und haben starke vorstehende und gerippte Augenträger. Das Blatt ist mittelmäßig groß, rinnenförmig über sich gebogen, und oft mit der Spitze abwärts gebogen: dunkelgrasgrün, glänzend, sägeförmig scharf gezähnt.
6. Die grüne fürstliche Tafelbirne. Fig. 6.
Sie führt mit Recht diesen Namen, und ist eine vortreffliche Sommerbirne. Sie ist eine birnförmige, wohlgebildete Frucht, 31/2 bis 33/4 Zoll lang. Ihre gröste Dicke ist gegen die Blume zu, im obern dritten Theil der Lange, und beträgt solche 2 bis 21/2 Zoll, und wölbet sich an der Blume in einem halben Zirkel abgerundet zu. Von da nimmt sie allmählig ab, und läuft nach einer E[i]nbeugung ober dem Stiel ganz spitz auf denselben zu, und der 2 Zoll lange grüne Stiel macht eine Verlän- gerung der Frucht, stehet aber meist wegen der Einbeu- gung schief. -- Die Blume ist weit offen, und sitzet in einer geringen Einsenkung. -- Die Schale ist dünne, jedoch etwas zähe, von Farbe hellgrün, und spielt bey der Zeitigung ins Gelbliche. Nur selten hat eine und die andere besonnte Frucht einen Anflug von bräunlicher Röthe, und die zarten Puncte auf der Schale sind kaum sichtbar. -- Das Fleisch ist mattweiß, voll süßen, delikaten Saftes und schmelzend, mit einem sehr guten Parfüm. Das Kernhaus ist lang und enge, und hat vollkommene, schwarze und länglich spitze Ker- ne. -- Die Frucht zeitiget Mitte August, und hält sich als Sommerbirne nicht lange.
Der Baum macht ein starkes Gewächs, und sperr-
I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 15.
und haben ſtarke vorſtehende und gerippte Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, rinnenförmig über ſich gebogen, und oft mit der Spitze abwärts gebogen: dunkelgrasgrün, glänzend, ſägeförmig ſcharf gezähnt.
6. Die grüne fürſtliche Tafelbirne. Fig. 6.
Sie führt mit Recht dieſen Namen, und iſt eine vortreffliche Sommerbirne. Sie iſt eine birnförmige, wohlgebildete Frucht, 3½ bis 3¾ Zoll lang. Ihre gröſte Dicke iſt gegen die Blume zu, im obern dritten Theil der Lange, und beträgt ſolche 2 bis 2½ Zoll, und wölbet ſich an der Blume in einem halben Zirkel abgerundet zu. Von da nimmt ſie allmählig ab, und läuft nach einer E[i]nbeugung ober dem Stiel ganz ſpitz auf denſelben zu, und der 2 Zoll lange grüne Stiel macht eine Verlän- gerung der Frucht, ſtehet aber meiſt wegen der Einbeu- gung ſchief. — Die Blume iſt weit offen, und ſitzet in einer geringen Einſenkung. — Die Schale iſt dünne, jedoch etwas zähe, von Farbe hellgrün, und ſpielt bey der Zeitigung ins Gelbliche. Nur ſelten hat eine und die andere beſonnte Frucht einen Anflug von bräunlicher Röthe, und die zarten Puncte auf der Schale ſind kaum ſichtbar. — Das Fleiſch iſt mattweiß, voll ſüßen, delikaten Saftes und ſchmelzend, mit einem ſehr guten Parfüm. Das Kernhaus iſt lang und enge, und hat vollkommene, ſchwarze und länglich ſpitze Ker- ne. — Die Frucht zeitiget Mitte Auguſt, und hält ſich als Sommerbirne nicht lange.
Der Baum macht ein ſtarkes Gewächs, und ſperr-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0442"n="394"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">I</hi>. <hirendition="#g">Claſſe</hi>, <hirendition="#g">Butterbirnen</hi>. Taf. 15.</fw><lb/>
und haben ſtarke vorſtehende und gerippte Augenträger.<lb/>
Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt mittelmäßig groß, rinnenförmig über<lb/>ſich gebogen, und oft mit der Spitze abwärts gebogen:<lb/>
dunkelgrasgrün, glänzend, ſägeförmig ſcharf gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>6. <hirendition="#g">Die grüne fürſtliche Tafelbirne</hi>. Fig. 6.</head><lb/><p>Sie führt mit Recht dieſen Namen, und iſt eine<lb/>
vortreffliche Sommerbirne. Sie iſt eine birnförmige,<lb/>
wohlgebildete Frucht, 3½ bis 3¾ Zoll lang. Ihre gröſte<lb/>
Dicke iſt gegen die Blume zu, im obern dritten Theil der<lb/>
Lange, und beträgt ſolche 2 bis 2½ Zoll, und wölbet ſich<lb/>
an der Blume in einem halben Zirkel abgerundet zu.<lb/>
Von da nimmt ſie allmählig ab, und läuft nach einer<lb/>
E<supplied>i</supplied>nbeugung ober dem Stiel ganz ſpitz auf denſelben zu,<lb/>
und der 2 Zoll lange grüne <hirendition="#g">Stiel</hi> macht eine Verlän-<lb/>
gerung der Frucht, ſtehet aber meiſt wegen der Einbeu-<lb/>
gung ſchief. — Die <hirendition="#g">Blume</hi> iſt weit offen, und ſitzet<lb/>
in einer geringen Einſenkung. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt<lb/>
dünne, jedoch etwas zähe, von Farbe hellgrün, und<lb/>ſpielt bey der Zeitigung ins Gelbliche. Nur ſelten hat<lb/>
eine und die andere beſonnte Frucht einen Anflug von<lb/>
bräunlicher Röthe, und die zarten Puncte auf der Schale<lb/>ſind kaum ſichtbar. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt mattweiß, voll<lb/>ſüßen, delikaten Saftes und ſchmelzend, mit einem ſehr<lb/>
guten Parfüm. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt lang und enge,<lb/>
und hat vollkommene, ſchwarze und länglich ſpitze Ker-<lb/>
ne. — Die Frucht <hirendition="#g">zeitiget</hi> Mitte Auguſt, und hält<lb/>ſich als Sommerbirne nicht lange.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> macht ein ſtarkes Gewächs, und ſperr-<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[394/0442]
I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 15.
und haben ſtarke vorſtehende und gerippte Augenträger.
Das Blatt iſt mittelmäßig groß, rinnenförmig über
ſich gebogen, und oft mit der Spitze abwärts gebogen:
dunkelgrasgrün, glänzend, ſägeförmig ſcharf gezähnt.
6. Die grüne fürſtliche Tafelbirne. Fig. 6.
Sie führt mit Recht dieſen Namen, und iſt eine
vortreffliche Sommerbirne. Sie iſt eine birnförmige,
wohlgebildete Frucht, 3½ bis 3¾ Zoll lang. Ihre gröſte
Dicke iſt gegen die Blume zu, im obern dritten Theil der
Lange, und beträgt ſolche 2 bis 2½ Zoll, und wölbet ſich
an der Blume in einem halben Zirkel abgerundet zu.
Von da nimmt ſie allmählig ab, und läuft nach einer
Einbeugung ober dem Stiel ganz ſpitz auf denſelben zu,
und der 2 Zoll lange grüne Stiel macht eine Verlän-
gerung der Frucht, ſtehet aber meiſt wegen der Einbeu-
gung ſchief. — Die Blume iſt weit offen, und ſitzet
in einer geringen Einſenkung. — Die Schale iſt
dünne, jedoch etwas zähe, von Farbe hellgrün, und
ſpielt bey der Zeitigung ins Gelbliche. Nur ſelten hat
eine und die andere beſonnte Frucht einen Anflug von
bräunlicher Röthe, und die zarten Puncte auf der Schale
ſind kaum ſichtbar. — Das Fleiſch iſt mattweiß, voll
ſüßen, delikaten Saftes und ſchmelzend, mit einem ſehr
guten Parfüm. Das Kernhaus iſt lang und enge,
und hat vollkommene, ſchwarze und länglich ſpitze Ker-
ne. — Die Frucht zeitiget Mitte Auguſt, und hält
ſich als Sommerbirne nicht lange.
Der Baum macht ein ſtarkes Gewächs, und ſperr-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/442>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.