Eine allbekannte delikate Winter-Tafelfrucht, die nun in keinem wahren Obstgarten fehlt, von länglicher, kegelförmiger Gestalt, oft breit gedrückt und meist un- regelmäßig in der Rundung, über 3 Zoll lang und einen halben Zoll weniger breit, und am Spalier beträchtlich groß. Der Bauch ist etwas über der Mitte, von da sie gegen die Blume allmählig und eyförmig abnimmt. Gegen den Stiel verjüngt sie sich ohne Einbiegung, und macht am Ende eine etwas weniges stumpfe Spitze: ist aber in ihrer Form überhaupt sich sehr ungleich. -- Die Blume ist klein, sehr wenig eingesenkt und mit Höckern umgeben, die sich meist beulenartig über der Fläche der Frucht zeigen. Der Stiel ist stark, 1 Zoll lang, und stehet häufig schief. -- Die Schale ist hell- grün, und wird bey der Reife etwas gelblich, aber bey nassen Jahrgängen behält sie ihre grüne Farbe. Roth hat sie nie. (Es gibt aber Bäume, von welchen die Früchte bey der Reife goldgelb werden, und heißt denn die vergoldte St. Germain.) Mit feinen und starken grauen Puncten ist die Schale übersäet, und hat auch gewöhnlich graue Flecken, zumal um die Blume. Das Fleisch ist grünlichweiß, körnig, um das Kern- haus sandig und steinigt, hat einen Ueberfluß von Saft, der mit einiger feinen Säure erhaben ist: sehr schmelzend, und hat ihr eigenen Geschmack, bisweilen einen erdbeer- artigen Parfüm. Es hängt aber ihre Güte sehr viel von Stand und Boden ab. Das Kernhaus ist stark und enthält viele, lange braune Kerne. -- Die Frucht reift gewöhnlich im December, und dauret bis in das Früjahr.
A. Winterbirnen. Taf. 16.
40. Die St. Germain. St. Germain. Fig. 40.
Eine allbekannte delikate Winter-Tafelfrucht, die nun in keinem wahren Obſtgarten fehlt, von länglicher, kegelförmiger Geſtalt, oft breit gedrückt und meiſt un- regelmäßig in der Rundung, über 3 Zoll lang und einen halben Zoll weniger breit, und am Spalier beträchtlich groß. Der Bauch iſt etwas über der Mitte, von da ſie gegen die Blume allmählig und eyförmig abnimmt. Gegen den Stiel verjüngt ſie ſich ohne Einbiegung, und macht am Ende eine etwas weniges ſtumpfe Spitze: iſt aber in ihrer Form überhaupt ſich ſehr ungleich. — Die Blume iſt klein, ſehr wenig eingeſenkt und mit Höckern umgeben, die ſich meiſt beulenartig über der Fläche der Frucht zeigen. Der Stiel iſt ſtark, 1 Zoll lang, und ſtehet häufig ſchief. — Die Schale iſt hell- grün, und wird bey der Reife etwas gelblich, aber bey naſſen Jahrgängen behält ſie ihre grüne Farbe. Roth hat ſie nie. (Es gibt aber Bäume, von welchen die Früchte bey der Reife goldgelb werden, und heißt denn die vergoldte St. Germain.) Mit feinen und ſtarken grauen Puncten iſt die Schale überſäet, und hat auch gewöhnlich graue Flecken, zumal um die Blume. Das Fleiſch iſt grünlichweiß, körnig, um das Kern- haus ſandig und ſteinigt, hat einen Ueberfluß von Saft, der mit einiger feinen Säure erhaben iſt: ſehr ſchmelzend, und hat ihr eigenen Geſchmack, bisweilen einen erdbeer- artigen Parfüm. Es hängt aber ihre Güte ſehr viel von Stand und Boden ab. Das Kernhaus iſt ſtark und enthält viele, lange braune Kerne. — Die Frucht reift gewöhnlich im December, und dauret bis in das Früjahr.
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A. Winterbirnen. Taf. 16.
40. Die St. Germain. St. Germain. Fig. 40.
Eine allbekannte delikate Winter-Tafelfrucht, die
nun in keinem wahren Obſtgarten fehlt, von länglicher,
kegelförmiger Geſtalt, oft breit gedrückt und meiſt un-
regelmäßig in der Rundung, über 3 Zoll lang und einen
halben Zoll weniger breit, und am Spalier beträchtlich
groß. Der Bauch iſt etwas über der Mitte, von da ſie
gegen die Blume allmählig und eyförmig abnimmt.
Gegen den Stiel verjüngt ſie ſich ohne Einbiegung, und
macht am Ende eine etwas weniges ſtumpfe Spitze: iſt
aber in ihrer Form überhaupt ſich ſehr ungleich. —
Die Blume iſt klein, ſehr wenig eingeſenkt und mit
Höckern umgeben, die ſich meiſt beulenartig über der
Fläche der Frucht zeigen. Der Stiel iſt ſtark, 1 Zoll
lang, und ſtehet häufig ſchief. — Die Schale iſt hell-
grün, und wird bey der Reife etwas gelblich, aber bey
naſſen Jahrgängen behält ſie ihre grüne Farbe. Roth
hat ſie nie. (Es gibt aber Bäume, von welchen die
Früchte bey der Reife goldgelb werden, und heißt denn
die vergoldte St. Germain.) Mit feinen und
ſtarken grauen Puncten iſt die Schale überſäet, und hat
auch gewöhnlich graue Flecken, zumal um die Blume.
Das Fleiſch iſt grünlichweiß, körnig, um das Kern-
haus ſandig und ſteinigt, hat einen Ueberfluß von Saft,
der mit einiger feinen Säure erhaben iſt: ſehr ſchmelzend,
und hat ihr eigenen Geſchmack, bisweilen einen erdbeer-
artigen Parfüm. Es hängt aber ihre Güte ſehr viel von
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gewöhnlich im December, und dauret bis in das Früjahr.
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/483>, abgerufen am 21.11.2024.
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