F;chmack<lb/>
und Parfüm, der dem Müskirten des Sommerdorns<lb/>
ähnlichet, aber ihm vorzuziehen i&#x017F;t. &#x2014; Die Frucht<lb/><hi rendition="#g">reift</hi> gegen Ende November, und dauret den Decem-<lb/>
ber durch.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig groß: macht lange,<lb/>
braunrothe, und auf der Schatten&#x017F;eite grüne, &#x017F;tark<lb/>
punctirte <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi>: kleine, &#x017F;pitze, wenig ab-<lb/>
&#x017F;tehende <hi rendition="#g">Augen</hi>, mit &#x017F;tarken, wul&#x017F;tigen Augenträgern:<lb/>
ein kleines, eyförmiges <hi rendition="#g">Blatt</hi>, das glänzend grasgrün,<lb/>
und fein gezähnt i&#x017F;t.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>44. <hi rendition="#g">Die Silvansbirne</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Sylvange</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Sylvange d'hyver.</hi> Fig. 44.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t eine der be&#x017F;ten Winterbirnen: &#x017F;ehr groß,<lb/>
3¾ Zoll lang und 2¼ Zoll breit, und kann bis zu drey-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[439/0487] C. Winterbirnen. Taf. 17. Spitze. Ihre gröſte Dicke iſt etwas über der Mitte nach der Blume zu, da ſie ſich platt zurundet, gegen den Stiel aber etwas ſchmäler wird, und eine ganz kurze Spitze macht. Die kleine Blume liegt faſt flach, und in einer unbedeutenden Einſenkung, die mit flachen Er- höhungen umgeben iſt. Der Stiel ſtehet ſchief, öfters mit Fleiſchhöckern umgeben, etwas eingeſenkt, und iſt 1⅓ Zoll lang. — Die Schale der Frucht, die gras- grün vom Baume kommt, wird bey der Lagerreife, grüngelblich, auf der Sonnenſeite goldfarbröthlich, und mit vielen feinen Puncten beſtreuet, und hat auch bis- weilen Roſtfiguren und Flecken. — Das Fleiſch iſt grünlichweiß, ſehr ſchmelzend und voll zuckerſüßen Saf- tes, von einem erhabenen, ſehr angenehmen Geſchmack und Parfüm, der dem Müskirten des Sommerdorns ähnlichet, aber ihm vorzuziehen iſt. — Die Frucht reift gegen Ende November, und dauret den Decem- ber durch. Der Baum wird mittelmäßig groß: macht lange, braunrothe, und auf der Schattenſeite grüne, ſtark punctirte Sommertriebe: kleine, ſpitze, wenig ab- ſtehende Augen, mit ſtarken, wulſtigen Augenträgern: ein kleines, eyförmiges Blatt, das glänzend grasgrün, und fein gezähnt iſt. 44. Die Silvansbirne. Winter-Sylvange. Sylvange d'hyver. Fig. 44. Dieſes iſt eine der beſten Winterbirnen: ſehr groß, 3¾ Zoll lang und 2¼ Zoll breit, und kann bis zu drey-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/487
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/487>, abgerufen am 21.12.2024.